Spontan entschloss sich die Englisch- und Deutschlehrerin, den Schülern der Edith-Stein-Schule von ihrer zweiten Heimat zu erzählen. Sie brachte den Schülern Namen und Gesichter aus Nepal näher. „Die Schüler fragten viel und organisierten verschiedene Aktionen, um Geld zu sammeln.“
Während einige bei Freunden und Verwandten nachfragten, verkauften andere Schrott oder plünderten die Klassenkasse, damit ihre Lehrerin die Spenden an das Nepalhouse Kaski überweisen kann. Wie viele Hilfsorganisationen ist auch das Nepalhouse mit der Akuthilfe betraut. Das Therapiezentrum für traumatisierte Kinder in Pokhara versorgt derzeit Erdbebenopfer in abgeschiedenen Bergregionen mit Lebensnotwendigem wie Medikamenten, Zelten, Geräten zur Wasseraufbereitung und vielem mehr.
In der ersten Woche der Aktion sind in der Edith-Stein-Schule schon 778,61 Euro zusammengekommen. So auch 60 Euro der Schülerin Sandra Ichtendriz, die sich mit ihrem Keyboard in die Innenstadt Idar-Obersteins setzte und für den guten Zweck Musik machte. „Allerdings gab es da auch Probleme mit der Polizei“, berichtet Sandra. „Man darf nur mit einer Genehmigung in der Stadt spielen, aber das wusste ich nicht.“ Doch die 21-Jährige erzählte dem Polizisten von der Schulaktion und konnte ihn so überreden, noch etwas länger spielen zu dürfen. „Er gab mir noch 45 Minuten zum Spielen und fünf Euro Spende für unsere Aktion.“
Diese Geschichte und die vielen Aktionen der Schüler freut Dr. Gabriele Söhling sehr, die in Schulen, Waisenhäusern und am Tibeter College Englisch unterrichtete. „Über die Jahre sind sehr viele Beziehungen zu den Menschen in Nepal gewachsen“, erzählt sie. „Und zum Glück haben all meine ehemaligen Schüler und Freunde in Nepal das Unglück überlebt, auch wenn alle Häuser und Wohnmöglichkeiten zerstört wurden.“
Bis Mitte Juni steht die Spendenbox für das Nepal-Projekt noch im Lehrerzimmer der Edith-Stein-Schule im Antoniushaus.
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