Leserbrief Thema Fernwärme: Abschreckung?

"Der Anschluss von rund 1.000 Haushalten würde allein schätzungsweise 55 Millionen Euro kosten“. So der Zeitungsbericht. Ich sehe zwei Möglichkeiten. Der Journalist hat was falsch verstanden oder der Rathauschef Bürgermeister Schindling hat tief in die Angstmacherkiste gegriffen.

Warum? 55 Millionen für die Fernwärme in 1.000 Haushalten, das sind 55.000 Euro pro Haushalt.

Da legt jeder Hauseigentümer die Zeitung weg. Zu teuer. Und 1.000 Haushalte, das sind gerade mal 1/12 der Haushalte der Stadt. Eigentümer, die sicher sehr interessiert an einer Fernwärmeversorgung sind, werden mit diesen Zahlen ihre Wünsche begraben sehen.

Sie werden weiter nach einer individuellen Selbstversorgung suchen müssen. Denn sie sind ja verpflichtet die 65 Prozent-Forderung nach CO2-freier Versorgung irgendwann zu erfüllen.

Und da ist nochwas: Die Abwärme der Rechenzentren entlang der Voltastraße würde laut Bürgermeister Klaus Schindling theoretisch ausreichen, "um Hattersheim, Kriftel und Hofheim zu versorgen." Wohlgemerkt bei kostenfreier Übergabe der Wärme an die Stadt.

Und was noch wichtig ist. Diese Wärmemenge würde, gemindert um die tausend Wohnungen, weiter in die Luft geblasen.

Kann alles nicht wahr sein.

Carlo Graf, Hattersheim

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