Das Ende der Linde

Das 45 Jahre alte Wahrzeichen am Lindenplatz ist endgültig abgestorben

Alle Bemühungen halfen nichts mehr: Die Linde am Lindenplatz ist tot. Sie wird im Winter durch einen neuen Baum ersetzt. Auch das Hochbeet, das sich für den Wurzeltrieb als zu einengend erwiesen hat, wird einem neuen, flachen Beet mit Zaun weichen.

„Die Linde am Lindenplatz muss gefällt werden. Der Baum ist mittlerweile tatsächlich abgestorben“, berichtete der Erste Beigeordnete Franz Jirasek vergangene Woche in den Ausschusssitzungen. Bereits in der letzten Sitzung der Gemeindevertretung 2021 hatte der er die Mandatsträgerinnen und Mandatsträger schonend darauf vorbereitet, dass das Wahrzeichen der Gemeinde eventuell ersetzt werden muss: „Sie hatte bereits vor fast fünf Jahren angefangen, an Vitalität zu verlieren. Die Baumsachverständigen der Firma Zorn und des Krifteler Unternehmens Bechstein haben jedoch keine konkrete Ursache festgestellt“, so Jirasek.

Daraufhin wurde das Wahrzeichen Kriftels zunächst vermehrt gewässert und gedüngt, es fand eine Bodenbelüftung statt und der Wurzelbereich sei mit dem Mykorrhiza-Pilz „geimpft“ worden, dessen Fäden die Aufnahme der Nährstoffe verbessern soll. „Aber dennoch hat er immer mehr Totholz gebildet und nur einen geringen neuen Austrieb gebildet“, so der Erste Beigeordnete. Nun sei klar: Die Linde ist tot.

Gepflanzt worden war die Sommerlinde vor 45 Jahren. „Aus heutiger Sicht wurden dabei allerdings einige Fehler gemacht, die das Absterben am Ende begünstigt haben“, so Jirasek. Das Hochbeet, in dem sie steht, sei Schuld daran, dass der Baum nicht in typischer Art nur Wurzeln in die Tiefe gebildet habe. Auch Klärschlamm als Düngung in die Pflanzgrube zu geben, sei nicht optimal gewesen.

Auch das Hochbeet wird abgerissen

Die Gemeinde habe bereits Angebote für den Abriss des Hochbeetes, die Entsorgung der alten Erde und Füllung des Loches mit frischem Erdreich sowie der Neubepflanzung eingeholt, so der Erste Beigeordnete. Noch in diesem Winter sollen die Arbeiten starten und eine neue Linde gesetzt werden, die nach Meinung der Fachleute dann mit dem Standort – und ohne Hochbeet - gut zurechtkommen wird. Rundherum wird es eine Unterpflanzung und einen kleinen Zaun zum Schutz des Beetes geben. Mit Kosten von insgesamt etwa 25.000 Euro wird gerechnet. „Wir werden diesmal aber eine Linde pflanzen, die mit dem Klimawandel besser zurechtkommt und haben uns statt der Sommerlinde für eine robustere Art, wie Winter- oder Kaiserlinde, entschieden“, so Jirasek. Fünf bis sieben Meter groß soll sie sein.

Neuordnung rund um das Kriegerdenkmal

Im Zuge der Arbeiten soll dann auch gleich das große Beet auf dem Lindenplatz rund um das Kriegerdenkmal komplett abgeräumt und neubepflanzt werden. Die Zeder, die hier steht, ist ebenfalls abgestorben und muss gefällt werden. Gärtner Thomas Metz, der im Ortsgebiet für viele schöne Beetgestaltungen verantwortlich ist, hat bereits eine Bepflanzung entworfen, die zeitgemäß viele trockenheitsresistente und bienenfreundliche Stauden beinhaltet.

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