Bestens vorbereitete Anträge und sachliche Diskussionen

Konstituierende Sitzung des neuen Eddersheimer Kinder-Parlaments 2023/24

Nach der Kinderparlamentssitzung stellten sich die Mädchen und Jungen der Eddersheimer Schule mit (von links) Georg Reuter, Sarah Bauer, Myriam Jung und Barbara Schwanz zum Gruppenfoto am Klettergerüst auf dem Schulgelände auf.

In der Eddersheimer Schule fand am vergangenen Mittwoch, 29. November, die erste Sitzung des neu formierten Kinderparlamentes 2023/24 statt. Diesmal versammelten sich 16 Mädchen und Jungen in einem Klassenzimmer, um die Anträge ihrer Schulkameraden für die kommende Legislaturperiode zu beraten. Die Beauftragte der Stadt für Kinderparlamente, Myriam Jung, begrüßte die Jung-Parlamentarier, ebenso den Stadtverordnetenvorsteher Georg Reuter und den städtischen Beauftragten für Spielplätze Jörg Schmidtmer. Ferner wohnten die Klassenlehrerinnen Sarah Bauer von der 4 a und Barbara Schwanz von der 4 b der Sitzung als Zuschauerinnen bei sowie Schüler der beiden Klassen und die städtische Referatsleiterin für Kinderbetreuung und Familien, Svenja Colak. Entsprechend der Geschäftsordnung galt es zunächst die beiden Stellvertreter für die Sitzungsleiterin, Myriam Jung, zu wählen. Hierbei erhielten Emilia und Noa die meisten Stimmen, beide nahmen die Wahl an. Myriam Jung erläuterte zunächst die Aufgaben und Möglichkeiten, die die Jung-Parlamentarier jetzt wahrnehmen können. Sie gab bekannt, dass das bereitstehende Budget für die aktuelle Sitzungsperiode 2.000 Euro umfasst. Dieser Betrag steht nun für Projekte und Anliegen der Grundschüler bereit. Die Kinder nahmen diese Mitteilungen aufmerksam zur Kenntnis. Sie wollen mit diesem Geld sinnvolle Projekte auf den Weg bringen.

Für das neue Kinderparlament haben die zwei Grundschulklasse insgesamt acht Anträge in den Klassen diskutiert. Dabei formierten sich spezielle Interessensgruppen, wie beispielsweise die „Hängbänggang“ oder die „Wippengang“. Für alle Anträge lagen bestens konzipierte schriftliche Unterlagen, teilweise mit Kostenanalysen vor. Ziele der einzelnen Anträge waren neue Spielmöglichkeiten, Verbesserung der Müllprobleme und Erhöhung der Verkehrssicherheit. Die jeweiligen Berichterstatter der einzelnen Anträge begründeten zusätzlich auf der Sitzung die Wünsche genauer und baten das Kinderparlament, ihre jeweiligen Anträge zu beschließen. Vorher sollten alle sich die Argumente der Verwaltung hinsichtlich der Umsetzung der einzelnen Anträge anhören.

Die Gruppe „Umweltschützer“ plädierte in ihrem Antrag für die Anschaffung und Aufstellung von neuen Mülleimern mit Deckel im Ort. Sie begründeten dies mit der Tatsache, dass Tiere oftmals aus den vorhandenen Behältern Müllteile herausholten. Jörg Schmidtmer kennt das Problem. Er versprach, zu prüfen, ob solche Mülleimer von Seiten der Stadt angeschafft werden können. Er wird sich dafür einsetzen, das es gegebenenfalls zu einem Ersatz alter Müllbehälter durch neue mit Deckel kommt. Anni von der „Fußgängergruppe“ trug den Antrag auf Einrichtung eines Zebrastreifens an der Neckarstraße vor. Viele Kinder, die zum Sportplatz gehen, sollen so sicherer über die Straße kommen, argumentierte sie. Das Problem der Straßenquerung in dieser Region ist vielfach schon diskutiert worden. Da es sich um eine Landesstraße handelt, muss auch „Hessen mobil“ von der Notwendigkeit überzeugt werden. Auch die erforderlichen Überquerungs-Zählungen müssen für einen Zebrastreifen sprechen. Ein wenig Optimus verspricht ein neues Gesetz zur Sicherung von Fußgängern. Alle müssen abwarten, ob sich hier neuer Handlungsspielraum ergibt. Die Gruppe der „Volleyballfans“ beantragte einen Volleyballplatz mit zwei Pfosten und Netz auf den Mainwiesen. In die rege Diskussion schaltete sich auch Myriam Jung ein. Einen betonierten Volleyballplatz kann es auf dem Freizeitgelände am Main nicht geben. Auch eine Einrichtung eines solchen Platzes auf dem Schulgelände bringt rechtliche Probleme mit sich. Eine Umsetzung des Antrages gilt als momentan sehr schwierig. Ebenso problematisch wird der Antrag von der Gruppe „Fly and go“ auf Einrichtung einer Seilbahn auf dem Mainwiesengelände gesehen. Auch diesbezüglich sprechen sachliche und rechtliche Gründe gegen eine Umsetzung.

Besser sieht es für den Antrag der „Spiralbande“ bezüglich einer Spiralrutsche auf dem Spielplatz am Main aus. Jörg Schmidtmer durfte erläutern, dass für das nächste Haushaltsjahr ein neues Spielgerät auf diesem Spielplatz von Seiten der Stadt eingeplant ist. Es soll demnächst vor Ort ein Treffen mit den Jung-Parlamentariern stattfinden, um konkret ein neues Spielgerät für diesen Platz auszusuchen. Die Finanzierung hierfür ist aus dem Haushalt der Stadt eingeplant. Jetzt standen noch drei Anträge auf neue Spielgeräte im Raum. Ein mobiles Reck für die Schule wurde gewünscht, ebenso eine Hangelstange, und für den großen Spielplatz eine Wippe. Alle Anträge ließen sich aus dem Budget des Kinderparlamentes finanzieren. Für alle Anträge gab es sinnvolle Argumente. Aber in der Kampfabstimmung im Parlament gab es einen klaren Sieger. Acht Mädchen und Jungen aus dem Eddersheimer Kinderparlament plädierten für die Wippe. Jörg Schmidtmer wird demzufolge bald mit den Kindern eine Ortsbesichtigung durchführen, um den optimalen Platz für die Wippe zu finden. Damit dürfen sich demnächst viele Kinder über ein neues Spielgerät auf dem großen Spielplatz freuen.

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