Auf dem Weg zur intelligenten Stadt

Technologien sollen zu Gunsten von Lebensqualität, Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit genutzt werden

Auf dem Weg zur Smart City wurden in den vergangenen Jahren auch mehrere kostenlose Hotspots zum WLAN-Empfang eingerichtet, wie hier im Februar 2021 auf dem Dach des Vereinsheims des FC Germania. Von links nach rechts: Hessens Europaabgeordneter Michael Gahler, Bürgermeister Klaus Schindling und Jürgen Weber, Beisitzender im Vorstand und stellvertretender Sportplatzwart des FC Germania Okriftel 1911 e.V.

Den Personalausweis online beantragen, den Hund über eine Internetseite anmelden oder den Strafzettel digital mit wenig Aufwand über das Smartphone bezahlen? All diese Anwendungsschritte fallen unter den Oberbegriff „Digitalisierung“. Auch die Stadt Hattersheim am Main will digitaler werden und auf diesem Wege der hiesigen Bevölkerung Erleichterung im Alltag ermöglichen.

An vielen Stellen funktioniert das bereits: So wurden an zentralen Punkten im Stadtgebiet Hotspots eingerichtet, an denen sich die Hattersheimerinnen und Hattersheimer kostenlos ins WLAN einwählen können. Persönliche Anliegen, Wünsche und Anregungen können digital über www.hattersheim.de/maengelmelder auf der städtischen Homepage eingereicht werden. Mitglieder der Stadtverordnetenversammlung und des Magistrats wurden mit Tablets ausgestattet, damit der oft umfangreiche "Berg" an Unterlagen für Sitzungen und Versammlungen digital gelesen werden kann - und nicht mehr unzählige Blätter Papier bedruckt und verschickt werden müssen.

„Hierbei handelt es sich nur um beispielhafte Einzelmaßnahmen, die uns das Leben bereits jetzt erleichtern“, so Bürgermeister Klaus Schindling. „Darüber hinaus gibt es aber noch viele weitere Möglichkeiten, Hattersheim digitaler zu machen.“

Onlinezugangsgesetz wird Schritt für Schritt umgesetzt

Neben den vielfältigen Möglichkeiten für Städte selbst im Bereich der Digitalisierung aktiv zu werden, gibt es auch ein deutschlandweites Gesetz zur Verbesserung des Onlinezugangs zu Verwaltungsleistungen, das „Onlinezugangsgesetz“ (OZG). Dieses verpflichtet Bund, Länder und Kommunen dazu, bis Ende 2022 ihre Verwaltungsleistungen, wie beispielsweise die Anmeldung eines Gewerbes oder die Ummeldung des Wohnortes, über Verwaltungsportale auch digital anzubieten.

Daran arbeitet die Hattersheimer Stadtverwaltung bereits. So können seit kurzem die Anträge zur Ausstellung von Ehe-, Geburts-, Lebenspartnerschafts- und Sterbeurkunden in digitaler Form über die städtische Homepage gestellt werden. Auch die Voranmeldung zur Eheschließung ist von zu Hause oder unterwegs möglich - wobei danach aber zumindest die tatsächliche Eheschließung selbstverständlich weiterhin in Präsenz stattfinden muss.

„Weitere Online-Dienstleistungen sind derzeit in Arbeit und erhalten in unseren Digitalisierungslaboren noch den letzten Feinschliff“, freut sich Bürgermeister Klaus Schindling über die Weiterentwicklung des städtischen Leistungsangebotes in der "Digital City" Hattersheim am Main.

Auch die sonstige Verwaltungsmodernisierung schreitet mit großen Schritten voran. Beispielhaft sei hier die Digitalisierung der physischen Eingangspost genannt. Der Echtbetrieb wird zum Ende des ersten Quartals 2022 erwartet.

„Im Endeffekt möchten wir uns über den gesetzlich vorgegebenen Rahmen hinaus in die Richtung einer sogenannten Smart City entwickeln, was in etwa bedeutet, dass - wo sinnvoll - Technologien aus verschiedenen Bereichen wie Energie, Mobilität, Stadtplanung oder Verwaltung so miteinander vernetzt sind, dass sich die Lebensqualität für die Bevölkerung steigert, Kosten gespart werden können und die Stadt nachhaltiger wird. Damit am Ende alles sinnvoll in Verbindung miteinander steht, werden wir als nächstes, zusammen mit einem externen Beratungsunternehmen, eine Digitalstrategie für unsere Stadt entwickeln. Das erfordert neben viel konzeptioneller Arbeit ein gutes Zusammenspiel der Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern aus allen Fachbereichen der Stadtverwaltung und wird noch einige Zeit in Anspruch nehmen.“

Kein "Umkrempeln" zum Selbstzweck

Bürgermeister Klaus Schindling betont: „Mir ist wichtig, dass die digitalen Projekte, die wir in Zukunft angehen möchten, einen echten Mehrwert für alle Mitbürgerinnen und Mitbürger bieten. Ziel soll es aber nicht sein, an allen Ecken und Enden unsere Stadt umzukrempeln. Deshalb sollen schon zu einem frühen, geeigneten Zeitpunkt auch die Bürgerinnen und Bürger mit einbezogen werden, um wirklich sinnvolle Projekte zu realisieren und Berührungsängste zu nehmen. Ich bin mir sicher, dass wir aus dem komplexen, aber vielversprechenden Thema der Digitalisierung gemeinsam etwas erschaffen können, das für die Zukunft unserer Stadt Hand und Fuß hat.“

Für den Haushalt 2022 sind im Bereich der Digitalisierung zwei Stellen vorgesehen. Organisatorisch wird das Thema als neue Stabsstelle des Bürgermeisters in der Hattersheimer Stadtverwaltung angesiedelt sein. Gemeinsam mit der Aufgabe des Umwelt- und Klimaschutzes zählt Digitalisierung zu den Schwerpunktthemen, die die Stadtverwaltung in den kommenden Jahren beschäftigen werden.

Weitere Artikelbilder:

Noch keine Bewertungen vorhanden


X