In einem wichtigen Schritt zur Modernisierung und Erhöhung der Einsatzbereitschaft hat die Stadt Hattersheim am Main drei baugleiche Hilfeleistungslöschfahrzeuge (HLF 20) für die drei Stadtteilfeuerwehren sowie einen Abrollbehälter Wasser für die Feuerwehr in Hattersheim beschafft.
Die umfangreiche Ausstattung der neuen HLF 20 mit Rosenbauer-Aufbau auf Mercedes Benz Allradfahrgestellen spielt eine entscheidende Rolle, um für die verschiedenen Einsätze bestmöglich gerüstet zu sein. Zum Löschen von Bränden kann auf den 2.000 Liter fassenden Wassertank zurückgegriffen werden, zusätzlich sind die Fahrzeuge mit einem 120 Liter Schaummitteltank und einer Schaumzumischanlage ausgestattet. Der ausfahrbare LED-Lichtmast sorgt mit 86.000 Lumen für eine optimale Ausleuchtung bei nächtlichen Alarmierungen. Eine Besonderheit sind die Bodensprühdüsen und ein B-Abgang für einen Schlauch oder Strahlrohr an der Fahrzeugfront, die bei Vegetationsbränden oder Fahrbahnverunreinigungen eingesetzt werden können. Bei der feuerwehrtechnischen Ausrüstung wurde großen Wert auf akkubetriebenen statt kabelgebundenen Geräte gelegt, um die Flexibilität zu erhöhen. Zusätzlich verfügt das Fahrzeug über ein vom Fahrzeugmotor angetriebenes Stromgeneratoranlage mit einer Leistung von 12 kVA. Für die bestmögliche Sicherheit der Insassen ist der Mannschaftsraum mit vier Airbags ausgestattet.
Neben der Ausrüstung für einen Brandeinsatz verfügen die Fahrzeuge auch über eine umfangreiche Ausrüstung für Hilfeleistungseinsätze sowie über eine maschinelle Zugeinrichtung (Winde) mit einer Zugkraft von fünf Tonnen. Bisher wurde für Hilfeleistungseinsätze, wie z.B. Verkehrs- oder Bauunfälle, im Stadtgebiet hauptsächlich der bei der Feuerwehr Hattersheim stationierte Rüstwagen (RW 1) eingesetzt.
Die neuen Fahrzeuge sorgen für eine deutliche Verjüngung des Fuhrparks – das Durchschnittsalter sinkt von 24 auf 10 Jahre. Die Hilfeleistungslöschfahrzeuge ersetzen in Hattersheim das 31 Jahre alte Löschgruppenfahrzeug LF 16/12, in Okriftel das 15 Jahre alte Löschgruppenfahrzeug LF 20 und in Eddersheim das 29 Jahre alte Löschgruppenfahrzeug LF 16/12.
Das Okrifteler LF 20 ersetzt in Hattersheim ein 25 Jahre altes Tanklöschfahrzeug. Das Eddersheimer LF 16/12 wird in Okriftel für ein ehemaliges Katastrophenschutzfahr-zeug eingesetzt, und dient als Reservefahrzeug. Die anderen beiden werden verkauft. Das gut erhaltene und geländegängige Fahrgestell des 25 Jahre alten Hattersheimer Rüstwagens RW 1 soll erhalten bleiben - das Fahrzeug wird zu einem Gerätewagen Logistik umgebaut. Aktuell wurde es an die Feuerwehr in Stadtallendorf ausgeliehen. Die dortige neue Feuerwache wurde bekanntermaßen selbst Opfer der Flammen.
„Mit der strategischen Neuausrichtung, verbunden mit Investitionen von rund 1.600.000 Euro, reagieren wir auf die wachsende Einwohnerzahl und die damit verbundenen Sicherheitsbedürfnisse. Alle drei Stadtteilwehren verfügen nun über ein baugleiches Erstangriffsfahrzeug mit identischer Ausstattung. Damit wird die Schlagkraft der drei Feuerwehren deutlich erhöht und auf das veränderte Einsatzgeschehen - weniger Brandeinsätze, mehr Hilfeleistungen - reagiert. Die Modernisierung trägt so wesentlich dazu bei, unseren Bürgerinnen und Bürgern in allen Stadtteilen noch besser und effektiver helfen zu können“, ist Bürgermeister Klaus Schindling überzeugt.
