Leserbrief … und am Ende fallen die Bäume

Kein Platz für Bäume auf N118 - dem ehemaligen P&R-Platz am Bahnhof Hattersheim.

In der Stadtverordnetensitzung am 20. Oktober 2022 wurde die Bebauung des „Bahnhofumfelds Hattersheim N 118“ von der Koalition aus CDU, FDP und FW beschlossen. Wie aus der Zeitung zu erfahren war, wurde der P&R-Platz an die „Projektentwicklungsgesellschaft Hattersheimer Bahnhofsumfeld GmbH“ verkauft. Die Bebauung soll durch die WILMA GmbH erfolgen. Wer steckt hinter diesen Unternehmen?

Am 14. September 2020 erfolgte eine öffentliche Bekanntmachung zur Gründung der „Hattersheimer Bahnhofsplatz GmbH“ mit Sitz in Frankfurt am Main. Geschäftsführer waren Stephan Orban, Mitglied der CDU und Stadtverordneter in Hattersheim, und der Immobilienentwickler Ralf Sadowski aus Offenbach. Ziel der GmbH war der Erwerb des 3.407 Quadratmeter großen Grundstücks, dessen Bebauung und anschließender Verkauf der Wohnungen (North Data, abgerufen im Februar 2025).

Am 25. Oktober 2022, fünf Tage nach der damaligen Stadtverordnetensitzung, in der die Bebauung beschlossen wurde, fusionierte Orbans GmbH mit der „WILMA Immobilien GmbH“ zur „Projektentwicklungsgesellschaft Hattersheimer Bahnhofsumfeld GmbH“. Das Geschäft war eingefädelt, und Stephan Orban ist als Geschäftsführer ausgeschieden.

Die alten Bäume entlang des Park&Ride-Platzes sind den Projektentwicklern im Weg. Also werden sie umstandslos gefällt. Die Anträge der SPD und der Grünen zur Verabschiedung einer Baumschutzsatzung wurden vom „Bündnis Klaus Schindling“ in der letzten Stadtverordnetensitzung erneut abgelehnt. Die Baumfällungen, Entfernung von Büschen und anschließende Versiegelung der Fläche bedeuten ökologische Nachteile (40.584 Minuspunkte). Als Ausgleich dafür wird eine Hecke auf einem Ackerstreifen in Eddersheim gepflanzt. Na danke! Die kühlenden Bäume bräuchten wir in der sich aufheizenden Innenstadt. Bürgermeister Schindling freut sich vermutlich, dass er seinem Parteikollegen Orban so fein helfen konnte. Zu wessen Wohl wird hier gearbeitet?

Svenja Stöbbe

Bürgerinitiative im Einsatz für Naturerhalt (BiENe)

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