„Wir haben hier vieles Schöne geschaffen“

Stadtverordnetenvorsteherin Silvia Maeder und Bürgermeisterin Antje Köster ehren verdiente Kommunalpolitiker


HATTERSHEIM (al) – Bei einer kleinen
 Freiluft-Matinee ehrten Stadtverordnetenvorsteherin
 Silvia Maeder und Bürgermeisterin
 Antje Köster langjährige Kommunalpolitiker
 und auch die Stadtverordneten, die am Ende
 der vergangenen Wahlperiode aus dem Parlament
 ausgeschieden sind. Höhepunkt war
 die Verleihung des Ehrenrings der Stadt Hattersheim
 an Werner Breuckmann, Klaus Jüterbock
 und Manfred Sauer.
 Insgesamt kamen 330 Jahre ehrenamtlichen
 Engagements zusammen, hatte die Bürgermeisterin
 ausgerechnet. Diese Zeit habe auch
 Verzicht bedeutet, Verzicht auf Freizeit und Familie.
 Doch „die Bürger danken es ihnen sicher“,
 war Köster überzeugt. Denn „wir haben
 hier vieles Schöne geschaffen“. Zu diesem
 Schönen zählte das Stadtoberhaupt auch den
 denkmalgeschützten Nassauer Hofgarten, in
 dem man sich zu der Matinee getroffen hatte.
 Die Feierstunde wurde musikalisch gestaltet
 von der Mezzosopranistin Hanna Serr und der
Pianistin Marta Waluga.
 Stadtverordnetenvorsteherin Silvia Maeder
 würdigte, dass auch die Hattersheimer Parlamentarier
 und Magistratsmitglieder in ihrem
 Ehrenamt nicht nur Engagement einbringen,
 sondern auch ihre beruflichen Qualitäten oder
 ihr Wissen, das aus persönlichen Interessen resultiert.
 Maeder aber fürchtet, im Gegensatz
 zur Bürgermeisterin, dass diese Arbeit leider
 nicht so gewürdigt wird, „wie das vielleicht angemessen
 wäre“. Amt und Mandat kosteten
 viel Kraft und Energie. Der eine oder andere
 habe sich auch in einemVerein engagiert. Und
 manche Kommunalpolitiker machten ihre Urlaubsplanung
 erst, wenn die Sitzungstermine
 feststehen. Insofern sei dieser Ehrentag für die
 Kommunalpolitiker auch eine Ehrentag für die
 Familien, die ja ihrerseits Verzicht üben müssten.
 Verabschiedet wurden, in alphabetischer
 Reihenfolge, Christine Barburek, Wolfgang
 Deul (nach zwanzig Jahren ausgeschieden,
 aber immer noch Vorsitzender des Okrifteler
 Vereinsrings), Klaus Fröhlich, Gerhard Hamman
 (Stadtrat in den 90ern), Friedrich Hohmeier
 (seit 2002 im Parlament, darüber hinaus
 auch in der Flughafenkommission), Karl-
 Heinz Kempf (der langjährige Vorsitzende des
 Hattersheimer Vereinsrings), Paraskevi Malataki
 (seit 1997 in der Stadtverordnetenversammlung),
 Dr. Reinhard Obermeier (seit
 1993), Manuel Schiewe, Christa Stehli (seit
 1997) und Hanim Subatli.
 Für zehn Jahre ehrenamtliches Engagement
 verliehen Silvia Maeder und Antje Köster die
 Rathausplakette in Bronze. Christdemokrat
 Stefan Häb ist nicht nur Stadtverordneter, sondern
 auch stark engagiert im Eddersheimer
 Vereinsleben, etwa bei der Feuerwehr und bei
 den Fassenachtern. Dr. Hermann Josef Mohr
 (auch er seitder Wahl im Frühjahr nicht mehr
 dabei) engagierte sich im Parlament vor allem
 für Kinder und Jugendliche. Dr. Philipp Neuhaus
 wurde mit der Ehrenbezeichnung „Senkrechtstarter“
 bedacht, der zudem viele junge
 Menschen für die Hattersheimer Kommunalpolitik
 gewonnen hat. (Es kann davon ausgegangen
 werden, dass von solchem Erfolg
 auch der Nachwuchs der politischen Konkurrenz
 motiviert wird.) Gabriele Sellmann, die
 Frauenbeauftragte, und Ingrid Unger stehen
