Großer Applaus für junge Talente

Schülerkonzert der Musikschule Kriftel: Neuer Schwung mit neuer Leitung und fünf neuen Lehrenden

Gruppenfoto der musikalischen Nachwuchstalente.

Das Rathausfoyer war vollbesetzt und die Anwesenden hörten fast zwei Stunden lang aufmerksam zu: „Ein tolles Vorspiel der Schülerinnen und Schüler der Musikschule, das viel Anklang fand“, freut sich der neue Leiter der Krifteler Musikschule, Thorsten Müller, der selbst schon fast 30 Jahre das Fach Gitarre in Kriftel unterrichtet. 23 Nachwuchstalente der Instrumentalklassen boten ein buntes Musikprogramm aus vielen Musik-Epochen. Zu hören waren Stücke aus den Bereichen Pop, Rock und Klassik. Fünf neue Lehrerinnen und Lehrer nutzten zudem die Gelegenheit, sich und ihr Instrument vorzustellen: Winfried Turowski (Klavier und Keyboard), Angelika Kottmann (Geige), Monika Ohly-Nehren (Querflöte und Blockflöte), Johanna Voß (Fagott) und Felicia Brunner (Gesang, Klassik und Pop).

Allen Schülerinnen und Schülern gelang es, ihr musikalisches Talent hörbar werden zu lassen und das Werk auf ihrer individuellen musikalischen Leistungsebene souverän und mit viel Spaß zu präsentieren. Die Gelegenheit, einmal eine Konzertsituation zu erleben, hilft dabei, dass die Schülerinnen und Schüler lernen können, mit Lampenfieber umzugehen, weiß Thorsten Müller: „Das kann sie auch sehr motivieren.“ Seine Gitarrenklasse – darunter kleine Kinder, Jugendliche und Erwachsene – spielte im Anschluss noch Pop, Rock, Spanische Musik und Klassik vor.

Die Musikschule wieder bekannter machen

Der neue Musikschulleiter hat viel vor: „Ich möchte die Musikschule wieder bekannter machen und möglichst Lehrerinnen und Lehrer für jedes Instrument dazu gewinnen“, betont er. Vor Jahren noch habe es fast 20 Lehrerinnen und Lehrer an der Musikschule gegeben und damit auch Unterrichtsklassen wie Saxophon, Cello, Klarinette, Trompete, E-Gitarre oder E-Bass. „Für diese Fächer suchen wir noch Lehrende“, ruft der Diplom-Musiklehrer auf, sich bei ihm zu melden. Zurzeit sind 13 Lehrerinnen und Lehrer in acht Fächern aktiv.

Dass es gleich mehrere neue Lehrerinnen und Lehrer gibt, ist Thorsten Müllers großem Netzwerk zu verdanken. „Musiker sind sehr sensibel und sie brauchen eine Umgebung, in der sie sich wohlfühlen und Jemanden, der die ganze organisatorische Arbeit übernimmt.“ Der 47-Jährige war aufgrund seiner langen Erfahrung und Arbeit in Kriftel von seinen Musikschulkolleginnen und -kollegen sowie von Dr. Frank Fichert, dem Leiter des Krifteler Kulturforums, zu dem die Musikschule gehört, als prädestiniert für den neuen Leitungsjob angesehen worden. „Schon vor fünf Jahren war ich vom damaligen Leiter Peter Schmutzler angesprochen worden. Damals hatte ich aber noch keine Zeit dazu. Jetzt passt es“, sagt er. Mehrere seiner weit über 30 Schülerinnen und Schüler konnten erste Preise beim Wettbewerb „Jugend Musiziert“ erzielen.

Sein unmittelbarer Vorgänger, Cellist Florian Mann, hatte aufgrund seiner eigenen Konzerttätigkeit keine Zeit mehr gehabt, sich in Kriftel für die Musikschule zu engagieren. Nun möchte Müller wieder verstärkt die Werbetrommel rühren und regelmäßig Konzerte im Rathaus durchführen. „Toll wäre es, wenn wir wie früher wieder eine Musikschulband und ein Orchester gründen könnten“, sagt er und findet dabei die Zustimmung von Dr. Frank Fichert, der sehr froh ist, dass es künftig bei der Musikschule mit viel Schwung weitergeht.

Neues Leben: Tag der offenen Tür und Musikschul-Band

„Außerdem wollen wir wieder einen Tag der offenen Tür in unseren Unterrichtsräumen an der Weingartenschule anbieten: Dann können interessierte Kids und ihre Eltern in jedem Raum ein anderes Instrument und einen anderen Lehrenden kennenlernen. Denn wichtig ist ja immer, dass die Chemie stimmt“, sagt Müller und lacht. Er selbst bietet auch Online-Unterricht an, der viele Vorteile habe: „Schüler und Schülerinnen sowie die Eltern haben keine weiten Wege. Unterrichtstermine sind so auch möglich zu Zeiten, in denen Eltern die Schüler nicht fahren können“, zählt er auf. Unterricht könne zwischen die Hausaufgaben geschoben werden und sei überall möglich: bei Großeltern, im Urlaub, auf Geschäftsreisen oder in der Mittagspause im Büro.

„Toll wäre es auch, wenn Krifteler Vereine bei Veranstaltungen auch immer wieder auf Lernende oder Lehrende der Musikschule zurückgreifen“, so Müller. Bei der Eröffnung von Kunstausstellungen im Rathaus hatte das zuletzt schon gut geklappt.

Grundsätzlich sei der Trend zum Instrument wieder groß, weiß der Musiker. Er sieht in den unzähligen Youtube-Videos keine Konkurrenz, in denen User angeleitet werden, sich das Spielen eines Instruments selbst beizubringen. „Per Video kann man zwar Instrumente kennenlernen und sich auch Stücke selbst beibringen. Aber man lernt eben nicht, Noten zu lesen. Ein Blinder, der einen Text auswendig lernt, kann ja danach auch nicht lesen. Daher suchen sich die meisten dann doch einen ‚echten‘ Lehrer – und das natürlich am besten in der Musikschule“, schmunzelt er.

Die ist offen für alle Altersklassen. Bisher sind die Schüler/innen zwischen 5 und 72 Jahre alt. Ein sichtbares Zeichen, dass die Musikschule mit Power in die Zukunft geht, ist auch ein neuer Name, unter dem sie zum neuen Jahr zu finden sein wird: „Musikschule Kriftel – wir vermitteln Musik!“

Informationen zum Unterrichtsangebot der Musikschule gibt es auf der Webseite www.musikschule-kriftel.de oder per E-Mail an musikschule[at]kulturforum-kriftel[dot]de.

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