Galluskonzert: Wege zu Mozart

FLÖRSHEIM (mk)- Ein aufschlussreiches Konzert beendete vergangenen Sonntag die laufende Saison der Galluskonzerte. Wie jedes Jahr übernahm Beiratsmitglied Michael Schneider mit seinem Alte-Musik-Ensemble „La Stagione Frankfurt“

eine Aufführung der Reihe und stellte Werke vor, die allesamt aus den 60er Jahren des 18. Jahrhunderts stammen und die er einer Mozart Sinfonie aus 1772 gegenübergestellte. Als weitere Gemeinsamkeit ist die Besetzung mit zwei Flöten, zwei Hörnern und Streichern zu nennen, denen der Gepflogenheit der damaligen Zeit entsprechend ein Cembalo und ein Fagott, die barocke Tradition des Generalbasses fortsetzend, zur Seite gestellt wurden.

So waren einheitliche Bedingungen für einen interessanten Vergleich geschaffen, und bereits das erste Werk, die Sinfonie F-Dur op. 6 Nr. 5 des in Genf wirkenden Gaspard Fritz (1716-1783) ,offenbarte mit ihrer klassischen Satzfolge ihre Nähe zu Mozart.

Auch das Flötenkonzert D-Dur des jüngsten Bach-Sohnes Johann Christian Bach (1735-1782) aus seiner Londoner Zeit wirkte ganz klassisch und mozartnah mit der typisch dreisätzigen Anlage. Schließlich erwies sich auch die Kantate „Il Nome“ für Alt und Orchester des damals sehr berühmten Meisters Johann Adolf Hasse (1699-1783) mit ihren zwei Da-Capo-Arien als stilistisch ähnlich.

Was aber Wolfgang Amadeus Mozart (1756-1791) letztlich doch einzigartig machte, zeigte sich in seiner Sinfonie A-Dur KV 134.

Alle Werke wurden lebendig und ausdrucksstark dargeboten, die Solisten Karl Kaiser (Traversflöte) und Dmitry Egorov (Altus), der als Countertenor mit großem Stimmumfang den Altpart übernahm, brillierten mit ihrem Können.

Die abwechslungsreiche Programmfolge ermunterte das zahlreich in der Flörsheimer Galluskirche erschienene Publikum immer wieder zu starkem Applaus, und so wurde als Zugabe noch eine kurze Arie aus Händels Oper „Rinaldo“ gegeben.

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