Freude über gemeinsames Aufräumen

Erste gemeinsame Aktivität der Krifteler Heimat- und Festwagengesellschaft seit der letztjährigen Fastnacht

Auch im Garten der Hofreite wurde am vergangenen Samstag fleißig gearbeitet.

Ein gutes Stück weit Erleichterung und Wiedersehensfreude machten sich breit, als sich am vergangenen Samstag die Mitglieder der Krifteler Heimat- und Festwagengesellschaft endlich mal wieder treffen konnten, um nach langer Pause gemeinsam die Hofreite auf Vordermann zu bringen - natürlich unter den geltenden Abstands- und Hygienebedingungen. Gemeinsam räumte man auf, putzte und arbeitete im Garten. Von den fleißigen Helferinnen und Helfer sind mittlerweile viele mindestens einmal geimpft worden, Corona-Tests wurden durchgeführt und alles fand unter freiem Himmel statt.

Natürlich wurden in den letzten Monaten Haus und Gelände auch gepflegt, dann aber immer nur von zwei bis drei Leuten gleichzeitig. "Es war auf jeden Fall schön", berichtete Bettina Schmitt, die 1. Vorsitzende des Vereins, im Gespräch mit dieser Zeitung, "von vielen hatte man gar nichts mehr mitgekriegt". Es fand ein intensiver Austausch statt und man brachte sich während der Arbeiten gegenseitig mal wieder auf den aktuellen Stand. Und das Ergebnis kann mühelos als beeindruckend bezeichnet werden, wie man anhand der Fotos erkennen kann.

Viele Feste abgesagt

Bettina Schmitt bestätigte, dass es sich bei diesem gemeinsamen Aufräumtermin tatsächlich um die erste gemeinsame Aktivität seit Fasching 2020 handelte. Im vergangenen Sommer konnte noch eine Jahreshauptversammlung im Freien stattfinden; das ließen die damaligen Infektionszahlen zu. Aber dann kam der Herbst mit den deutlich steigenden Infektionszahlen, und das Vereinsleben lag monatelang brach.

Die Heimat- und Festwagengesellschaft lebt natürlich maßgeblich von ihren vielen populären Veranstaltungen, die normalerweise über das ganze Jahr verteilt stattfinden. Von den Karnevalsaktivitäten über den Ostermarkt, den Maimarkt, der Teilnahme an Festen, Ausstellungen und Gottesdiensten, dem Mitmarschieren beim Krifteler Kerbeumzug und natürlich auch vom Herbstmarkt und dem Krifteler Adventsmarkt: Der Jahreskalender der Vereinsmitglieder ist - wenn nicht gerade eine Pandemie herrscht - pickepackevoll mit bedeutsamen Terminen. Und natürlich sind die selbst veranstalteten Märkte auch die Haupteinnahmequelle der Heimat- und Festwagengesellschaft. Diese Einnahmen sind in den vergangenen knapp anderthalb Jahren komplett weggefallen, in Summe spricht man da von etwa 5.000 bis 6.000 Euro, so Bettina Schmitt.

Unmittelbar vor Pandemieausbruch befand sich noch der Ostermarkt 2020 in der Vorbereitung, die Werbeplakate hierfür waren bereits aufgehängt - und viele Krifteler Bürgerinnen und Bürger werden sich bestimmt noch daran erinnern, dass diese dann zwangsläufig mit "Abgesagt"-Bannern überklebt werden mussten. Ein markanter Vorbote auf eine Zeit, in der die Kultur leider im Sinne des Infektionsschutzes in den Hintergrund treten musste. "Damals dachte noch jeder: Das dauert jetzt mal zwei, drei Monate", erinnert sich die Vorsitzende. Aber bekanntermaßen halten die Einschränkungen - je nach akutem Infektionsgeschehen mal mehr, mal weniger stark ausgeprägt - bis heute an.

Der enorme Einnahmenausfall hatte natürlich auch Auswirkungen auf viele Pläne der Heimat- und Festwagengesellschaft. Investitionen und Arbeiten mussten vertagt werden, so braucht zum Beispiel der vereinseigene Faschingshänger einen neuen Boden.

Verein könnte auch "schnell wieder hochfahren"

Dennoch ist Bettina Schmitt überzeugt davon, dass man von Vereinsseite aus jederzeit in der Lage sei, neue Veranstaltungen umgehend in Angriff nehmen zu können. Zum Glück habe man kaum laufende Kosten, mal abgesehen von beispielsweise Versicherungsgebühren. Die Krifteler Heimat- und Festwagengesellschaft muss keine Mitarbeiter bezahlen und keine Tiere pflegen und versorgen. Die Liegenschaft gehört der Gemeinde und wird vom Verein nur genutzt und gepflegt. Heizungs- und Wasserkosten sind Sache des Besitzers der Hofreite.

Doch auch wenn man "relativ schnell wieder hochfahren" kann, so Schmitt, seien zum jetzigen Zeitpunkt mögliche Feste mit strengem Sicherheitskonzept nicht im Sinne des Vereins, einfach weil man mit Leuten in Kontakt kommen und gemütlich zusammensitzen will.

Veranstaltungen in geschlossener Gruppe hält man im Sommer vorsichtig für möglich, wie beispielsweise die Hochzeit eines Vereinsmitglieds oder Feierlichkeiten zu einem vereinsinternen runden Geburtstag. In einer derart überschaubaren Runde traut man sich zu, die AHA-Regeln und Verordnungen zuverlässig umsetzen zu können. Auch die Nachverfolgbarkeit von Kontaktpersonen im Falle einer Infektion wäre so gegeben - nicht jedoch bei öffentlich zugänglichen Veranstaltungen. So gab es für Juni auch bereits zwei Anfragen für Hochzeiten auf dem Gelände, bei der die Gemeinde jedoch sagen musste: Das geht noch nicht.

Nichts überstürzen

Ganz vorsichtig und mit "vielen, vielen Fragezeichen" versehen hält Bettina Schmitt vielleicht in diesem Jahr wieder einen öffentlichen Herbstmarkt für möglich. Aber grundsätzlich hat man großen Respekt vor der Corona-Pandemie und will im Sinne der Gesundheit für alle Beteiligten keinesfalls etwas überstürzen.

Und egal, wie lange es auch noch dauern mag: Schon jetzt freuen sich bei der Krifteler Heimat- und Festwagengesellschaft alle auf den Tag, an dem man die hiesigen Bürgerinnen und Bürger wieder im Hof begrüßen darf.

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