Am vierten Wettkampfwochenende mussten die Luftpistolenschützen des SV Kriftel die Reise nach Bad Westernkotten antreten. Dort stand das Duell mit dem PSV Olympia Berlin auf dem Programm.
Detlef Glenz, Trainer der bislang ungeschlagenen Hessen, blickte diesem gespannt entgegen: „Wir treten nicht in Bestbesetzung an, sind aber trotzdem gut aufgestellt und freuen uns auf eine echte Herausforderung. Berlin ist Zweiter und ein absolut ernstzunehmender Gegner.“
Schon an der Aufstellung der Berliner war zu erkennen, dass sich das Hauptstadtteam einiges vorgenommen hatte. So waren die Positionen eins und zwei durch Josefine Eder und Michelle Skeries mit zwei aktuellen Nationalkaderschützinnen besetzt. Im Training deutete sich dann auch schon an, dass dieser Wettkampf für die Krifteler keine leichte Aufgabe sein würde.
Allerdings zeigten sich Kriftels Schützen auf die Minute topfit und hochkonzentriert. An Position eins konnte sich Christian Reitz in den ersten beiden Serien einen Vorsprung von acht Ringen erarbeiten, den er kontinuierlich ausbaute. Am Ende siegte er deutlich mit 388:375 gegen Josefine Eder. Auch in der zweiten Begegnung zwischen Dominik Sänger und Michelle Skeries sah es zunächst nach einem Sieg für den Krifteler aus. Doch in den beiden letzten Serien konnte die Berlinerin ihren knappen Rückstand durch einen starken Schlussspurt noch in einen Zwei-Ringe-Vorsprung drehen und den Punkt mit 378:376 nach Berlin holen.
Im dritten Paar fand die interessante Begegnung zwischen Aaron Sauter und dem Berliner Bundesligaurgestein Uwe Potteck, Olympiasieger mit der Freien Pistole von 1976 (!) statt. 366 Ringe erzielte der Berliner, konnte damit aber nicht gegen die 383 von Aaron Sauter bestehen. In der vierten Begegnung bekam es Fabian Otto mit der routinierten Maren Johann zu tun. In den ersten beiden Serien erzielte Fabian je 95 Ringe – wobei er jeweils eine 7 einstreute. Nach 98 Ringen in der dritten Serie war der Widerstand von Maren Johann gebrochen und am Ende ging auch dieser Punkt mit 383:369 nach Kriftel.
Etwas Sorgen bereitete Trainer Glenz Andreas Fix an Position fünf. Aufgrund einer Verletzung an der Schulter konnte er in den letzten Wochen kaum trainieren und es war nicht sicher, ob die Kraft für einen kompletten Wettkampf reichen würde. Doch Andreas Fix ließ sich davon nicht irritieren, schoss etwas schneller als gewohnt und erzielte mit 386 Ringen eine neue persönliche Bestleistung in der Bundesliga.
„Ich bin begeistert", zog Kriftels Trainer Bilanz nach dem Wettkampf. "Zwei Schützen mit persönlicher Bestleitung (neben Andreas Fix auch Fabian Otto) und ein Top-Mannschaftsresultat (1916 Ringe) nur zwei Ringe unter unserem Teamrekord – das lässt hoffen. Wir können uns schon einmal nach einer Unterkunft für das Finale umsehen“.
Kriftel bleibt damit ungeschlagener Tabellenführer in der Gruppe Nord und kann den kommenden Aufgaben ruhig entgegensehen.