Erstmalig ging auch ein Flörsheimer Duo an den Start. Max Muiomo und Immanuel Akdemir versuchten mit ihrem Beitrag, den sie erst zum zweiten Mal auf einem Slammer-Wettstreit zeigten, zu punkten. Die beiden jungen Künstler bedienten sich in vollem Ausmaße der Jugendsprache und sprachen von „gefriendzoned-Erlebnissen“ und ihren Abenteuern mit den „Bitches“: „Frauen sind wie eine chemische Formel, unverständlich logisch.“
Der Wülfrather Jan Schmidt versuchte sein Slammer-Glück mit dem Vorschlag einer neuen Codesprache und zog das Publikum mit „listen and repeat“ stets in seinen Vortrag ein. Letztlich setzte sich in der erste Runde aber die junge Marburgerin Leticia Wahl durch. Sie trug einen nachdenklichen Text mit dem Titel „Tag 1“ vor und prangerte den Egoismus des Durchschnittsmenschen an. „Wenn alle Menschen gaffen, lächle ich mit Stolz zurück“, sagte die junge Frau. Oder: „Wenn ich auch meine Hand zur Faust schließe, zeigen vier Finger immer noch zu mir.“
In der zweiten Runde stieg Leah Diba als erste in den Ring der Slammer und versuchte ihr Glück mit „A, B, C – alles beginnt chronologisch“. Sie sprach von dem „Monster der Vernunft“, das in so manchem Kinderzimmer unterm Bett wohne und die Erwachsenen beherrsche. Der Rüsselsheimer Erzieher-Azubi Dominik Berger rechnete in seinem Text mit den Unarten der heutigen Eltern ab. Er empfahl in seinem ironischen Textbeitrag die Unterbringung der Sprösslinge in Elitekindergärten, die einem Bootcamp der Fremdenlegion entsprächen.
Sieger der zweiten Runde wurde Tilmann Döring, ein erfahrener Slammer aus Hildesheim. Döring holte sich die Publikumspunkte zum einen mit dem Fastnachtsgedicht „Ich lieb das Leben wie die Höhner“ und zum anderen mit Versen zu „Nochmal das Gleiche“.
Poetry Slam spricht verschiedenste Altersklassen an und boomt. Die Abwechslung entsteht allein durch die Verschiedenartigkeit der einzelnen Beiträge. So wird es sicherlich auch in Flörsheim weitere Slammer-Wettstreite geben.