Auch im Referat Friedhof, Grün, Natur konnten wichtige Projekte abgeschlossen und tolle Aktionen durchgeführt werden. So war beispielswiese der Abschluss des „1.000 Bäume für Hattersheim“-Projektes überaus erfolgreich.
Am 2. November machten sich über 150 große und kleine Naturfreunde auf den Weg, um zwischen Okriftel und Eddersheim auf verschiedenen Flächen Obstbäume zu pflanzen. Insgesamt haben so 77 junge Bäume ihren Platz gefunden, dazu zählten Äpfel, Birnen, Kirschen, Quitten, Mispeln und Zwetschgen. Für das leibliche Wohl sorgte wieder das Deutsche Rote Kreuz und so fand die Aktion bei perfektem Pflanzwetter großen Anklang.
Hintergrund
Das Projekt 1.000 Bäume für Hattersheim wurde als aktive Maßnahme gegen die Auswirkungen des Klimawandels auf den städtischen Baumbestand beschlossen. Dieser hat die Bäume insbesondere durch die über Jahre anhaltende Dürre dauerhaft geschwächt. Die Stadtbäume in Hattersheim hat es besonders betroffen, da der Anteil an Ahornbäumen bei ca. 25 % liegt und diese sehr von der Rußrindenkrankheit geschädigt wurden. Der Erreger lässt den Baum oft innerhalb eines Jahres absterben. Aber auch andere Baumarten kommen mit den Klimabedingungen immer schlechter zurecht und starben ab oder mussten aus Gründen der Verkehrssicherheit gefällt werden.
Viele dieser Bäume wurden ersetzt, wo möglich, wurden auch neue Baumstandorte geschaffen. Bei der Auswahl der neuen Baumarten wurde auf Resilienz und Diversität gesetzt. Auch vor Obstbäumen macht der Klimawandel keinen Halt und so gab es auf den städtischen Streuobstwiesen viele Lücken zu füllen. Um auch die Bürgerinnen und Bürger an dem Projekt teilhaben zu lassen, wurden auf diesen Flächen zwei Pflanzaktionen durchgeführt und das Projekt 1.000 Bäume für Hattersheim somit erfolgreich beendet. Aus diesen Aktionen entwickelte sich nun ein neues Projekt, in dem Bürgerinnen und Bürger angeleitet und unterstützt von der Stadt Hattersheim am Main, die Pflege für die von ihnen gepflanzten Bäume in einer Patenschaft übernehmen können.
Auch im Bereich des Keltenparks gibt es Positives zu berichten: Der Keltenpark wurde saniert. Neben dem Austausch einiger in die Jahre gekommener Spielgeräte erfreut sich der Bolzplatz nun über einen neuen Gummibelag. Außerdem wurde ein behindertengerechter Übergang an der Leonhardstraße hergestellt und die Schilder des Parks überarbeitet. Die Maßnahme wurde über den Kreisinvestitionsfonds gefördert.
Ein weiterer barrierefreier Eingang wurde auch am Friedhof Hattersheim fertiggestellt. Dieser ermöglicht es allen Besucherinnen und Besuchern des östlichen Teils des Friedhofs nun einen direkten Zugang. In diesem Zusammenhang wurde der Parkplatz in der Mainzer Landstraße ertüchtigt und ein zusätzlicher Behindertenparkplatz ausgewiesen.
2025 werden zwei wichtige Projekte fortgeführt, die insbesondere für die Einwohnerinnen und Einwohner von Eddersheim Verbesserungen im Schutz vor Hochwasserereignissen vorsehen.
100 Wilde Bäche
Die Stadt Hattersheim hatte sich gemeinsam mit der Stadt Flörsheim erfolgreich für das Förderprogramm „100 Wilde Bäche“ beworben, um den Weilbach bzw. (ab Eddersheim) Ardelgraben renaturieren zu lassen. Mittlerweile konnte auch Hofheim am Taunus in das Projekt eingebunden werden, so dass der Weilbach von der Quelle bis zur Mündung in den Main betrachtet und verbessert werden kann.
Das Projekt „100 Wilde Bäche“, das vom Hessisches Ministerium für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz ins Leben gerufen wurde, unterstützt die Kommunen planerisch und finanziell bei der Umsetzung der Wasser-Rahmen-Richtlinie. Die Richtlinie ist ein europäisches Instrument zur Verbesserung der Gewässerstrukturen. Die Projektleitung wird durch die HLG (Hessische Landgesellschaft) geführt, um den Ablauf der häufig Kommunenübergreifenden Maßnahmen reibungslos zu gewährleisten.
Das Projekt befindet sich aktuell in der Planungsphase. Die hydraulischen Messungen, im Bereich zwischen der Bahnlinie S1 und dem Verlauf bis zur Landstraße 3006 zwischen Eddersheim und Flörsheim wurden abgeschlossen. Besonders in diesem Bereich ist der Abfluss des Baches gestört und sorgt bei Starkregen für vielfältige Probleme. Das beauftragte Ingenieurbüro hat verschiedene Konzepte erarbeitet, deren Umsetzung nun geprüft werden muss. Dazu erfolgt die notwendige Grundstücksbeschaffung über die HLG.
Eine Veranstaltung für alle Anrainer ist im Frühjahr 2025 geplant. Persönliche Einladungen erfolgen mit ausreichend Vorlauf.
Maindeichrückverlegung
Die Maindeichrückverlegung ist Teil nationalen Hochwasserschutzprogramms, durch das es möglich wurde, Kommunen bei der Schaffung bzw. Sanierung von Hochwasserschutzbauwerken zu fördern.
Auch bei diesem Förderprogramm hatten sich die Städte Hattersheim und Flörsheim im Jahr 2015 erfolgreich beworben. Das Projekt wurde als Verbundmaßnahme aufgenommen und bewertet die Maßnahme gemeindeübergreifend. Bedingung zur Förderfähigkeit ist es, dass mindestens 100 Hektar Retentionsraum für den Main geschaffen werden. Ziel ist es die bebauten Bereiche der Städte durch eine Hochwasserschutzanlage, die einem 200-jährigen Hochwasser (HQ200) standhält, zu schützen.
Aktuell wurde die erneute Prüfung durch die Planfeststellungsbehörde abgeschlossen. Die Offenlage begann am 6. Januar und wurde bereits ab dem 19. Dezember in allen Einzelheiten über die städtischen Medien bekanntgegeben. Seitdem sind die Unterlagen einen Monat (30 Tage) einsehbar. Es wird derzeit mit einem Planfeststellungsbeschluss bis Spätsommer 2025 gerechnet. Im Anschluss ist es möglich, planmäßig den Förderantrag für die weiteren Planungsphasen und die Baumaßnahme zu stellen.
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