Eine Spänewerkstatt unterm Eisenbaum

Attraktionen rund um den Regionalpark Parcours begeistern Klein und Groß

FLÖRSHEIM (ak) – „Felder, Weiten, Köstlichkeiten“ war das Thema des diesjährigen Regionalpark Parcours auf der Regionalpark-Rundroute am 2. September. 

 

An diesem Tag öffneten viele landwirtschaftliche Betriebe entlang der fast 200 Kilometer langen Route rund um das Rhein-Main-Gebiet ihre Tore für Besucher, Landwirte stellten ihre Wiesen oder abgeernteten Äcker für Spaziergänger als „Picknickfeld“ oder „Spielefeld“ zur Verfügung, kleine Events wurden entlang der ganzen Route gefeiert, das „längste Fest der Region“ fand an diesem Sonntag statt.
Entlang der Regionalparkroute in der Flörsheimer Gemarkung konnte man gleich zwei solcher Feste nahe beieinander besuchen: in dem bei Spaziergängern sehr beliebten Gasthof „Wiesenmühle“ hatte man sich mit besonderen Angeboten auf den Tag eingerichtet, es gab dort einen „Regionalpark Rundroute Vesperteller“ mit regionalen Spezialitäten, „Stöffche“ (Apfelwein) aus dem „Gerippten“ (Apfelweinglas) und Eis in der Waffel zum Sonderpreis, Kinder konnten während der Rast mit ihren Eltern dort auch spannende Rätsel lösen. 
Spazierte man weiter die Anhöhe zur Annakapelle hinauf, konnte man schon die nächste Veranstaltung des Rundroutenfestes hören und sehen – Musik schallte vom „Eisenbaum“ herüber, viele orange Sonnenschirme und ein großes Zeltdach lockte Fahrradfahrer und Spaziergänger an. 
Direkt neben der stattlichen, eisernen Baumskulptur mit ihrer Aussichtsplattform in acht Metern Höhe, von der aus sich tatsächlich die Weite dieser schönen Landschaft mit einem Blick bis auf die Frankfurter Skyline erschließt, hatte Klaus Berthold seine „Spänewerkstatt“ eingerichtet. Ein in meterlange Stücke geteilter Birkenstamm, aus dem die Astansätze noch weit herausragten, lag dort auf der Wiese, viele Werkzeuge wie Äxte, grobe Hämmer, kleine und große, ein- und beidhändige Zug?sägen waren daneben aufgereiht, jeder Besucher konnte sich selbst aussuchen, was er ausprobieren wollte. Unter dem Zelt „arbeiteten“ viele Kinder und auch Erwachsene daran, an den von Klaus Berthold selbst gebauten, „einfachen“ Werkbänken aus Holz Äste zu „schälen“, Späne aus Ästen zu schneiden oder Wellen hinein zu drechseln. Selbst wenn zum Beispiel das „Antreiben“ der Drechselbank mit den Füßen über ein Seil ziemlich schwer war und es wohl auch Kraft kostete, mit den eigenen Armen Späne aus einem Ast zu ziehen, waren alle „Arbeiter“ sichtlich mit viel Eifer bei der Sache – selbst mit eigener Körperkraft und einfachen Werkzeugen solche Dinge zu tun, etwas zu bewirken und „zu schaffen“, ist ganz offenbar auch heute noch ein wirklich besonderes Erlebnis. Sogar die ganz Kleinen probierten neugierig zusammen mit Papa, Mama oder Opa aus, wie man mit der großen Säge etwa einen Ast von der Birke sägen kann, auch der eine oder andere Erwachsene konnte sich der Faszination, mit eigener Kraft und den eigenen Händen etwas zu „schaffen“, nicht entziehen, Ehepaare sägten zusammen große Scheiben vom Birkenstamm, Mütter probierten mit der großen Axt Holz zu spalten. 
Aber auch wer selbst nur einmal rasten wollte bei seinem sonntäglichen Spaziergang auf der Rundroute, fand rund um die „Spänewerkstatt“ einladende „Sitzgelegenheiten“ aus Strohballen und kühle Getränke. Genau in die Landschaft und zur Veranstaltung passende Musik der „Mainzer Blechbläser“ unter der Leitung von Jürgen Burkert unterstrich den lockeren, fröhlichen und tatsächlich sonnigen „Landpartie“-Charakter der Veranstaltung und lud zum Ausruhen und Zuhören ein.

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