Die Koalition hält an ihrem Projekt „Rechenzentrum am Friedhof“ fest. Laut Bürgermeister Schindling (CDU) war ihm und den Projektplanern klar, dass ein so großes Projekt zu Diskussionen führen würde und er war überrascht, dass es so wenige Einwendungen gab. War es nicht eher so, dass die Öffentlichkeit erst durch die Bürgerinitiative BiENe (Bürgerinitiative im Einsatz für Naturerhalt) und Vertreter der Oppositionsparteien darüber informiert wurde, was sich am Friedhof anbahnt? Danach wurde eine ungewöhnlich hohe Anzahl schriftlicher Einwendungen gegen die städtebauliche und umweltschädliche Fehlplanung eingereicht. Danach war es billig, sich großzügig zu zeigen. Die Einwendungen der „Ehrenrunde“ wurden von der Koalition zur Kenntnis genommen und hatten keinerlei Berücksichtigung gefunden – „Dem Ochs ins Horn gepetzt“ pflegte mein Großvater zu sagen.
Im Beitrag heißt es weiter, der Bürgermeister möchte „nichts schönreden“. Bei dem geplanten Projekt gibt es nichts schön zu reden, und trotzdem wird es immer wieder mit dem Hinweis auf einen vor mehr als zehn Jahren geplanten Baumarkt versucht. Nein, mit den überdimensional großen Rechenzentren, die immens hohe Energiemengen benötigen, klimaschädlich ungenutzte Wärme abgeben und hinter Stacheldraht das ganze Jahr vor sich hin brummen, ist der Koalition aus CDU, FDP und Freien Wählern wahrlich keine bessere Lösung gelungen.
Laut Unterlagen hat das Gebäude des sogenannten „Data-Campus“ von NTT eine Länge von ca. 270 Metern und eine Höhe von 25 Metern plus Aufbauten. Hinzu kommt das Rechenzentrum von IONOS, das versetzt in Richtung Autobahn entstehen soll. Die geplanten Rechenzentren direkt am Ortseingang, angrenzend an Wohngebieten und Friedhof, stehen am falschen Standort. Eine derartige Fehlplanung wird es vermutlich bundesweit nicht geben.
Neben dem Friedhof sollen gute landwirtschaftlich genutzte Böden versiegelt und alte Obstbäume gefällt werden, um diese Rechenzentren mit ca. 500.000 Kubikmetern Volumen vor das Entree der Stadt zu bauen. Um sich die Dimension vorzustellen: Es ist etwa so, als würde der Frankfurter Messeturm mit ca. 400.000 Kubikmeter Volumen quer vor die Stadt Hattersheim gelegt. Man muss schon beide Augen schließen, um so etwas gut zu finden.