„Öffnungen, Impfungen und Tests machen zuversichtlich“

Landrat Michael Cyriax und Kreisbeigeordnete Madlen Overdick ziehen Corona-Wochenbilanz im MTK

„Öffnung und Verantwortung“ müssen nach den Worten von Landrat Michael Cyriax die Prinzipien in der Corona-Bewältigung in den kommenden Wochen sein. Das Land habe wichtige Lockerungen beschlossen, aber die Bürger sollten mit Impfbereitschaft und Zurückhaltung bei Kontakten einen Beitrag zur Eindämmung des Virus leisten, so Cyriax und Kreisbeigeordnete Madlen Overdick in einem aktuellen Rückblick auf die vergangene Woche. Wie zuvor angekündigt, hätten die Impfungen deutlich an Fahrt aufgenommen, mit mehr Impfstoffen und mehr Menschen, die einen Anspruch auf eine Impfung haben. Das mache - nahezu ein Jahr nach den ersten registrierten Corona-Infektionen im Kreis – zuversichtlich für die weitere Entwicklung.

Die vom Land Hessen mit Wirkung zum Montag, 8. März, beschlossenen Öffnungen gelten Cyriax zufolge auch im Main-Taunus-Kreis, ohne dass dafür eigene Regelungen nötig sind. Demnach werden auch im MTK zum Beispiel Kontaktbeschränkungen gelockert und Geschäfte dürfen unter Auflagen von Kunden betreten werden. Auch gibt es Lockerungen beim Sport: „Das ist nicht nur ein Bekenntnis zur Bedeutung des Sports, sondern auch eine Förderung von ehrenamtlichem Engagement“, so Cyriax. Wie der Landrat ankündigt, stellt der Kreis daher den Vereinen wieder seine Schulturnhallen zur Verfügung. Näheres müssten die Vereine mit der jeweiligen Stadt oder Gemeinde klären. „Wir wollen den Vereinen damit ermöglichen, wieder schrittweise auf den Weg der Normalität zu kommen.“

Die 7-Tage-Inzidenz hat sich den Angaben zufolge seit der Vorwoche um den Wert 50 stabilisiert und betrug am Freitag, den 5. März 51.

Unterdessen haben die Impfungen nach Angaben von Cyriax und Overdick weiter an Fahrt aufgenommen. In der auslaufenden Woche wurde die zehntausendste Dosis verimpft. Diese Impfung erhielt die Hofheimerin Helga Bujak; bei einem Besuch im Impfzentrum in Hattersheim dankte ihr der Landrat. Sie habe damit nicht nur einen Beitrag zu ihrem persönlichen Schutz, sondern auch zur Eindämmung der Pandemie geleistet. Er und Overdick hoben zudem die engagierte Arbeit der Mitarbeiter im Impfzentrum hervor. Das Land habe zusätzliche Lieferung von Impfstoffen angekündigt – „wenn die eintreffen, kann unser Impfzentrum endlich mit allen Kapazitäten laufen, auf die es ausgelegt ist“, so die Gesundheitsdezernentin.

Cyriax weist darauf hin, dass sich nun auch Personen der zweiten Prioritätsstufe für Impfungen anmelden können – etwa Menschen ab 70 Jahren. Nach den Regelungen des Bundes könnten in ein paar Wochen auch Hausärzte Impfungen anbieten: „Damit wird der Weg zur Impfung, der bislang einzig über die zentralen Kanäle des Landes führt, deutlich einfacher“, so der Landrat. Er plädiert auch dafür, die Impfverordnung des Bundes weiterzuentwickeln, wenn die zweite Prioritätsgruppe durchgeimpft sei. Beispielsweise solle dann jeder den Anspruch auf den Impfstoff Astra-Zeneca haben.

Auch Overdick befürwortet Astra-Zeneca; er sei in zahlreichen Dosen vorhanden und biete bereits nach der ersten Impfung einen guten Schutz vor schweren Krankheitsverläufen und dadurch notwendige Krankenhausaufenthalte. Zudem habe die Ständige Impfkommission beim Robert-Koch-Institut in den vergangenen Tagen den Impfstoff für alle Altersgruppen ab 18 Jahren empfohlen. Damit habe sie auf Basis neuer Erkenntnisse die bisherige Empfehlung revidiert, nach der dieses Vakzin nur für Personen bis 64 Jahren gegeben werden sollte.

Hoffnungen setzen Cyriax und Overdick auch auf die Schnelltests, die von Bund und Land auf breiter Front in Aussicht gestellt worden sind. Allerdings seien dabei Einzelheiten noch ungeklärt. Testmöglichkeiten im Kreis bestünden unter anderem im Testcenter des Arbeiter Samariter Bundes in Eschborn (www.asb-frankfurt.de/unsere-angebote/corona-testcenter) und im InVitaGO-Testzentrum Kelkheim (https://invitago.eu/). Auch könnten die Tests in Apotheken durchgeführt oder bei Hausärzten, die in Einzelfällen Schnelltests anbieten.

Auch solle das Land schnell zu einer Entscheidung kommen, ob es etwa die App „Luca“ oder eine andere digitale Anwendung einsetzt, um die Kontaktverfolgung zu erleichtern. Das würde die Arbeit des Gesundheitsamtes deutlich vereinfachen.

Zugleich erinnern Cyriax und Overdick an die Anfänge von Corona im Main-Taunus-Kreis vor einem Jahr. Am 10. März 2020 waren die ersten beiden Infektionsfälle registriert worden: eine Frau aus Eschborn und ein Mann aus Bad Soden. Nachdem eine interne Runde der Verwaltungsspitze und diverser Fachämter schon seit Ende Februar tagte, nahm am 11. März der große Verwaltungsstab seine Arbeit auf. „Niemand konnte damals wissen, ob die Corona-Pandemie sich zu einer ernsten, längeren Bedrohung auswächst“, so die Gesundheitsdezernentin. „Heute wissen wir es besser.“ Mit einem Zusammenspiel aus Impfungen und verantwortungsbewussten Handeln könnten alle Bürger im Main-Taunus-Kreis dazu beitragen, „dass die umfassende Bedrohung durch Corona im kommenden Jahr dann Geschichte sein wird.“

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