Es ist stets einer der ersten offiziellen Termine des neuen Jahres: Am vergangenen Montag, 6. Januar, empfing Bürgermeister Klaus Schindling um 10 Uhr eine Sternsinger-Delegation aus allen drei Stadtteilen im Innenhof des Nassauer Hofes.
Die reich mit Neujahrswecken und Kakao gedeckte Tafel wartete bereits auf die fleißigen Sternsingerinnen und Sternsinger. Angesichts des durchwachsenen Wetters wurde sie kurzerhand im überdachten Bereich vor dem Eingang zum Rathaus aufgestellt, damit die schöne Zeremonie samt der verdienten Stärkung für den weiteren Weg nicht buchstäblich ins Wasser fällt.
Pünktlich um 10 Uhr kamen sie dann: Liebevoll kostümiert mit bunten Umhängen, strahlenden Kronen und großen, goldenen Sternen in unterschiedlichen Formen in der Hand betraten die Kinder der katholischen Pfarrgemeinden sowie deren Betreuer den Nassauer Hof. Mit dabei auch Pfarrer Andreas Klee und Gemeindereferent Joachim Kahle. Stolz berichteten sie, dass die Kinder an diesem Montag nun bereits schon den dritten Tag hintereinander eifrig unterwegs sind, um den Segen zu bringen und Spenden einzusammeln, die Kindern in aller Welt zu Gute kommen.
Bürgermeister Klaus Schindling begrüßte die insgesamt neun Sternsinger herzlich, mit seinem großen und verschmusten Hund Anton im Schlepptau. Die Kinder stellten sich nach einem kurzen Fototermin unter freiem Himmel zügig vor der gedeckten Tafel auf und präsentierten eine Kostprobe ihres Könnens, indem sie unter anderem mit "Stern über Bethlehem" ein bekanntes und beliebtes Weihnachts- und Sternsinger-Lied anstimmten.
Einsatz für Grundrechte
„Erhebt Eure Stimme! Sternsingen für Kinderrechte“: So lautet das Leitwort der 67. Aktion Dreikönigssingen. Schutz, Förderung, Beteiligung – auf diesen drei Säulen beruht die Kinderrechtskonvention der Vereinten Nationen. Seit 35 Jahren besagt diese: Kinder haben Grundrechte, die weltweit gelten.
Genau hierfür setzt sich die Aktion Dreikönigssingen 2025 ein. Denn noch immer ist die Not von Millionen von Kindern groß: 250 Millionen von ihnen, vor allem Mädchen, gehen weltweit nicht zur Schule. 160 Millionen Kinder müssen arbeiten, rund die Hälfte unter ausbeuterischen Bedingungen. Deshalb muss man die Rechte von Kindern weltweit stärken und ihre Umsetzung weiter vorantreiben.
Zwei Regionen stehen bei dieser Aktion besonders im Fokus: In der Turkana im Norden Kenias haben Kinder kaum Zugang zu Schulen oder medizinischer Versorgung. Wetterextreme sorgen dafür, dass der Teller häufig leer bleibt. Die Partnerorganisation des Kindermissionswerks macht sich für die Kinderrechte auf Gesundheit, Ernährung und Bildung stark und betreibt unter anderem Schulen.
In Kolumbien kann man sehen, wie sich der Sternsinger-Projektpartner für die Rechte von Kindern auf Schutz, Bildung und Mitbestimmung einsetzt. Denn viel zu oft müssen Kinder dort Gewalt und Vernachlässigung erleben. Programme zur Friedenserziehung und Partizipation, aber auch konkrete Therapien stärken Kinder wieder.
Mit der Aktion Dreikönigssingen 2025 sollen Kinder und Jugendliche ermutigt werden, sich gemeinsam mit Gleichaltrigen aller Kontinente für die Achtung, den Schutz und die Umsetzung ihrer Rechte einzusetzen. Sie zeigt auf, dass alle Menschen ein Recht auf ein Leben in Würde haben. Sternsinger und Sternsingerinnen erfahren ganz konkret, wie sie mit ihrem Engagement dazu beitragen, Kinderrechte weltweit zu stärken. Daher auch der Aufruf: Erhebt Eure Stimme!
Spende und Geschenk
Vor diesem Hintergrund bat die hiesige Sternsingerschar auch die Stadt Hattersheim am Main ganz herzlich um eine Spende. Bürgermeister Klaus Schindling kam dieser Bitte natürlich gerne nach und füllte die drei Sammelboxenen der Sternsinger mit Geldscheinen.
Dankbar für die großzügige Spende und wohlgenährt vom leckeren Frühstück zogen die Kinder dann aus, um in den Straßen von Hattersheim, Eddersheim und Okriftel mit dem Kreidezeichen „20*C+M+B+25“ den Segen „Christus segne dieses Haus“ zu den Menschen nach Hause zu bringen. Spontan gab es auch noch ein zusätzliches Präsent: Jedes Kind durfte seine Kakaotasse behalten und erhielt für den Transport einen weihnachtlich gestalteten Beutel der Stadt.
