Es ist eine Schande

Als an der Kommunalpolitik interessierter Bürger von Flörsheim am Main kann ich seit der letzten Kommunalwahl über das Verhalten unserer lokalen Volksvertreter nur noch den Kopf schütteln. Gemeint sind übrigens alle, also CDU, SPD, dfb, FDP, GALF und leider auch unser Bürgermeister.

Sachlichkeit – nur hier und da. Kompromissfähigkeit, ein wichtiges Element in einer Demokratie – Fehlanzeige! Achtung vor dem politischen Gegner – Fehlanzeige! Stattdessen von Anfang an persönliche Angriffe, Unterstellungen, Übertreibungen, um der jeweils anderen Seite zu schaden beziehungsweise, um sie schlecht aussehen zu lassen.

Uns Bürgerinnen und Bürgern, um die es eigentlich geht in der Kommunalpolitik, interessiert nach meinem Gefühl fast keinen der Damen und Herren Volksvertreter wirklich. Dass um die vermeintlich bessere Lösung einer Angelegenheit gerungen wird und es deshalb auch mal kracht und zum Streit kommt, ist völlig normal und gehört zu einer guten Demokratie dazu. Aber es muss bei einer Auseinandersetzung immer ein Grundsatz beachtet werden: Hart in der Sache, aber weich zu den Menschen! Und jeder Streit muss auch einmal ein Ende haben, damit man sich neuen Angelegenheiten zuwenden kann. Dazu sind meines Erachtens die derzeitigen Stadtverordneten und der Bürgermeister weder willens noch in der Lage. Besonders enttäuscht bin ich von den Wortführern der einzelnen Fraktionen und Parteien. Keiner hat den Mut, einmal die Initiative zu ergreifen, um zu deeskalieren, im Interesse der Bürger dieser Stadt.

Ist Ihnen, sehr geehrte Stadtverordnete, eigentlich bewusst, was Sie für ein Bild bezüglich Demokratie und Umgangsformen in der Einwohnerschaft und speziell bei jungen Menschen abgeben?

Es ist schade, dass wir Bürger keine Möglichkeit haben, über eine Auflösung der Stadtverordnetenversammlung abzustimmen, um eine Neuwahl zu erreichen. Dies wäre nach meiner Überzeugung die einzig sinnvolle Maßnahme, um alle in der Stadtverordnetenversammlung und auch den Bürgermeister zur Vernunft zu bringen.

Heinz Allendorff, Wicker

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