Inzwischen steht fest, wie in Flörsheim der Fahrplan zum Haushalt 2026 aussieht, dessen Einbringung die Verwaltung wegen fehlender Zahlen verzögert hatte. Statt wie für 2025 am 30. Oktober 2024, wird das Zahlenwerk nun erst am Donnerstag, 29. Januar, also in der ersten Sitzung im neuen Jahr, von Bürgermeister und Kämmerer Bernd Blisch in die Stadtverordnetenversammlung eingebracht.
Es folgen im Februar, mitten in der Fastnachts-Kampagne, zwei Haupt- und Finanzausschusssitzungen sowie am 5. März die nächste SVV-Sitzung, auf der das Zahlenwerk dann verabschiedet werden soll. Ein Indiz, was zu erwarten ist bei der Entwicklung Einnahmen und Ausgaben, sind die jährlich zwei Zwischenberichte aus der Kämmerei. Der jüngste hat den Stichtag 26. September und hob die Zuversicht auf einen glimpflichen Haushaltsentwurf nicht gerade.
Relevant sind bei den Einnahmeposten nicht unbedingt die tatsächlichen Zahlen, weil die Einnahmen in vielen Bereichen nicht linear hereinkommen. Wichtig ist daher die Prognose, die die Verwaltung mit ihrer Erfahrung über die weitere Entwicklung für das Jahresende stellt. Immerhin: Beim wichtigsten Einnahmeposten, dem Einkommenssteueranteil, ist eine Punktlandung bei den prognostizierten 21,215 Millionen Euro zu erwarten.
Anders sieht es bei der Gewerbesteuer aus, deren Entwicklung zum Haupt-Auslöser der weiter bestehenden Haushaltssperre wurde. Von den 11,5 Millionen Euro werden wegen ausstehender Rückzahlungen wohl tatsächlich nur 7,1 Millionen Euro übrig bleiben, womit 4,4 Millionen Euro zu wenig hereinkommen werden. Bekannt war im Sommer auch schon, dass das Defizit bei der Grundsteuer A und B bei 512.000 Euro landen wird. Zusammen fehlen somit knapp fünf Millionen Euro Steuereinnahmen, das sind 13 Prozent der im Haushalt 2025 festgeschriebenen Ertrags-Erwartungen.
Weitere wichtige Einnahmeposten wie die Transferleistungen (1,6 Millionen), Landeszuschüsse (15,94 Millionen) landen wohl ziemlich im Plan. Wenn man alle Erträge zusammenrechnet, ist das Defizit mit 4,895 Millionen Euro bei 63,18 Millionen Euro Gesamteinnahmen bei 7,75 Prozent anzusetzen.
Dafür erwartet die Kämmerei bei den Ausgaben, ausschließlich wegen zurückgehender Steuerverpflichtungen, Einsparungen von 1,784 Millionen Euro gegenüber dem Ansatz von 65,19 Millionen Euro, das sind 2,75 Prozent weniger Ausgaben als bisher gedacht. Der zweitwichtigste Ausgabenposten, die Personalausgaben, bleiben mit 19,095 Millionen Euro im erwarteten Rahmen.
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