Viel Kraft und Enthusiasmus bewiesen

Ehrungsstunde nach der letzten Sitzung der Stadtverordnetenversammlung für das Jahr 2025

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In Flörsheim setzen sich derzeit 81 Frauen und Männer in den politischen Gremien der Stadt für ihren Heimatort ein – allesamt ehrenamtlich. Manche sind nur kurz dabei, andere für ein paar Jahre. Und dann gibt es da noch diejenigen, die über Jahrzehnte hinweg mitmischen möchten beim Gestalten der Entwicklungen ihrer Stadt. Das ist eine Selbstverpflichtung, die nicht immer mit Spaß verbunden ist, solange das in einer guten politischen Kultur der gegenseitigen Akzeptanz und Toleranz stattfindet aber auch eine Erfüllung verspricht.

Nicht wenige Bürgerinnen und Bürger haben sich in Flörsheim diesem Mitwirken verschrieben. Im Anschluss an die letzten Sitzung der Stadtverordnetenversammlung waren im Foyer der Stadthalle daher wieder zwei Tische aufgebaut, um verdiente Kommunalpolitiker in verschiedenen Kategorien auszuzeichnen. Eine Aufgabe für Stadtverordnetenvorsteher Michael Kröhle und Bürgermeister Bernd Blisch, die diesmal an 17 Frauen und Männern Ehrungen in vier Kategorien vornahmen. Erstmals kam dabei die Neufassung der Ehrenordnung aus dem vergangenen Jahr zur Geltung.

Sie setzte im Vergleich zur Vorgängerversion die verlangte Dauer der ehrenamtlichen Gremienmitgliedschaft von 20 auf zehn Jahre herab – Konzession an die Entwicklung, dass heute kaum noch Biografien wie jene von Rudi Weckbach denkbar sind. Weckbach ist allerdings selbst nach alter Fassung weit über die Anforderungen der Ehrung hinweg, so dass er nun von Kröhle und Blisch die Bürgermedaille in Gold erhielt, zudem wurde ihm der Ehrentitel „Ehrenstadtrat“ verliehen. Er war in Flörsheim mehr als 37 Jahre lang kommunalpolitisch tätig, 18 Jahre davon als Mitglied des Magistrats.

Auch im Ausländerbeirat finden sich langjährige Aktive. Volle 30 Jahre, also seit 1995, ist Hasan Aggül ununterbrochen in dem Gremium bereits Mitglied, seit April 2021 als Stellvertretender Vorsitzender. Auch in der Stadtverordnetenversammlung, in die er im Mai 2011 als Nachrücker einzog, ist Aggül inzwischen im 15. Jahr dabei. Er erhielt die Ehrung in der Kategorie „Dank und Anerkennung“.

Die „Ehrengabe der Stadt Flörsheim am Main“ ging diesmal an elf Kommunalpolitikerinnen und Kommunalpolitiker. Statt wie früher vier, sind nunmehr nur noch zwei vollständige Wahlperioden als Stadtverordnete, Ortsbeiräte, Ausländerbeiräte oder Ehrenbeamte notwendig, um sich diese Auszeichnung zu verdienen. Erschwerende Bedingung: Sie müssen das Amt „ohne Fehl und Tadel“ ausgeführt haben. Frank Laurent, Marcus Reif, Fabio Schmidt, Thomas Schmidt, Yildirim Seker, Pia Traiser, Harald Vogel sowie Bosco Graf Wolff Metternich nahmen die Auszeichnung persönlich entgegen. Auch Sibel Kahraman, Yetis Karayamrukund Richard Kilian, die nicht anwesend waren, erhalten den Preis.

Gegeben wird den Ausgezeichneten seit der Änderung der Ehrenordnung, die allerdings lediglich vorgibt, dass ein Geschenk „von angemessenem Wert mit Bezug zur Stadt Flörsheim“ vorgesehen ist, eigentlich das „Weinbenefizium“, das für fünf Jahre geltende Recht, den Ertrag eines Wickerer Weinstocks zu beziehen. Aber von der alten Gabe, den Brieföffnern mit Ablageschale aus Höchster Porzellan, die einst den ursprünglichen Ehrenring aus Gold ablöste, gibt es noch einige Exemplare auf Lager. Und so dürfen die Geehrten wählen, ob sie Brieföffner oder Weinbenefizium erhalten möchten – von beidem wurden diesmal je vier vergeben.

Auch Hessen kennt Ehrungskategorien für ehrenamtliche engagierte Bürgerinnen und Bürger. Die Auszeichnungen nahmen ebenfalls Kröhle und Blisch im Auftrag des Landes vor. Vier Ehrenbriefe übergaben sie insgesamt. So ist Ali Ekber Dogan seit zwölf Jahren im Ortsbeirat Flörsheim-Keramag/Falkenberg sowie in der Stadtverordnetenversammlung aktiv. Er widmete seine Ehrung dem verstorbenen Wegbegleiter Karl-Heinz Landwehr.

André Kluin gehört ebenso lange dem Ortsbeirat Wicker an. Ilona Krowarsch hat sich den Ehrenbrief für 26 Jahre ehrenamtliche Aufgaben für die CDU Flörsheim verdient. Sie war aber auch in der Stadtverordnetenversammlung, im Haupt- und Finanzausschuss und in der Betriebskommission des Eigenbetriebes Stadtwerke Mitglied. Tobias Ruppert schließlich hat zwölf Jahre Engagement in den Gremien hinter sich, so in der Stadtverordnetenversammlung und ihren Ausschüssen, den Betriebskommissionen der Eigenbetriebe Stadtwerke und Stadthallen sowie der Verkehrskommission.

Kröhle hatte eingangs der Feierstunde den Fraktionen für die Arbeit im Jahr 2025 gedankt und die Bedeutung ihres ehrenamtlichen Engagements für das demokratische Gemeinwesen hervorgehoben. Dieses Engagement erfordere oftmals viel Kraft und Enthusiasmus, sei ihm bewusst. Sein Dank ging aber ebenso an die eingebundenen Verwaltungsmitarbeiter/innen und die Berichterstatter der Zeitungen.

Und schließlich hatte der Stadtverordnetenvorsteher wieder ein wenig gerechnet und konnte berichten, dass es in diesem Jahr 52 Gremiensitzungen gegeben habe, in denen in 48 Stunden 198 Tagesordnungspunkte (Top) abgearbeitet wurden, was einen Schnitt von 14,5 Minuten pro Top bedeutet. Der Magistrat traf sich 21 Mal nichtöffentlich, kam für die 211 Themen mit rund 20 Stunden aus – es gibt freilich keinen Wettlauf zwischen den Gremien um die besonders zeitsparende Abhandlung der Tagesordnungen.

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