Zuvor hatte das Ehepaar das Restaurant „Mainterrasse“ in Rüsselsheim mit aufgebaut und dreizehn Jahre lang geführt. Ihren Wahlspruch „Die gute deutsche und kroatische Küche zwischen Frankfurt am Main und Mainz am Rhein“ kann die Familie auch in dem neuen Anwesen beibehalten. Zwar ist ihre zukünftige Gaststätte nicht mehr am Fluss gelegen, jedoch an der ehemaligen Via Regia. Und der Alte Posthof mit dem Nassauer Hof markierte die Mitte auf dieser einst wichtigsten europäischen Handels- und Reiseroute zwischen Frankfurt und Mainz.
Die Speisekarte im Nassauer Hof wird „gutbürgerlich“ ausgerichtet sein und auf Bewährtes und Traditionelles aus der deutschen und kroatischen Küche zurückgreifen. Hinzu kommen je nach Jahreszeit saisonale Empfehlungen auf den Tisch. Auch in Hattersheim will Familie Sosic einen Mittagstisch anbieten. Entsprechend werden die Öffnungszeiten sich über den Mittag und in die Abendstunden erstrecken. Eine Neuerung wird den Hattersheimern und den zukünftigen Gästen sofort ins Auge fallen: „Wir möchten das Gasthaus Nassauer Hof von der Sarceller Straße aus öffnen. Damit bekommt der Haupteingang wieder die Bedeutung, die er ursprünglich gehabt hat“, erklären Nana und Goran Sosic. Die bekannten Zugänge vom Hof werden aber auch weiterhin beibehalten.
„Wir freuen uns, dass wir mit der Familie Sosic Pächter gefunden haben, die mit neuen Ideen und großem Engagement an den Neustart der Gastronomie herangehen“, erklärt Holger Kazzer. Die vergangenen drei Monate des Leerstands waren genutzt worden, um diverse Sanierungsarbeiten und Schönheitsreparaturen in den Innenräumen vorzunehmen. Rund 25.000 Euro hat die Hawobau dafür investiert, dass die Gaststuben in neuem Glanz erstrahlen. Acht Jahre nach dem Erstbezug der Gaststätte habe das eigentlich sowieso auf der Agenda gestanden, ergänzt Kazzer.
Am 1. April 2004 war der Nassauer Hof nach der aufwendigen und vorbildlichen Restaurierung des Vierseithofes in Betrieb genommen worden. Nach einem Pächterwechsel im Juli 2008 war der zweite Pächter zuletzt in finanzielle Schwierigkeiten geraten. Nach ersten juristischen Schritten Anfang des Jahres hatte die Hawobau im Sommer mit dem Pächter Verhandlungen zur Abwicklung des Vertragsverhältnisses aufgenommen.
Ganz überstürzt und überraschend für Hawobau und Stadt hatte dieser schließlich Ende August das Restaurant verlassen. Rückblickend auf das Jahr 2012 bemerkt Holger Kazzer: „Wir haben unsere Ansprüche rechtlich geltend gemacht, alles andere wird sich im Laufe der nächsten Monate im Zuge des Verfahrens zeigen.“
Für das Jahr 2013 eröffnen sich mit der Pächterfamilie Sosic neue Perspektiven. Und gemeinsam hofft man auf einen erfolgreichen Neustart und zahlreiche Gäste, die sich in dem wunderschönen historischen Gasthof wieder rundum wohl fühlen sollen.
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