Die letzten Momente ausgekostet

Hochheimer Markt zog Hunderttausende aufs Festareal am Weihergelände

Wie hier vor den Eingang zur „Dippegass“ war der Andrang auf dem Hochheimer Markt noch am Dienstagabend groß, die Hochheimer genossen ihr Fest bis zum Schluss.
(gus/Fotos: Steinacker)

 

HOCHHEIM (gus) – Bis zur letzten Minute haben die Hochheimer und ihre Gäste ihren 533. Hochheimer Markt ausgekostet und ihr Traditionsfest gefeiert. Am späten Dienstagabend, 7. November, ging das Volksfest auf dem und rund um das Weihergelände herum gegen 22 Uhr zu Ende. Nach dem obligatorischen Feuerwerk, der letzten Bratwurst, der letzten Fahrt mit der Riesenrad, dem letzten Lied am Lagerfeuer des Mittelaltermarktes, dem letzten Schnäppchenkauf von Haushaltswaren – und natürlich dem letzten Bier- oder Weinglas im Festzelt oder an den Ständen.

Wie immer, lassen sich die Besucherzahlen eines so weitläufig angelegten Festes wie dem Hochheimer Markt bestenfalls schätzen, doch Marktleiter Thomas Pokoyski vermeldete alleine für den Samstag einen Rekordwert von rund 170.000 Besuchern auf dem rund sieben Hektar großen Festareal. Allgemein wird bei diesem Volksfest, einem der größten, das Deutschland zu bieten hat, eine Besucherzahl von rund 600.000 an den fünf Markttagen angegeben – vielleicht waren es an diesem verlängerten Wochenende tatsächlich ein paar mehr.
Auch noch der Dienstagabend, als gewöhnlicher Arbeitstag zumindest für die Gäste von außerhalb nicht gerade einfach einzurichten, wird sehr gut angenommen, zumal sich viele Anbieter für ihre letzten Reserven Sonderpreise einfallen lassen, die das Zugreifen erleichtern sollen. Damit die Entscheidung leichter fällt, an einem gewöhnlichen Wochentag mit Sack und Pack noch einmal zum Festgelände zu strömen, laden die Schausteller der 20 Fahrgeschäfte und Betreiber der Stände zu einem Familiennachmittag ein, der dann in die Abschlussfeier übergeht.

Zum vergleichsweise frühen Zeitpunkt um 19 Uhr stiegen die ersten Raketen in den Himmel über Hochheim, nach rund zehn Minuten Spektakel regnete der letzte Glimmer herab und die Festbesucher spendierten den obligatorischen Applaus für den Lichtzauber. Dann wurde noch knapp drei Stunden weitergefeiert, übrigens auch in der Weiherstraße, der verlängerten Festmeile auf der Route in die Altstadt mit ihren kleinen Büdchen.

Alles in allem hatten die Hochheimer ziemlich viel Glück mit dem Wetter, auch wenn es manche Regenepisoden gab. In den Hauptbesuchszeiten blieb es jedoch weitegehend trocken, wenn auch herbstlich-klamm und kühl. Kein Grund jedenfalls, das Fest zu schwänzen.

Etwas verkleinert gestaltet sich in diesem Jahr das „Urgeschäft“ des Hochheimer Marktes, das für die gewöhnlichen Volksfestbesucher eher am Rande registriert wird. Beim traditionellen Viehmarkt am Montag fehlten in diesem Jahr, weil es aus Platzgründen nicht anders ging, die Pferde. Das soll eine Ausnahme bleiben. Sehr wohl im Angebot hatten die 13 Anbieter ihre störrischen Verwandten, die Esel und Ponys. Auch Hühner in vielen Arten, Ziegen und Schweine, Rind, Ente und Gans sowie Kaninchen gehören zum Handelsgut auf diesem Markt.

Die Stadt hatte aus naheliegendem Grund in diesem Jahr 50.000 Euro zusätzlich in den Haushalt eingestellt, um das Fest besser abzusichern gegen mögliche Gewalttaten wie vergangenes Jahr auf einem Berliner Weihnachtsmarkt. Das geschah mit Betonklötzen auf den Zufahrtsstraßen. Soweit bekannt, ging es auf dem Hochheimer Markt in diesem Jahr sehr friedlich zu, auch in den Feiergassen selbst. Wie gewohnt, musste mancher auswärtiger Autofahrer sein Fahrzeug nach dem Festbesuch allerdings an anderem Orte abholen, weil es abgeschleppt worden war. Die Parksituation war in der gesamten Innenstadt wie üblich an den fünf Tagen wieder grenzwertig, da sind die gewöhnlich gut 100 Autos, die an den fünf Tagen „abhandenkommen“ und gegen ein erhöhtes Entgelt ausgelöst werden mussten, ein fast unvermeidlicher Wert.

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