Die Schüler nahmen in diesem Jahr einen Handwerksbetrieb, ein Hotel, eine Bäckerei und eine Bar unter die Lupe. „Es ist nicht immer leicht, ein Unternehmen zu finden, das bereit ist, an diesem Projekt mitzuarbeiten“, verriet der betreuende Lehrer Lars Brettauer. Schließlich sollten die Schüler möglichst mit echten Zahlen arbeiten, doch falls sie diese nicht erhalten sollten, so könnten auch Annahmen getroffen werden. „Aber gerade das 'Annahmentreffen' ist nicht minder schwer und aufwendig“, so Brettauer.
Die Schülerinnen und Schüler präsentierten zunächst ihre Unternehmen an sich, informierten über die Art der Geschäftsführung, die Tätigkeitsbereiche und untersuchten den Kundenstamm. In einer Umfrage befragte das Team, das sich mit der Sindlinger Elektrobaufirma Schmitt beschäftigt hatte, beispielsweise 100 Flörsheimer, wie wichtig ihnen Preis und Qualität bei Elektroinstallationen sind und welches Interesse sie an einer „intelligenten Hausvernetzung“ haben. Die Umfrage ergab, dass 84 Prozent der Befragten die Qualität einem Billigpreis vorziehen würden und 56 Prozent an einer intelligenten Hausvernetzung Interesse hätten. Die Schüler setzten das Sindlinger Familienunternehmen auch in Bezug zu den Leistungen eines Wettbewerbers der Region und zu Billiganbietern aus Osteuropa. Bei der Kostenanalyse konnten die Schülerinnen nur auf prozentuale Zahlen des Unternehmens zurückgreifen, doch zeigten sie beispielsweise, dass die Personalkosten der 30 Mitarbeiter 40 Prozent der Unternehmenskosten ausmachen. Am Ende bewerteten sie ihre Erkenntnisse in einer Stärken- und Schwächenanalyse und so empfahlen die Schüler dem Elektrobaubetrieb beispielsweise eine Modernisierung der Homepage und Schulungen der Mitarbeiter für das Zukunftsmarktfeld „intelligentes Haus“.
Nach der Präsentation hatte die Jury jede Menge Nachfragen und aufgrund der großen Aufregung fiel es den Zehntklässlern nicht immer ganz leicht, souverän zu antworten. „Viele Unternehmen sind im Nachhinein froh, dass sie die Erfahrungen mit den Schülern machen durften, denn es ist auch für sie interessant, ihr eigenes Unternehmen einmal aus Schülerperspektive zu sehen“, erklärte Brettauer.
Im Mai werden die Schüler in einer nächsten Runde von „business@school“ eigene Geschäftsideen vorstellen. Der sich anschließende Regionalentscheid wird diesmal in Flörsheim ausgetragen werden.