Abrollbehälter Wasser offiziell übergeben
Im August wurde der neue Abrollbehälter Wasser (AB-Wasser) durch Bürgermeister Klaus Schindling und Stadtbrandinspektor David Tisold in Dienst gestellt. Die Hattersheimer Wehrführer Manuel Peknice und Patrick Meik nahmen das hochmoderne Einsatzgerät entgegen, das die Einsatzbereitschaft der Feuerwehr weiter verbessern wird.
Der neue Behälter, der speziell für die Bedürfnisse der Hattersheimer Feuerwehr konzipiert wurde, verfügt über einen Löschwasservorrat von 8.000 Litern bei einem Tankvolumen von 10.000 Litern. Zusammen mit 120 Litern Schaummittel in Kanistern ist er bestens gerüstet, um Brände aller Art effektiv zu bekämpfen. Besonders hervorzuheben ist der Wasserwerfer, der elektrisch ferngesteuert wird und eine Förderleistung von bis zu 2.000 Litern pro Minute hat.
Bürgermeister Klaus Schindling betonte die Bedeutung moderner Technik für die Sicherheit der Stadt und würdigte das Engagement der Hattersheimer Feuerwehren. „Mit dem neuen Abrollbehälter Wasser sind wir für zukünftige Herausforderungen bestens gerüstet. Neben der klassischen Brandbekämpfung kann der AB-Wasser insbesondere bei Vegetationsbränden in Wald und Flur wertvolle Dienste leisten. Durch seine umfangreiche Ausrüstung kann er sowohl als Löschwasserzubringer als auch zur eigenständigen Brandbekämpfung eingesetzt werden“, so Schindling. Die Stadt investierte 150.000 Euro in den neuen Abrollbehälter.
Feuerwehr Okriftel erhält zusätzliche Lagerflächen
Die Freiwillige Feuerwehr in Okriftel benötigt dringend zusätzliche Unterstellflächen, da die Platzverhältnisse beengt und Lagerflächen im Feuerwehrhaus in der Rossertstraße fehlen. Daher wird ab Januar eine Stahlbauhalle (7,40 m breit, 15,80 m lang und 5,85 m hoch) auf der vorhandenen Hoffläche hinter dem Feuerwehrgebäude errichtet. Hier sollen zukünftig Anhänger und Fahrzeuge von Feuerwehr und Deutschem Roten Kreuz untergestellt werden. Die Bauarbeiten werden voraussichtlich rund ein halbes Jahr dauern, so dass mit der Fertigstellung Anfang des dritten Quartals 2025 gerechnet wird.
Bürgermeister Klaus Schindling sieht die dringende Notwendigkeit, bei den drei Freiwilligen Feuerwehren zusätzlichen Platz zu schaffen. „Die Aufgaben unserer Feuerwehren sind in den letzten Jahren stetig gewachsen. Erforderliches Material, das unter anderem im Rahmen des Katastrophenschutzes angeschafft wurde, benötigt zusätzliche Lagerflächen. Durch den Bau der Stahlbauhalle können Fahrzeuge aus der Bestandshalle in die neue Halle verlegt werden. Der dadurch freiwerdende Platz soll für ein Hochregallager mit rund 50 Paletten-Stellplätzen genutzt werden. Die Feuerwehr Okriftel ist für die Logistik und den Nachschub bei größeren Schadenslagen im Stadtgebiet Hattersheim zuständig und daher sind entsprechende Lagerflächen von essentieller Bedeutung.“
Der Bau der Stahlbauhalle in Okriftel ist die erste bauliche Maßnahme, um den beengten Platzverhältnissen bei den Feuerwehren zu begegnen. Im Anschluss sind noch zusätzliche Erweiterungsflächen in Hattersheim und Eddersheim geplant.