„Bei dem Motto 'Im Zauber der Unterwasserwelt' für die diesjährige Kampagne waren wir uns sowas von einig“, verrät Daniela Heislitz, die Sitzungspräsidentin und erste Vorsitzende der Wilden Weiber Okriftel. Sie ist ganz begeistert, dass jedes Mal das Motto der Sitzung vom Publikum aufgegriffen und exzellent umgesetzt wird. So wimmelte es in diesem Jahr nur so von Nixen und Meerjungfrauen in schillernden, grün, blau oder türkisen Kostümen. Um die Körper waren Netze mit allerlei Meeresgetier geschlungen, auf den Köpfen Fische, Korallen oder leuchtende Diademe. Die meisten Frauen genossen den Abend zusammen mit Freundinnen oder weiblichen Familienmitgliedern. So konnte man viele Gruppen mit den gleichen Kostümen antreffen. Sechs Freundinnen aus Eddersheim waren als Clownfische unterwegs. Damen des Frauenchors Cantabile, ebenfalls aus Eddersheim, hatten leuchtende, an die Neptun-Krone erinnernde Diademe gewählt. Eine Tennismannschaft aus Kriftel trug schillernde Kraken auf dem Kopf.
Schon beim Auftakt der Sitzung wurde das Publikum zum Mitsingen bewegt. Fünf Wilde Weiber erschienen in ihren meerblauen Kleidern, auf denen Muscheln, Seesterne und Seepferdchen appliziert waren, auf der Bühne. Auf dem Kopf trugen sie eine korallenartige Krone. Bewegung kam in die Kostüme durch gedrehte Bänder und Chiffon im Rückenbereich, so dass bei jeder Bewegung der richtige Meerwasser-Flow entstand. Die fünf Wilden Weiber trugen Kopfhörer und jede tanzte nach einem anderen Rhythmus. Was zunächst aussah wie eine „Silent Party“, entpuppte sich als mitreißender Knüller, als die Wilden Weiber die Zuschauerinnen an ihrer Musik teilhaben ließen. Sofort brodelte die Stimmung zu den Klängen von „Sweet Caroline“, „This ist the time of my life“ und „Cordula Grün“.
Die insgesamt 22 Wilden Weiber hatten auch in dieser Kampagne einen extrem guten Job gemacht. Die unterschiedlichen Frauen teilen sich die Arbeit auf. Sie engagieren sich im Kostüm-, Deko- oder Vergnügungsausschuss, kümmern sich um die Pressearbeit, die Homepage, den Internetauftritt oder die Programmentwicklung. Auch in diesem Jahr waren exzellente Gruppen engagiert worden, die die Zuschauerinnen bestens in Stimmung versetzten.
Unterhaltsame Reden
Oliver Betzer aus der Pfalz ist ein gern gesehener Gast bei den Veranstaltungen. Besser bekannt ist er als „De Härtschd“. In diesem Jahr übernahm er die Herrschaft über Mallorca als Malles neuer König. So allerlei erlebte er dort, wie er den Damen anhand von Verkehrsschildern klar machte. Großes Gelächter gab es, als er anhand einer Eiskarte an die früheren Eissorten wie beispielsweise Nogger oder Ed v. Schleck erinnerte.
Lea Kuhn, eine junge Dame aus Bornheim, war das zweite Mal zu Gast in Okriftel. Sie berichtete von ihrer Wahl und Krönung zur Bembel-Queen. Es hätte alles so schön sein können, wäre da nicht die „Hasenstreu“ im Bio-Klo gewesen. Corinna Kuhn, die „tolle Dolle“ und im wahren Leben Leas Mama, gewährte den Zuschauerinnen einen Einblick in ihr Eheleben. Gar nicht so einfach, wenn der Ehemann abnehmen muss und auch das „Bockspringbett“ nicht den gewünschten Effekt hat. Zumindest kann sie sich weitere Geschenke an ihren Mann sparen, nachdem ihr Gutschein für einen Tag bei der Bundeswehr eher eine Katastrophe war als Freude zu bereiten.
Ein alter Bekannter in Okriftel ist Hansi Greb, der seit 16 Jahren als Hoppes auf der Bühne der Damensitzungen steht. In diesem Jahr gab es eine Menge Dinge „zum Uffrege“, die ihn beschäftigten. Auch Jutta Schlosser aus Flörsheim unterhielt in der Rolle der Influencerin Betty Biiiieeee das Publikum prächtig.
Wilder Tanz
Die Gruppe Mixed Motion vom TV Okriftel zeigte einen fetzigen Tanz zum Thema „On fire“, wobei die jungen Damen in feurigen Kleidern auftraten, die Herren als Feuerwehrmänner tanzten. Die sportliche, athletische Aufführung erzeugte große Begeisterung.
Einen großen Auftritt mit allerlei Requisiten, unter anderem einem Narr-O-Meter, das die Anzahl der Helau-Rufe misst, legte die Gruppe Many Monkeys vom Bretzenheimer Carneval Club hin. Sie war zum dritten Mal bei den Damensitzungen dabei. Sie wurde 2024 als eine der besten Formationen in ganz Deutschland ausgezeichnet. Beim diesjährigen Auftritt ging es um Spezialagenten, die die Fastnacht retten wollen, was natürlich zum Schluss gelingt und in einem wilden Tanz mit Diskokugel-ähnlichen Helmen endet.
Eine weitere bekannte und mit Preisen ausgezeichnete Männertanzguppe, die Atzmann Tornados aus Heidenrod-Dickscheid, brachte ebenfalls mit ihrem mitreißenden Tanz „Auf der Rennstrecke“ den Saal in Schwingung.
„Willkommen im Dschungel“ war das Thema des Tanzes der Diamonds, der Mädelstanzgruppe des TV Okriftel, der ebenfalls mit großem Beifall aufgenommen wurde. Nicht vergessen darf man den fulminanten Auftritt der Candy Girls, der Mädels-Showtanzgruppe des Gesangsvereins Liederkranz Eintracht Eddersheim. In dieser Kampagne entfliehen sie dem Gefängnis und ertanzen sich die Freiheit.
Mitreißende Musik
Um den Saal richtig in Stimmung zu bringen und das Publikum zum Mitsingen zu bewegen, darf die richtige Musik nicht fehlen. Luca D’Acri war das erste Mal auf der Bühne im Haus der Vereine und brachte mit seinen italienischen Songs die Stimmung und Lebensfreude von Italien nach Okriftel. Tarabas von Luk ist ein guter Bekannter in Okriftel. Er heizte mit seinen Fastnachtsstimmungsliedern dem Publikum zum Schluss der Sitzung noch einmal ordentlich ein. Ein besonderes Lob gebührt dem Alleinunterhalter Holger Metschan, der die Sitzungen nun schon zum zweiten Mal musikalisch begleitete.
Leider ist die Kampagne der Wilden Weiber Okriftel für dieses Jahr schon vorbei. Aber die nächste Fastnacht kommt bestimmt. Die Wilden Weiber freuen sich über jede helfende Hand, die hinter den Kulissen oder bei der Organisation mitmachen möchte. Mit der Mitgliedschaft im Verein „Freundinnen der Okriftler Fastnacht e.V.“ kann man die karnevalistische Arbeit der Wilden Weiber Okriftel unterstützen.