Am dritten Adventsonntag feierte der Hattersheimer Geschichtsverein einen stimmungsvollen Abschluss der ersten Sonderausstellung, die er für das neue Stadtmuseum organisiert hatte. „Das war Neuland für uns“, erklärte der Vorsitzende Hans Franssen, bei seiner Begrüßung zur Finissage und dankte allen, die die Ausstellung mit Fotoaufnahmen von Philipp Schwärzel möglich gemacht hatten, besonders seiner Enkelin Gertrud Schwärzel. Bei einem gemütlichen Beisammensein wurde zurückgeblickt auf die Wochen seit der Eröffnung der Ausstellung "Kuckuck! Frühe Fotografien von Hattersheim" am 29. September. Wie erfolgreich die Präsentation der rund 100 Jahre alten Glasnegative von historischen Ereignissen, Ortsansichten und Einwohnern gewesen ist, zeigten zum einen die sehr erfreulichen Besucherzahlen, zum anderen aber auch die vielen anregenden Gespräche mit sehr interessierten Besucherinnen und Besuchern. Davon konnten nicht nur die Ehrenamtlichen berichten, die die Sonderausstellung während der Öffnungszeiten in den letzten Monaten betreut hatten.
Hans Franssen moderierte eine kurzweilige Gesprächsrunde mit den drei Verantwortlichen, die die Fotoausstellung erarbeitet und organisiert hatten. Kirstin Rose, Dr. Andrea Schneider und Ulrike Milas-Quirin berichteten unter anderem von dem spannenden Austausch mit den Teilnehmern ihrer Sonntagsführungen, dem sie auch einige neue Erkenntnisse ergänzend zu den Schwärzel-Fotografien zu verdanken hatten. So konnte sich der Verein beispielsweise über die Schenkungen einer alten Wetterfahne, einer eisernen Reiterfigur, freuen, die auf dem Dach des ehemaligen Hattersheimer Zollhauses aus dem 18. Jahrhundert geweht hatte und von den letzten Bewohnern gerettet worden war. Das Haus in der Hauptstraße 2 war beim Bau des Hessendamms 1973 abgerissen worden. Philipp Schwärzel hatte es zur Zeit der französischen Besatzung um 1920 fotografiert.
Dazu bemerkte Milas-Quirin: "Unsere Ausstellungen zeigen nie ein absolutes Endergebnis. Wir präsentieren jeweils den aktuellen Stand unserer Recherche, ergänzt um die vorhandenen Sammlungsobjekte. Und natürlichen freuen wir uns sehr, wenn Zeitzeugen uns ihre Erinnerungen mitteilen oder Objekte, wie diesen 'Kosaken', zur Bewahrung übergeben."
Auch die ehrenamtlichen Museumsaufsichten waren sich zum Abschluss der Ausstellung einig, dass die Gespräche über persönliche Erinnerungen mit den Besucherinnen und Besuchern sehr anregend waren und viel Spaß gemacht hatten.
Abschließend wurde auf ein erfolgreiches Museumsjahr angestoßen, das mit der Zuerkennung des Förderpreises der Sparkassen Kulturstiftung Hessen-Thüringen zudem einen besonders erfreulichen Abschluss gefunden hat. Der Verein und seine Ehrenamtlichen können sich zufrieden in die Weihnachtsferien verabschieden.
Weitere Informationen auch online über www.hattersheimer-geschichtsverein.de