Draisbach hob die uneineschränkte Hilfsbereitschaft seiner Kameradinnen und Kameraden bei Bränden, Unwettern, Chemie- und Verkehrsunfällen hervor und erinnerte an die unzähligen Übungs- und Weiterbildungsveranstaltungen der Aktiven. Draisbach übergab die Programmführung in die Hände von Jens Meireis, der mit dem Feuerwehrlied die Bühne eroberte und fortwährend, auch im offiziellen Prozedere, für Schwung und gute Laune sorgte. „150 Jahr die Wehr – sieht aus, als ob sie neuer wär“, sang Meireis, der damit auch den nachfolgenden Rednern aus der Seele sprach.
„Mit diesem Satz ist eigentlich alles gesagt“, meinte auch Bürgermeister Michael Antenbrink, der die Institution Feuerwehr voller Stolz würdigte und neben Glückwünschen vor allem auch Dank aussprach. Antenbrink griff in seiner Rede verschiedenste historische Entwicklungen der Wehrgeschichte auf, erinnerte an die einstige Brandbekämpfung mit Feuerpatschen und Kübeleimern und spannte den Bogen zur modernsten Einsatztechnik von heute. „Sie müssen sich unbedingt aufeinander verlassen können, bekommen viel Schlimmes zu sehen“, sagte Antenbrink, der auch den Familien der Wehrangehörigen für ihre Unterstützung dankte. „Sie riskieren Ihre Gesundheit und Ihr Leben für das Gemeinwesen und rennen dorthin, von wo andere wegrennen“, brachte es das Stadtoberhaupt auf den Punkt. Die Nachwuchsförderung sei vorbildlich, betonte Antenbrink, und so überreichte er auch gerne die Gründungsurkunde der Minilöscher.
Stadtplakette in Gold
18 kleine Feuerwehrfreunde bilden seit Samstag offizielle die jüngste Abteilung der Flörsheimer Wehr. Mit dem „Schlümpfe-Lied“ stellten die Kleinen gemeinsam mit Jens Meireis ihre Arbeit vor und schnell war den über 700 Gästen im Festzelt klar, dass die Kinder völlig zu Recht stolze Minilöscher sind. Auch die Jugendlichen der Jugendfeuerwehr stellten sich vor, sie zeigten, wie „cool“ das Engagement in der Wehr doch ist und skandierten: „Ich liebe Feuerwehr!“ Selbst die Erwachsenen der Einsatzabteilung kamen ganz „cool“ rüber, präsentierten sie sich der Festzeltgemeinde doch mit Sonnenbrillen und einem gekonnt vorgetragenen Rap auf die Feuerwehrarbeit. Die noch frei gebliebene Mitte im großen Feuerwehrgruppenbild füllten die Kameraden der Alters- und Ehrenabteilung. Sie stützten den jungen Kameradinnen und Kameraden sinnbildlich den Rücken.
Bürgermeister Michael Antenbrink überreichte dem im Jahre 1865 gegründeten Verein die Stadtplakette in Gold. Landrat Michael Cyriax, Kreisbrandmeister Kai Beuthien, der Vorsitzende des Kreisfeuerwehrverbandes Gerhard Freund sowie die Wehrführer der Ortsteile Weilbach und Wicker überbrachten weitere Glückwünsche und zeigten sich mit der ein oder anderen Spende erkenntlich.
Nach gut einer Stunde übergab Jens Meireis der „Mike Nail Band“ die Bühne, die bis spät in die Nacht das Publikum unterhielt.
Ansturm auch am Sonntag
Nach einer kurzen Nacht ging die Feier am Sonntagmorgen ab 11 Uhr weiter. Im restlos gefüllten Festzelt sorgten der Flörsheimer Musikverein und die Musikfreunde Hochdorf für die Unterhaltung der Gäste. Beide Vereine spielten erstmalig einige Stücke gemeinsam, und so versammelten sich gut 60 Musiker auf der Festzeltbühne. Rund ums Zelt warteten vielerlei Attraktionen wie Kinderhüpfburg, Wasserspiele oder Schau- und Mitmachübungen. Mit großen Augen und viel Respekt packten schon die Allerkleinsten beherzt den Feuerlöscher, um mit Unterstützung erfahrener Wehrleute einen simulierten Fettbrand zu löschen. Selbstverständlich lockten auch die großen Feuerwehrautos die Neugier.
„Mit so viel Ansturm haben wir gar nicht gerechnet“, gestand Stadtbrandinspektor Volker Draisbach, der um Geduld bei der Mittagessensausgabe warb. Jeder Sitzplatz im und um das Festzelt war vergeben – allein diese erfreuliche Tatsache zeigt, welch hohe Wertschätzung die Wehr in Flörsheim genießt.