Der Weg führt von der Hauptstraße zur Untermainstraße, entlang des katholischen Pfarrgemeindezentrums. „Diese Wegbenennung passt zum evangelischen Pendant“, sagte Antenbrink, der bereits im Sommer neben dem evangelischen Gemeindehaus einen Pfarrer-Olbert-Weg einweihen durfte. Dekan Reinhold Klein erlebte beide Weltkriege in Flörsheim und wusste so besonders gut um die Not seiner Gemeindemitglieder. „Er hatte die Familien der Gefallenen ebenso zu begleiten, wie er auch wirtschaftliche Existenzängste kannte“, so der Bürgermeister.
Pfarrer Frank-Peter Beuler brachte die Anekdote in Erinnerung, wo Klein Schuldscheine verbrannt haben soll, weil er die Kritik seiner Haushälterin am Geldverleih nicht mehr ertragen konnte. Klein hätte gern in Not geratenen Menschen geholfen, ihnen auch mal den ein oder anderen Schoppen ausgegeben und auch Geld geliehen. „Es waren harte Zeiten: Inflation, Weltwirtschaftskrise und zwei Weltkriege“, fasste Antenbrink zusammen. Der Rathauschef betonte auch, dass sich Klein ebenso in besonderem Maße für den Verlobten Tag eingesetzt habe. Die Idee zur Namensgebung hatte Stadtarchivar Hans-Dieter Darmstadt. Pfarrer Beuler zeigte sich stolz, auf einen solch couragierten Vorgänger zurückblicken zu können.
Reinhold Matthias Klein wurde 1872 in Müllenbach in der Eifel geboren. 1913 wurde er Pfarrer in Flörsheim und 1930 Dekan des neu errichteten Dekanats Hochheim. Der Bischof verlieh ihm den Titel eines „Geistlichen Rates“. Klein war 32 Jahre in Flörsheim als Pfarrer tätig.
Reinhold Klein ist am 10. Oktober 1945 in Flörsheim gestorben. Er ist auf dem alten Friedhof an der Jahnstraße in der Priestergruft beigesetzt. Vielen älteren Flörsheimern ist Dekan Klein noch in Erinnerung.