"Von klein auf hat Gott in meinem Leben eine Rolle gespielt"

Lisa Heckmann ist seit dem 1. November die neue Pfarrerin in der Evangelischen Kirchengemeinde Hattersheim

Seit Anfang des Monats ist Lisa Heckmann evangelische Pfarrerin in Hattersheim.

Ende August hatte sich Pfarrerin Marlene Hering nach sechs Jahren von der Evangelischen Kirchengemeinde Hattersheim verabschiedet, um eine neue Stelle in Bad Soden anzutreten. Die von ihr hinterlassene vakante halbe Pfarrstelle ist nun wieder besetzt: Seit dem 1. November ist Pfarrerin Lisa Heckmann in Hattersheim tätig.

Heckmann dürfte für viele Leute in Hattersheim kein gänzlich neues Gesicht mehr sein: Bereits vor viereinhalb Jahren zog die im Odenwald Aufgewachsene in die hiesige Stadt am Main - die Liebe führte sie hierhin. Ihre junge Familie, bestehend aus Pfarrer Johannes Kraus und den beiden Töchtern Pauline und Elise, wohnt nun seit dem vergangenen Frühjahr im Pfarrhaus der Evangelischen Kirchengemeinde Hattersheim, direkt hinter der Kirche und dem Gemeindezentrum. So hat sie in den letzten Jahren bereits zahlreiche Kontakte in Hattersheim knüpfen können - sowohl vom Kirchgelände aus, als auch in ihrer privaten Rolle als Mutter beim Einkaufen oder auf dem Spielplatz.

Schon von klein auf habe Gott in ihrem Leben eine wichtige Rolle gespielt, berichtet Lisa Heckmann. Schon in ihrer Kindheit hatte sie eine enge Verbindung zur heimatlichen Kirchengemeinde im Odenwald aufgebaut, dank des dortigen Engagements ihrer Eltern und Großeltern. Direkt nach ihrer eigenen Konfirmation brachte sie sich selbst intensiv in die Gemeinde ein, wurde Teamerin im Kindergottesdienst und betätigte sich in der Konfirmandenarbeit.

Wie so viele junge Menschen verspürte auch Lisa Heckmann direkt nach ihrem Abitur den Drang, zunächst einmal die Welt zu entdecken - und sich dabei vielleicht auch selbst noch etwas besser kennenzulernen und ein besseres Gespür dafür zu erlangen, welche Rolle man eigentlich selbst als Erwachsener einnehmen will. So kam es, dass es sie nicht direkt an die nächste Universität zum Studium verschlug, sondern erst einmal für ein Jahr nach Indien. Dort lernte sie auch andere Religionen intensiv kennen, und dies hat ihr grundsätzliches Interesse an Religion und am Christentum im Speziellen nur noch weiter verstärkt. Sie traf deshalb den vor diesem Hintergrund naheliegendsten Entschluss: Sie begann ein Studium der Theologie.

Wegweisendes Studium

Diese Entscheidung entpuppte sich glücklicherweise als goldrichtig: "Ich konnte meine Fragen stellen, einige Antworten, meistens jedoch noch mehr Fragen bekommen und dieses ständige Ringen um die großen Fragen des Lebens, nach Gott und der Welt begeistern mich bis heute", erklärt sie begeistert in einem Online-Gruß an ihre neue Gemeinde. Folgerichtig nährte das Theologiestudium ihren Wunsch, Pfarrerin werden zu wollen.

Gesagt, getan: "In meinem Vikariat, meiner praktischen Ausbildung zur Pfarrerin, konnte ich viele der Fragen vertiefen und vor allem endlich das tun, was sich in den Jahren zuvor immer mehr als meine Leidenschaft herausgestellt hat: Zusammen mit Groß und Klein durch Gottesdienste, Gespräche, Musik, Essen, Gebete, im Lachen und im Weinen Gott zu erfahren", so Pfarrerin Lisa Heckmann.

Nach der praktischen Ausbildung zur Pfarrerin arbeitete sie für mehrere Monate als Seelsorgerin in einem Hofheimer Krankenhaus, bevor sie zunächst in die Elternzeit ging.

Bilanz ziehen, Pläne schmieden

Freudig trat sie nun zu Beginn des Monats November ihre erste Pfarrstelle in Hattersheim an. In der Anfangsphase ihrer hiesigen Tätigkeit möchte sie nun vor allem erst einmal die Menschen hier noch besser kennenlernen und bilanzieren, wo die Gemeinde aktuell steht. "Was ist da? Was läuft gut? Was ist zu tun?", fragt sich Lisa Heckmann. Es steht ihr fern, einer Kirchengemeinde eine zuvor im stillen Kämmerlein ausgeheckte Agenda überstülpen zu wollen. Vielmehr möchte sie in Erfahrung bringen, wie sich die Gemeinde aktuell darstellt und welche konkreten Bedürfnisse es hier an Ort und Stelle gibt.

Heckmann freut sich auf ihre Zusammenarbeit mit dem hiesigen Kirchenvorstand und hofft, dass man ihr als neuer Pfarrerin die Chance geben wird, ein solches Fazit zu ziehen und eigene Ideen einzubringen und umzusetzen. Nach ihrem Verständnis verändert sich Kirche ständig, und auch die Hattersheimer Gemeinde befindet sich in einem permanenten Wandel. Und natürlich ist sie nun gespannt darauf, was in Hattersheim auf sie in ihrer neuen Rolle zukommen wird.

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