15 Jung-Parlamentarier der Eddersheimer Schule haben jetzt ihre formale Tätigkeit aufgenommen. Am Donnerstag, 5. Dezember, versammelte sich das neu formierte Kinderparlament 2024/25 in der Schule, um die Anträge ihrer Schulkameraden für die kommende Legislaturperiode zu beraten. Die Beauftragte der Stadt für Kinderparlamente, Myriam Jung, begrüßte die gewählten Mädchen und Jungen, den Bürgermeister Klaus Schindling, den Stadtverordnetenvorsteher Georg Reuter sowie seine Stellvertreterin Melanie Jürgens-Schumacher. Entsprechend der Geschäftsordnung galt es zunächst die beiden Stellvertreter für die Sitzungsleiterin, Myriam Jung, zu wählen. Hierbei erhielten Sofia, Louisa und Leonie die gleiche Höchstanzahl von Stimmen. Als salomonische Entscheidung berief die Versammlung jetzt ausnahmsweise drei Stellvertreterinnen für die Sitzungsleiterin. Alle drei nahmen die Wahl an. Myriam Jung erläuterte danach die Aufgaben und Möglichkeiten, die die Jung-Parlamentarier jetzt wahrnehmen können und gab bekannt, dass das bereitstehende Budget für die aktuelle Sitzungsperiode 2.000 Euro umfasst. Dieser Betrag darf nun für zweckmäßige Projekte und Anliegen Verwendung finden.
Für das neue Kinderparlament haben die Grundschulklassen insgesamt acht Anträge in den Klassen diskutiert und vorbereitet. Einzelne Gruppierungen, wie die „Hängeeulen“, die „Kletteraffen“, die „Naturmädels“ und die „coolen Raben“ zeichneten für die Wünsche und Forderungen verantwortlich. Für alle Anträge lagen bestens konzipierte schriftliche Unterlagen, teilweise mit Fotos vor. Ziele der Anträge waren vor allem bessere Spielmöglichkeiten und eine teilweise nachhaltige Umgestaltung des Schulhofes.
Die jeweiligen Berichterstatter der einzelnen Anträge begründeten in der Sitzung die Wünsche genauer und baten das Kinderparlament, ihre jeweiligen Anträge zu beschließen. Natürlich sollten auch alle Argumente der städtischen Verwaltung hinsichtlich der Umsetzung einbezogen werden.
In Bezug auf das Schulhofgelände vor dem Hauptgebäude gab es mehrere Anträge. Es wurden eine Hangelleiter, ein zweiter fester Basketballkorb, eine Vierer-Wippe, ein mobiler Baumstamm zum Balancieren und eine Kletterspinne gewünscht. Die Kletterspinne ist bereits als Projekt des Fördervereins angedacht worden. Die „Naturmädels“ wünschen sich hier jedoch ein „gewachsenes Weidenzelt“ als grünes Klassenzimmer, so dass Sachunterricht naturnah unterrichtet werden könnte. Die „coolen Raben“ möchten dieses grüne Klassenzimmer auch als „Chillout-Zone“ nutzen dürfen. Alle diese Vorschläge wurden heiß diskutiert und letztlich einer Kampfabstimmung zugewiesen. Der Bürgermeister sprach hinsichtlich dieser Forderungen auch den Aspekt der Unfallverhütungsvorschriften an.
In einem weiteren Antrag ging es um die Anschaffung von zwei mobilen Fußballtoren, die auf der Wiese vor der Turnhalle aufgestellt werden könnten.
Dann kam es zur Kampfabstimmung im Parlament. Und es gab einen klaren Sieger: Neun Mädchen und Jungen plädierten für die Einrichtung eines grünen Klassenzimmers, mit Chillout-Zone. Hierfür wird natürlich noch viel Zeit und Energie benötigt, bis hier unterrichtet werden kann. Der Main-Taunus-Kreis als Schulträger muss zusätzlich in die Planung dieses Projektes einbezogen werden. Aber dieser Antrag fand im gesamten Plenum eine positive Resonanz.
Es muss nun die Umsetzung in Gang gesetzt werden.