Am vergangenen Sonntag begrüßte Agustin Martin Pelaez, der Vorsitzende des Hattersheimer Ausländerbeirats, Gläubige vieler verschiedener Religionen zu einem multireligiösen Friedensgebet. Er konnte sich bei bestem Wetter im Innenhof des Posthofes über gut gefüllte Bänke freuen, ganz offensichtlich ist zurzeit das Bedürfnis nach einem gemeinsamen „Statement“ für den Frieden religionsübergreifend gleich groß.
Die verschiedenen Religionsgemeinschaften wurden von Rainer Rauschenbach von der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen Hattersheim (ACKH) zum Mikrofon gebeten. „Wir sind froh darüber, dass der Ausländerbeirat dieses Friedensgebet initiiert hat. Jetzt ist die Zeit, zu zeigen, dass wir alle das gemeinsame wollen: Frieden“, stellte Rauschenbach fest, „es ist gut, dass heute hier der Dialog dazu geführt werden kann.“
Bevor die Religionsgemeinschaften ihre Gebete sprachen, kam auch Bürgermeister Klaus Schindling zu Wort: „Es ist mir eine Ehre und auch ein Bedürfnis, hier mit Ihnen zu zeigen, dass wir alle das gleiche anstreben: Frieden“, erklärte er gerne, „es ist wichtig, die Stimme für alle Verfolgten zu erheben und etwas gutes in die Welt zu tragen.“ Schindling ist stolz darauf, mit welcher Hilfsbereitschaft die „bunten Menschen unserer Stadt“ auf den Krieg in der Ukraine reagieren und dankte - auch im Namen des Magistrates der Stadt – allen ehrenamtlichen Helfern dafür.
In den Gebeten der Vertreter*innen der Religionsgemeinschaften und auch in einem „Brief an den Frieden“ kam durch Worte wie „meine Religion ist die Liebe“, „wir sind alle geschaffen von einem einzigen Gott – wie er auch genannt wird“, „Gott will Frieden“, „lasst uns aufstehen und Hass keinen Raum geben“, „alle sind Menschen einer Familie“, „der Herr der Welten ist der Punkt, der uns alle verbindet“, „möge Allah die Welt zu einer harmonievollen machen“, „wir sind alle Seele um der Welt zu dienen, keiner ist ausgenommen“, „wir verurteilen Gewalt in der ganzen Welt“ und „wir wünschen uns, dass alle Menschen auf der Welt in Ruhe und Frieden leben“ zum Ausdruck, wie einig sich alle Anwesenden in ihrem Friedenswunsch sind. Es wurden aber auch ganz offene Worte gesprochen wie etwa: „es ist eine Schande im 21. Jahrhundert einen Krieg zu führen“, „gierige Machthaber“, „wir beten für Putin, dass er zur Einsicht kommt“ und „jeder Mensch, der Mitgefühl hat, ist über den aktuellen Zustand der Welt erstaunt.“ Stimmungsvoll ergänzt wurden die gesprochenen Gebete durch verschiedene gesungene Beiträge.
Nach den gemeinsamen Gebeten fanden die Teilnehmer*innen der Veranstaltung bei Kuchen und Getränken noch Zeit, miteinander ins Gespräch zu kommen – und auch davon wurde religionsübergreifend sehr gerne Gebrauch gemacht.
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