Theaterstück „Der Geizhals und die Geister“

Junge Theatergruppe rund um Pfarrerin Lohrum-Zahradnik bereitet sich auf Premiere vor

Ein Teil des Ensembles der Theatergruppe in der evangelischen Matthäusgemeinde in Okriftel um Pfarrerin Christine Lohrum-Zahradnik (sitzend) – man sieht den jungen Schauspielern an, dass sie großen Spaß haben.    ?(Fotos: A. Kreusch)

 

Ein Teil des Ensembles der Theatergruppe in der evangelischen Matthäusgemeinde in Okriftel um Pfarrerin Christine Lohrum-Zahradnik (sitzend) – man sieht den jungen Schauspielern an, dass sie großen Spaß haben.    ?(Fotos: A. Kreusch)

 

OKRIFTEL (ak) – Wer in den Herbstferien das evangelische Gemeindehaus in Okriftel besuchte, konnte dort an manchen Tagen „merkwürdige Gestalten“ treffen: da waren Herren mit Gehrock und Zylinder unterwegs, Damen mit langen Röcken und wollenen Schultertüchern oder gar Gestalten mit langem schwarzem Umhang und tief ins Gesicht gezogener Kapuze.

 

Um in die Gruppenräume im Keller zu kommen, musste man an einem großen, aus Brettern grob zusammen gezimmerten Sarg vorbei, die Räume selbst sind „umgebaut“ – es gibt dort zurzeit „doppelte“ Wände, die ebenfalls Türen haben und sogar Fenster und einen Kamin (hier hat der Großvater von zweien der Mitspieler, Michael Rumpeltes, mit Pinsel und Farbe ganze Arbeit geleistet!), mit einer Möblierung, die den Charme einer „guten alten Zeit“ verbreitet. Sogar ein aus Stoff genähter „Truthahn“ liegt auf einem der Tische.
Das alles wird man am 20. und 21. Dezember im Haus der Vereine wiederfinden, wenn die jungen Leute, die jetzt im Gemeindehaus ganz engagiert mit Pfarrerin Christine Lohrum-Zahradnik proben, das Theater-Stück „Der Geizhals und die Geister“ dort aufführen. Unterstützt wird die junge Theatergruppe bei Proben und Aufführungen von Werner Jung, Mary Gutmann und Silke Jung vom Okrifteler „Es Bühnsche“.
„Versteck‘ dich nicht so! Geh‘ ruhig einen großen Bogen! Zeig dich! Achte auf deine Tiefatmung! Bring den Truthahn nicht so wie ein Schlumpelpüppchen rein!“ – Pfarrerin Lohrum-Zahradnik ist bei der Theater-Arbeit mit den Jugendlichen ganz offensichtlich in ihrem Element, sie springt auch schon mal in eine Szene, um vorzumachen, wie sie sich das alles später auf der Bühne vorstellt und um zu zeigen, was die Zuschauer am Ende dann besser sehen und verstehen können. Dass in der ganzen Probenszene im Keller des Gemeindehauses ein paar Wände an Stellen stehen, an denen sie „stören“ und damit eigentlich auch Türen für Abgänge fehlen, führt immer wieder zu allgemeiner Heiterkeit. „Ja, das stört ein bisschen beim Proben – aber der Kirchenvorstand wollte uns einfach nicht erlauben, hier umzubauen, Wände wegzunehmen oder Türöffnungen durchzubrechen“, lacht Christine Lohrum-Zahradnik.
Für das insgesamt 18-köpfige Theater-Team, in welchem Jugendliche beider Konfessionen im Alter von 12 bis 15 Jahren mitspielen, heißt es nun nicht nur eine Menge Text zu lernen, sondern auch verschiedene Stimmlagen, Gesten und Arten der Kommunikation einzusetzen. Dabei hilft auch Silke Jung vom „Bühnsche“ gern, die nicht nur jetzt schon für die richtigen Requisiten sorgt und bei den Proben auch als Souffleuse mitwirkt, sondern auch später für den Bühnen-Umbau zuständig sein wird. Ihre Theatererfahrung hilft den jungen Schauspielern an mancher Stelle viel: „Jetzt hast du zwar gerade einige Sachen in deinem Text vergessen, aber ich wollte dich nicht unterbrechen – später im Notfall musst du dann auch da durch“, schmunzelt sie etwa, wenn die Worte noch nicht so felsenfest sitzen. Mit dem Stück „Der Geizhals und die Geister“ hat sich die Theatergruppe einiges vorgenommen. „Später in der Aufführung bleibt nur eine Szene auf der linken Seite der Bühne bestehen – rechts werden vier Bühnenbilder wechseln“, verrät Silke Jung schon, „und es wird auch noch direkt vor den Zuschauerreihen Podeste im Haus der Vereine geben, auf denen vor der Bühne dann weitere fünf Szenen spielen – insgesamt müssen die Zuschauer schon auch ein bisschen Fantasie mitbringen, aber es sind eben zu viele Szenen, um dafür immer die Bühne umzubauen.“ – „Ja, und eine Drehbühne im Haus der Vereine wollte man uns auch einfach nicht genehmigen!“, lachte Pfarrerin Lohrum-Zahradnik, die sich sicher sein kann, dass Silke Jung im Ablauf des Stückes alle Szenen perfekt koordinieren wird.
Insgesamt sind in die Aufführung etwa 30 Leute involviert, es arbeiten nicht nur die Schauspieler, sondern auch noch Helfer vom „Es Bühnsche“ und aus jüngeren Konfirmanden-Jahrgängen bestens zusammen, damit am Ende die Vorstellungen gelingen und für die Zuschauer zum schönen Erlebnis werden. Geprobt und später im Haus der Vereine gespielt wird in zwei Besetzungen. „Falls jemand ausfallen sollte, dann müsste die andere Besetzung der Rolle eben an zwei Tagen spielen – geplant sind aber zwei Aufführungen mit verschiedenen Besetzungen in den Hauptrollen“, erklärt Regisseurin Lohrum-Zahradnik. Das bedeutet auf der anderen Seite natürlich auch, dass die jungen Schauspieler Text von zwei Hauptrollen zu lernen haben. „Die Texte sitzen jetzt schon erstaunlich gut – wir können bei den Proben fast schon so richtig vorwärts oder auch mal rückwärts spulen, gerade wie es gebraucht wird“, erklärt die Pfarrerin sichtlich sehr stolz auf ihre junge Schauspiel-Truppe.
Die beiden Vorstellungen werden am Samstag, 20. Dezember, 19.30 Uhr, und am Sonntag, 21. Dezember, 17 Uhr, im Haus der Vereine in Okriftel stattfinden. Karten im Vorverkauf sin im Gemeindebüro in der Alten Mainstraße 12 in Okriftel (Telefon: 06190/2257; E-Mail: ev-kirche-okriftel[at]t-online[dot]de), bei Annett Bruder (Tel.: 06190/6572; E-Mail: annettbruder[at]gmx[dot]de) und im Kirchenladen, Hauptstraße 4 in Hattersheim (Tel.: 06190/927489; E-Mail: info[at]kirchenladen-hattersheim[dot]de) für 12 Euro bzw. 10 Euro zu erhalten.
Selbstverständlich wird an den Theaterabenden auch für das leibliche Wohl der Zuschauer bestens gesorgt.

 

 

 

 

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