 als Stadträtinnen weniger im Blickpunkt, auch
 weil die Arbeit im Magistrat fast durchweg
 kollegial und mit einer Schweigepflicht verbunden
 ist.
 Mit der Rathausplakette in Bronze wurden
 auch Werner Schuster, Heinz Schuch und
 Prof. Dr. Holger Matt ausgezeichnet, die in
 der Eddersheimer Bürgerinitiative für Umweltschutz
 und im Verein „Lebenswertes Hattersheim“
 unermüdlich gegen den Flughafenausbau
 ankämpfen. Sie leisteten damit, so
 Bürgermeisterin Köster, einen großen Beitrag
 auch für die Region, auf eine sehr emotionale
 Weise, der sie den größten Respekt
 entgegenbringe. Werner Schuster ließ den
 Zwiespalt deutlich werden, in dem die Ausbaugegner
 wenige Wochen vor der Inbetriebnahme
 der neuen Landebahn stecken: „Wir
 haben nicht verloren. Wir haben aber leider
 auch noch nicht gewonnen.“
 Ruhebeauftragte Joy Hensel ist nun auch
 Trägerin der Rathausplakette in Bronze. Sie
 steht, wenn es etwa um Fluglärm geht, auf der
 Seite der Stadt, und sie ist eine bewährte Mediatorin
 bei Konflikten unter Bürgern. Die
 Bürgermeisterin bescheinigte ihr eine herausragende
 Kompetenz.
 Ausgezeichnet mit Bronze wurden auch die
 engagierten Ausländerbeiräte Agustin Martin-
 Pelaez, Franka Novak und Seckin Tozoglu.
 Die Rathausplakette in Silber wurde an Stefan
 Schmidl verliehen, weil der seit 1996 nun
 wieder 15 Jahre dabei ist. Schon von 1985 bis
1995 war Schmidl Stadtverordneter.Als Biologe
 liegt ihm der Schwarzbach und dessen Renaturierung
 am Herzen, vorweg aber gilt sein
 Interesse und Engagement den Menschen in
 der Hattersheimer Siedlung, in der er geboren
 ist.
Wunderschönes Rotgold
 Christdemokrat Werner Breuckmann war
 der „Dienstälteste“ unter den zu Ehrenden. 34
 Jahrewar er dabei, geschätzt ob seines ausgleichenden
 Wesens und seines Fachwissens als
 Garten- und Landschaftsarchitekt, das man in
 der Hattersheimer Grünpolitik gut gebrauchen
 konnte.Als führenderMitarbeiter imFrankfurter
 Gartenbauamt hatte Breuckmann das große
 Vergnügen, in China einen Frankfurter Garten
 zu bauen und – wieder zuhause – einen chinesischen
 Garten in Frankfurt. Kommunalpolitisch
 ist ihm das bisher einmalige Kunststück
 gelungen, als Spitzenkandidat mit der CDU
 die Wahl zu gewinnen und stärkste Fraktion zu
 werden. Aber auch das ist 34 Jahre her. Jetzt
 will sich Breuckmann mehr der Familie und
 den Enkeln widmen. Er ist nun Ehrenstadtverordneter
 und Träger des Ehrenrings der Stadt
 Hattersheim, dessen „wunderschönes Rotgold“
 Stadtverordnetenvorsteherin Maeder in
 helles Entzücken versetzte.
 Diesen Ehrenring bekam auch Klaus Jüterbock,
 ebenfalls 1977 eingestiegen, zunächst
 Stadtrat für die FDP und nach vierjähriger Unterbrechung
 Stadtverordneter für dieFWGund
 HWG. Sein vorrangiges Engagement galt den
 Menschen mit Behinderungen, für die er sich
 seit 2002 als Beauftragter des Magistrats einsetzt.
 Auch im Vereinsring und jetzt im Sportverein
 hat sich Klaus Jüterbock eingesetzt.
 Auf 33 aktive Jahre hat es Manfred Sauer gebracht.
 Das „Urgestein der Hattersheimer
 CDU“ habe „richtigvielGutes für die Stadt getan“,
 lobte Bürgermeisterin Köster.
 Im Anschluss an die Ehrungen trugen sich
 die Geehrten und die anderenGäste in das Goldene
 Buch der Stadt Hattersheim ein.

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