Mehrkosten von rund 875.000 Euro

Sanierung der Schwarzbachhallen erweist sich als deutlich teurer / Fertigstellung verzögert sich

Die Sanierung der Schwarzbachhallen wird später als geplant beginnen und abgeschlossen sein - und dabei leider auch deutlich teurer werden als ursprünglich angenommen.

Zur Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses am Donnerstag, 25. April, hat der Gemeindevorstand einen Sachstandsbericht zum Stand der Sanierungsplanungen und -kosten rund um die Schwarzbachhallen vorgelegt - und gleichzeitig um die Zustimmung der Gemeindevertretung bei deren Sitzung am kommenden Montag zu den voraussichtlichen Mehrkosten von immerhin 875.000 Euro gebeten. Die Finanzierung soll durch die bestehenden Haushaltsmittel zur Sanierung der Kindertagesstätte in der Bleichstraße erfolgen, da die dort zur Verfügung stehenden Mittel in diesem Jahr noch nicht benötigt werden. Damit der Neubau der Kita jedoch im kommenden Jahr erfolgen kann, müssen im Haushalt für 2025 erneut hierfür Finanzmittel bereitgestellt werden.

Nennenswerte Kostensteigerungen

So sind unter anderem die ursprünglich im Februar 2023 auf 1.431.000 Euro geschätzten Kosten für die Küchensanierung und Erweiterung inklusive des Ausschank- und Kühlraumes um circa 545.000 Euro auf nun 1.975.000 Euro gestiegen. In den Erläuterungen der zu diesem Tagesordnungspunkt gehörenden Drucksache werden die einzelnen Gründe hierfür näher erläutert: So soll oberhalb des Foyers der Großen Schwarzbachhalle eine deutliche Vergrößerung der bisherigen Räumlichkeiten der Gastroküche erfolgen. Neue Bodenabläufe, die Führung der Entwässerung und die Elektroverkabelung sorgen dafür, dass die abgehängte Decke an einer Vielzahl von Stellen für die Leitungswege geöffnet werden muss. Hierzu müssen die bestehenden Platten sowie die Unterkonstruktion zurückgebaut werden - eine Wiederherstellung der bestehenden Decke sei leider nicht möglich. Deshalb muss die gesamte Abhangdecke nun zurückgebaut werden, gefolgt vom Einbau einer neuen Decke.

Zudem hat sich mittlerweile gezeigt, dass der bestehende Fettabscheider "in keinster Weise mehr den heutigen Anforderungen entspricht" und deshalb ausgetauscht und erneuert werden muss.

Ebenso bestand zum Zeitpunkt der ursprünglichen Schätzung noch kein Schadstoffkataster - entsprechend beinhaltete die alte Kostenschätzung auch noch keine Kosten hierfür. Und schließlich sind seit Anfang 2023 dem Baupreisindex des Baukosteninformationszentrums zufolge die Kosten generell um stolze acht Prozent gestiegen.

Und auch in Sachen Photovoltaik-Anlage und Netzersatzanlage sind die Kosten jetzt höher ausgewiesen als bisher. Die Abstimmung mit Fachbehörden wie der Brandschutzbehörde hat ebenfalls erforderliche neue Posten hinzukommen lassen, wie zum Beispiel die Sprachalarmierung und die Sicherheitsbeleuchtung.

Doch nicht alles wurde teurer: So sind die einst geschätzten Kosten für die Dachsanierung von 1.010.000 Euro auf 865.000 Euro gesunken. "Erklären lässt sich die Kostenreduzierung dadurch, dass unter anderem die Kosten sämtlicher Gewerke wie zum Beispiel Baulogistik, Abbruch, Rohbau, Gerüstbau, Dachabdichtung, Fenster / Türen jeweils anteilig auf die Baumaßnahme Dachsanierung und einem Teil Küchensanierung und Erweiterung aufgeteilt wurden", heißt es in den Erläuterungen des Gemeindevorstands hierzu.

Akute Einsparmaßnahmen wären nicht sinnvoll

Neben den gesammelten Kostensteigerungen wurden natürlich auch Einsparmaßnahmen in Erwägung gezogen, wie zum Beispiel der Verzicht auf den neuen Fettabscheider oder der Aufzugsanlage. Der Gemeindevorstand hat jedoch nach Rücksprache mit den Architekten erkennen müssen, dass diese Maßnahmen wichtige Bestandteile der Betriebsabläufe sind. Würde man hier Einsparungen vornehmen, wären das letztendlich Kompromisslösungen, die zudem auch noch teilweise eine Einschaltung der genehmigenden Behörden erforderlich machen würden. "Werden die nicht jetzt umgesetzten Punkte dann in späteren Maßnahmen umgesetzt, wird dies zu wesentlich höheren Kosten führen, da dann Preissteigerungen, nochmals anzupackende Bauteile, Interimslösungen, etc. zu beachten sind", heißt es in der Drucksache.

Fertigstellung frühestens im Oktober 2025

Abschließend lässt sich festhalten, dass die Gesamtkosten für die Maßnahme neuerdings geschätzte 3.635.000 Euro betragen werden - jedoch stehen im Haushalt hierfür nur 2.759.473,24 Euro zur Verfügung. So ergibt sich die besagte Differenz von etwa 875.000 Euro, die nun aus einem anderen Haushaltsposten entnommen werden muss.

Dennoch sind für 2024 keine Haushaltsmittel für die Umsetzung der Netzersatzanlage frei, so dass diese erst im Haushaltsplan 2025 Berücksichtigung finden soll. Die technischen Voraussetzungen hierfür sollen jedoch bereits mit der Umsetzung der in diesem Jahr vorgesehenen Maßnahmen geschaffen werden.

Der Baubeginn wurde nun auf Oktober verschoben. Die Arbeiten werden schätzungsweise ein Jahr dauern, so dass sie frühestens im Oktober 2025 abgeschlossen sein werden - also wird für die neuen Betreiber im kommenden Jahr nun wider Erwarten der lukrative Sommer mit geöffneter Terrasse wegfallen, weshalb sich diese nun Bedenkzeit erbeten hätten. Zumal erfahrungsgemäß auch der jetzt anvisierte Fertigstellungstermin nicht als hundertprozentig gesichert erachtet werden kann: "Anpassungen während der Bauphase können zeitlich allerdings nie ausgeschlossen werden."

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