Im Mai 2021 wurde das Landesprogramm „Zukunft Innenstadt“ des Hessischen Ministeriums für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Wohnen ins Leben gerufen. Hierfür bewerben konnten sich alle hessischen Städte und Gemeinden. Bei den Förderungen handelt es sich um die ersten Investitionen des "Neuen Hessenplans", der die hessischen Innenstädte stärken soll.
Innenstädte sind nicht nur Zentren für Handel, Wohnen und Gastronomie. Sie sind wesentlicher Teil der Lebensqualität in Städten, sie sind Treffpunkt der Bevölkerung, Kulturgut und das Gesicht einer Stadt – sowohl im positiven als auch im negativen Sinne. Ziel muss es daher sein, Innenstädte als Visitenkarte einer Stadt, als Orte der Nutzungsvielfalt, Kommunikation, als Identifikationsfaktor und wesentlicher Aspekt der Lebensqualität zu erhalten, resilient gegen Krisen zu machen und somit zu stärken.
Die Lebensader der Innenstädte ist die Kundenfrequenz. Sauberkeit, Sicherheit, Grünpflanzungen, Aufenthaltsqualität und ein Branchenmix bei den Gewerbetreibenden sind Garanten für die Zukunft von Innenstädten.
Erfolgreiche Bewerbung
Bis zum Jahr 2023 stehen für das Landesprogramm „Zukunft Innenstadt“ Fördermittel in Höhe von 40 Millionen Euro bereit - 250.000 Euro davon fließen in diesem und im nächsten Jahr in die Hattersheimer Innenstadt. Der von der Stadt aufzubringende Eigenanteil beträgt 15 Prozent.
Dies ist das Ergebnis einer erfolgreichen Bewerbung. Hattersheim zählt damit, neben Hofheim, Hochheim und Eppstein, zu den insgesamt vier geförderten Kommunen aus dem Main-Taunus-Kreis. Das städtische Bewerbungskonzept für das Förderprogramm wurde von der Wirtschaftsförderung ausgearbeitet. „Angestrebt wird, mit den Projekten und Maßnahmen die Innenstadt unserer Stadt zu stärken auf Grundlage einer zu erarbeitenden Gesamtstrategie“, so Wirtschaftsförderer Alexander Schwarz.
Zukunftsweisendes Paket
Grundlage der Projekte und Maßnahmen sind die in der Bewerbung beschriebenen Konzepte, da diese von einer Jury als förderwürdig bewertet wurden und somit Hattersheim aus dem Fördertopf bedacht wird. Hierbei handelt es sich um ein City-Festival, welches für das Frühjahr 2022 geplant ist. Bürgerinnen und Bürger werden im Rahmen des Förderprogramms befragt, wie sie sich eine attraktive Innenstadt vorstellen und können hierzu Ideen einbringen. Mit einem innovativen Leerstandsmanagement sollen Neuvermietungen von aktuell ungenutzten Ladengeschäften befördert werden. Dies alles wird eingebettet in ein Gesamtkonzept, wie die Innenstadt von Hattersheim zukunftssicher gestaltet werden kann.
„Unser Innenstadtquartier soll dahingehend entwickelt werden, dass es verstärkt als Aufenthaltsort, Erlebnis- und Treffpunkt sowie als Identifikations- und Erholungsort dient. Das Konzept soll den Weg hierzu aufzeigen“, so Hattersheims Bürgermeister Klaus Schindling.
Aktive Beteiligung
Vorgesehen ist, dass sich Innenstadtakteure an der Erstellung des Konzepts und der Verwendung der Fördermittel aktiv beteiligen können. Hierzu wurde bereits der Wirtschaftsförderungsrat der Stadt Hattersheim eingebunden. Auch Gewerbetreibenden, Eigentümern von Innenstadtimmobilien und weiteren Interessierten wird die Möglichkeit einer Mitarbeit, Mitgestaltung und Mitbestimmung eingeräumt werden.
Bürgermeister Schindling erklärt: „Es stellen sich insbesondere durch die Corona-Pandemie und den verstärkten Onlinehandel viele Fragen, die wir gemeinsam beantworten müssen, um auch künftig eine lebendige Innenstadt zu sichern. Beispielsweise: Wie schaffen wir eine höhere Aufenthaltsqualität in der Innenstadt? Welche wesentlichen Maßnahmen sollten ergriffen werden, die zu einer Belebung der Straße bezüglich einer höheren Kundenfrequenz führen könnten? Welche Bedürfnisse von Kindern und Jugendlichen an eine attraktive Innenstadt sollten berücksichtigt werden? Wie kann die Innenstadt als multifunktionaler Ort für Wohnen, Arbeiten, Freizeit erhalten, ausgebaut und gestärkt werden? Wie sieht die Mobilität der Zukunft aus? Welchen Beitrag können Nachhaltigkeit und Digitalisierung für eine Innenstadt der Zukunft leisten?"
Der Bürgermeister verknüpft dies mit einer klaren Aufforderung: Für die Beantwortung all dieser Fragen hoffe ich auf die wertvolle Unterstützung der Innenstadtakteure. Ich rufe alle Interessierten auf, uns auf dem Weg zu einer lebendigen Innenstadt aktiv zu begleiten", so der Rathauschef.