Mit einem wahren Besucheransturm und bei bestem Winterwetter feierte die Turngemeinde Weilbach 1886 am vergangenen Sonntag ihre bereits siebte "Tannenbaum-Weitwurf-Meisterschaft" hinter der Jahnturnhalle. Rund 350 Schaulustige ließen sich das Spektakel nicht entgehen. Besonders viele junge Familien nutzten den sonnigen Nachmittag, um in entspannter Atmosphäre den ausgedienten Weihnachtsbäumen einen letzten großen Auftritt zu ermöglichen.
Schon beim allerersten Wettbewerb 2017 war das Interesse groß: Damals nahmen 37 Wurfbegeisterte teil. In diesem Jahr ist die Zahl der Teilnehmenden auf 82 gestiegen - ein neuer Teilnehmerrekord. Dabei reichte die Altersspanne von jüngsten Teilnehmern mit gerade einmal zwei Jahren bis zu rüstigen Senioren mit 76 Jahren.
In verschiedenen Altersklassen (Mädchen/Jungen bis 13 Jahre, Frauen und Männer) wurden beachtliche Ergebnisse erzielt. Es galt zunächst, den Baum möglichst weit zu werfen. Besonders große Augen machten die Zuschauer, als Jan Göttmann bei den Herren auf 6,57 Meter kam. Damit verpasste er zwar den Herren-Rekord von 7,53 Meter (aufgestellt 2023), gewann aber die Tageswertung souverän. Bei den Frauen übertraf Carina Curti mit 4,90 Meter alle Konkurrentinnen. Hier blieb der Frauen-Rekord von 5,13 Metern (2024) ebenfalls unangetastet. Für die Kinder gab es eigene Wettbewerbe: Bei den Mädchen gewann Liah Nauheimer (2,98 Meter), während Luis Ruhde bei den Jungen mit 5,22 Metern einen neuen Altersklassen-Rekord aufstellte.
Beim anschließenden Hochwurf ging es darum, den Baum über eine möglichst hoch gelegte Messlatte zu befördern. Gleich fünf Teilnehmerinnen - Jasmin Bairi, Carina Curti, Caroline Paul, Cora Schneider und Silke Schneider - erreichten die neue Bestmarke von 2,50 Metern, die den bisherigen Rekord der Frauen von 2,25 Metern aus dem Jahr 2023 übertraf.
Der Dreikampf umfasste neben den klassischen Disziplinen des Weit- und Hochwurfs auch die anspruchsvolle Herausforderung des "Kofferpackens". Die Aufgabe klang simpel, war jedoch knifflig: Aus einer Auswahl verschiedener Gegenstände sollten genau vier ausgewählt werden, die zusammen exakt 1,25 Kilogramm wogen. Dabei reichte das Angebot von scheinbar leichten Dingen bis hin zu großen Gegenständen - und genau hier lag die Herausforderung. Dieser Balanceakt zwischen Raten und Fühlen sorgte für manchen Lacher und spannende Momente.
Am Ende des "Santa Claus is gone"-Dreikampfes standen folgende Gewinner fest: Nele Marx bei den Mädchen, Luis Ruhde bei den Jungen, Jasmin Bairi und Silke Schneider bei den Frauen sowie Markus Rohde bei den Männern.
Ein lodernder Feuerkorb sorgte im Zuschauerbereich für wohlige Wärme, während auf dem Wurffeld die Tannenbäume durch die Luft segelten. "Wir freuen uns riesig über die Besucher, das großartige Wetter und die vielen jungen Familien, die gekommen sind", sagte Silke Schneider von der TG Weilbach. "Es ist eine tolle Gelegenheit, den Ferienausklang sportlich und gesellig zu feiern."
Klar ist schon jetzt, dass der Tannenbaum-Weitwurf bei der Turngemeinde Weilbach auch nächstes Jahr ein fester Bestandteil des Veranstaltungsprogramms bleiben wird - denn eines hat sich gezeigt: Die Weilbacher verstehen es, die Weihnachtszeit humorvoll und sportlich zu verabschieden.
