Neues Quartier in Eddersheim wird auf den Weg gebracht

Bürgermeister bezieht Stellung zur Presseerklärung der BfU Eddersheim

In der letzten Ausgabe des "Hattersheimer Stadtanzeigers" vom 14. Mai veröffentlichte die Bürgerinitiative für Umweltschutz Eddersheim e. V. (BfU) eine Presseerklärung zum geplanten neuen Quartier am Ortseingang des Stadtteils. Demnach bezweifelt die BfU "die Zulässigkeit und Rechtmäßigkeit eines solchen Neubaugebiets außerhalb des Ortsrands", weil das Quartier im Regionalen Grünzug entstehen solle, für den der BfU zufolge absolutes Bauverbot herrsche. Selbst Planungen in dieser Sache seien laut Regionalplan Südhessen verboten, so die BfU.

Zudem habe das Regierungspräsidium Darmstadt der BfU gegenüber mit Schreiben vom 17. Februar 2021 bestätigt, dass für Eddersheim regionalplanerisch keine weitere Siedlungsentwicklung vorgesehen sei. Die BfU leitet daraus ab, dass die Hattersheimer CDU, die in ihrem Programm zu den jüngsten Kommunalwahlen ihren Willen zur Schaffung dieses Quartiers mit großer Sport- und Mehrzweckhalle, Einkaufsmarkt und seniorengerechtem Wohnen, nicht über die nötige Planungs- und Genehmigungshoheit verfüge. Hattersheim müsse beim Regionalverband FrankfurtRheinMain eine Ausnahmegenehmigung beantragen, und dies sei noch nicht geschehen, so die BfU. Deshalb habe die Schaffung des Quartiers kaum Chancen auf eine tatsächliche Realisierung.

Bürgermeister Klaus Schindling hat nun dieser Zeitung gegenüber die Behauptungen und Vorwürfe der BfU scharf zurückgewiesen: "Das Einzige, was an dieser Aussage richtig ist, ist, dass dies dem Wunsch der BfU Eddersheim entspräche", so der Rathauschef in Bezug auf die aus Sicht der BfU geringen Erfolgsaussichten für den Bau des Quartiers. "Diese Initiative wehrt sich nunmehr augenscheinlich nicht nur mit allen ihr zur Verfügung stehenden Mitteln gegen die Schaffung von Einkaufsmöglichkeiten in Eddersheim, sondern missbilligt zudem auch die direkte Verortung von Sportmöglichkeiten, Veranstaltungen der Begegnung sowie die Möglichkeit von barrierefreiem, seniorengerechtem Wohnen", führt Schindling weiter aus.

"Wie sonst erklärt sich die an sich schon absurde Fragestellung, warum der zur Realisierung des Vorhabens benötigte Abweichungsantrag zum Regionalen Flächennutzungsplan nicht

vor

der Befragung der Bürgerinnen und Bürger Eddersheims an die zuständigen Behörden gestellt wurde?" Die Antwort auf seine Frage gibt Bürgermeister Schindling selbst: "Weil sich das Demokratieverständnis der CDU beziehungsweise des Bürgermeisters hier augenscheinlich deutlich von dem der BfU unterscheidet. Die Verantwortlichen unserer schönen Stadt erfragen zuerst ein Meinungsbild, bevor sie mit gestellten Anträgen an die übergeordneten Genehmigungsbehörden die Bevölkerung schon vor einer Befragung vor vollendete Tatsachen stellen."

Keine "erheblichen Kosten"

Weiterführend sprach die BfU in ihrer Presseerklärung von "erheblichen Kosten" für die ihrer Ansicht nach überstürzte Bürgerbefragung für das vermeintlich nur mit geringen Erfolgsaussichten gesegnete Projekt. "Am Ende ist sie möglicherweise völlig umsonst gewesen, weil die Genehmigung wahrscheinlich versagt wird", so die BfU.

Auch diese These will Bürgermeister Schindling nicht so stehenlassen: "Zudem ist schon dreist von den Damen und Herren des Vorstands der BfU zu behaupten, das Projekt der Bürgerbefragung sei mit 'erheblichen' Kosten verbunden gewesen. Hier wäre es interessant zu wissen, aus welcher Quelle die BfU diese Falschbehauptung ableitet."

An einer erfolgreichen Umsetzung der Entwicklungspläne für den Eddersheimer Ortseingang hat Schindling keine Zweifel: "Ob es der BfU nun passt oder nicht: Die deutliche Mehrheit der Befragten aus Eddersheim möchte dieses Quartier, somit wird es auch auf den Weg gebracht werden."

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