Gemeinsam gegen die Gänse

SPD-Antrag zum Problem der invasiven Gänse einstimmig befürwortet

Schon seit einigen Jahren breiten sich nichtheimische Gänsearten, wie beispielsweise die Kanadagans, zunehmend aus. Die Grünanlagen am Main in Eddersheim und Okriftel sind teilweise flächendeckend mit Tieren und Kot belegt, die Wege für Fußgänger und Radfahrer nur eingeschränkt oder gar nicht nutzbar. Im Beisein von Jungtieren erachtet die Hattersheimer SPD-Fraktion sogar Angriffe als nicht ausgeschlossen.

Aus diesem Grund wurde am Dienstag im Ausschuss für Umwelt, Bauen und Verkehr ein Antrag der Sozialdemokraten erörtert, demzufolge ein Vertreter des hessischen Umweltministeriums in eine Ausschusssitzung eingeladen werden soll, damit dieser die Problematik der invasiven Gänse erläutern und über Möglichkeiten der Eindämmung der Ausbreitung der invasiven Gänse berichten kann. Beispielsweise könnten "Fütterungsverbote, Vegetationsmanagement oder Störung der Sichtbeziehung von Gänsen zwischen Brut- und Nahrungshabitat durch Aufstellen mobiler Zäune" dabei helfen, der Problematik Herr zu werden, so die SPD. Ein eingeladener Experte könnte auch über die bisherigen Erfahrungen mit bereits andernorts umgesetzten Maßnahmen berichten. Und ebenso sollen bei dieser Gelegenheit auch mögliche Gefahren durch die Verbreitung des H5N1-Virus (Vogelgrippe) durch die Kanadagänse thematisiert werden. Das Virus wurde im Januar 2025 in Frankfurt nachgewiesen.

Der CDU-Fraktionsvorsitzende Michael Minnert bestätigte die im SPD-Antrag skizzierte Situation am Mainufer in Okriftel und Eddersheim. Deshalb sei die Union auch gerne bereit, diesen Antrag zu unterstützen. Niemand könne die derzeitige Ausbreitung dort gut finden, und gerade für kleine Kinder sei es unzumutbar, wenn diese beim Spielen auf den Wiesen ständig in die Ausscheidungen der Gänse greifen.

Minnert warnte aber davor, sich ein Beispiel an der Stadt Frankfurt zu nehmen: Dort habe man vor ein bis zwei Jahren fünf bis sechs Meter hohe Zäune errichtet, um die Ausbreitung der Gänse in den Griff zu bekommen - mit dem Ergebnis, dass die Gänse einfach darüber geflogen sind.

Auch der stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Grünen, Stefan Ehrecke, unterstützte den Antrag vollumfänglich.

Bürgermeister Klaus Schindling berichtete noch von eigenen Erfahrungen am Okrifteler Mainufer: Er sei dort täglich mit dem Hund unterwegs, und stets gebe es Begegnungen mit den Gänsen. Diese treten dort in Massen auf, und die Wege und Wiesen sind dort tatsächlich verkotet. Ein aggressives Verhalten der Gänse habe er jedoch bislang noch nicht miterlebt. Und auch über den Mängelmelder oder anderweitige Berichte an die Stadt ist ihm bislang nichts derartiges zu Ohren gekommen.

Der Antrag wurde von mit Ausschussmitgliedern aller Fraktionen einstimmig befürwortet, die endgültige Abstimmung findet am nächsten Donnerstag im Rahmen der Stadtverordnetenversammlung statt.

Noch keine Bewertungen vorhanden


X