Er möchte bei der Digitalisierung, Ortsentwicklung und energetischen Sanierung weiter dranbleiben

Interview mit dem neuen Ersten Beigeordneten Martin Mohr

Arbeiten vertrauensvoll zusammen: Der Erste Beigeordnete Martin Mohr (links) und Bürgermeister Christian Seitz.

Nach der Verabschiedung des langjährigen Ersten Beigeordneten Franz Jirasek am 5. September wurde der bisherige Leiter des Bauamtes, Martin Mohr, zum neuen hauptamtlichen Ersten Beigeordneten gewählt. Am 1. Oktober begann offiziell seine sechsjährige Amtszeit. Die erste Sitzungsrunde hat Martin Mohr (CDU) souverän gemeistert, das Verhältnis zu Bürgermeister Christian Seitz ist freundschaftlich und vertrauensvoll. Wie fühlt es sich an, nun plötzlich auch in politischer Verantwortung zu stehen? Welche Pläne hat der 45-Jährige für Kriftel? Und welche Erfahrungen kann er einbringen? Ein Interview.

Herr Mohr, Sie sind seit knapp zehn Jahren in der Krifteler Gemeindeverwaltung tätig, zuletzt als Leiter des Bauamtes. Fühlt es sich jetzt anders an in der neuen verantwortungsvollen Position als Erster Beigeordneter? Ihr Aufgabengebiet hat sich ja deutlich erweitert…

Ich bin froh, wenn Januar ist (lacht). Zurzeit bin ich terminlich noch sehr eng getaktet. Aber es macht großen Spaß. Ich bin froh, dass ich, seit ich im Juli 2013 zur Gemeinde Kriftel gekommen bin, sehr vielseitig im Einsatz gewesen bin. Bei meiner Tätigkeit als Mitarbeiter im Bauamt und später als Leiter des Amtes habe ich bereits viele Einblicke in die verschiedensten Bereiche der Verwaltungsarbeit bekommen. Auch mein Vorgänger Franz Jirasek, mit dem ich ein gutes Verhältnis habe, hat mich gut vorbereitet. Ich habe ein großes Netzwerk, kenne Kriftel und viele Bürgerinnen und Bürger. Das kommt mir jetzt zugute.

Sie wohnen in Harheim und haben drei Kinder im Alter von 20, 17 und 11 Jahren. Was hat Ihre Frau Katrin dazu gesagt, dass Sie jetzt wesentlich mehr Zeit in Kriftel verbringen werden als vorher?

Meiner Frau ist das politische Geschäft nicht unbekannt. Ihr Vater war 25 Jahre Ortsvorsteher in Dortelweil. Er ist leider vor zwei Jahren verstorben. Ich habe ihn sehr bewundert. Er war ein echter Machertyp. Er war bekannt und beliebt dafür, selbst mitanzupacken. So hat er als Schlosser zum Beispiel einmal kurzerhand selbst das Friedhofsschloss im Ort ausgetauscht, auf das die zuständige Verwaltung warten ließ (lacht). Er hat mich vor gut zehn Jahren darin bestärkt, mich bei einer Kommune zu bewerben. Sich dort einzusetzen für die Menschen war sein Ideal. Der Rückhalt der Familie und meiner Frau ist also da! Außerdem ist es für mich selbst kein Problem, abends oder am Wochenende zu arbeiten: Meine Eltern hatten eine Gaststätte. Da bin ich es seit Jugend gewohnt, dass auch dann gearbeitet werden muss, wenn andere Feierabend haben.

Wie sind Sie eigentlich zur Gemeinde Kriftel gekommen? Gab es Berührungspunkte?

Ich war zunächst als ausgebildeter Diplom-Ingenieur für Landschaftsarchitektur bei den Frankfurter Landschaftsarchitekten Götte beschäftigt. In diesem Job bin ich mit der Obstbaugemeinde Kriftel mehrfach in Berührung gekommen: im Rahmen der Sanierung des Parkbades, bei Projekten auf dem Friedhof und in der Planung der Ausgleichsmaßnahmen für den Bau der Erschließungsstraße. Die Zusammenarbeit mit der Verwaltung hat damals so gut geklappt, dass ich mich beworben habe, als 2013 eine Stelle im Krifteler Bauamt ausgeschrieben wurde. Nach sechs Jahren folgte eine kurze Stippvisite zur Stadtverwaltung nach Kelkheim, nach neun Monaten bin ich dann aber gerne nach Kriftel zurückgekehrt, wo inzwischen die Stelle des Fachbereichsleiters Bauen frei geworden war.

Mit Bürgermeister Christian Seitz verstehen Sie sich gut, das Verhältnis ist kollegial…

Ja, das Arbeitsklima in der Verwaltung ist insgesamt sehr gut und familiär. Das macht viel aus. Auch im Gemeindevorstand wird vertrauensvoll und respektvoll im Interesse der Gemeinde zusammengearbeitet.

Seit dem 1. Oktober verfügt die Verwaltung über zwei neue Fachbereiche und besteht somit aus sieben Fachbereichen. Sie verantworten jetzt die Fachbereiche Tiefbau, Wasser und Abwasser (FB 5), Bauen, Planen und Umwelt (FB 6) sowie Wohnungswirtschaft und Liegenschaften (FB 7). Welche Themen werden für Sie jetzt künftig im Fokus stehen?

Diese neue Struktur wird deutliche Verbesserungen im Arbeitsablauf zur Folge haben, da bin ich sicher. Wir haben alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter frühzeitig informiert und alle sind den neuen Weg mitgegangen. Was die Themen anbetrifft, die für mich in nächster Zeit besonders wichtig sein werden, gehört die weitere Digitalisierung der Verwaltung. Hier gilt es, dranzubleiben und die Möglichkeiten zu nutzen. Dies führt auch zu verbessertem Qualitätsmanagement. Vorangehen soll auch die Entwicklung eines Ortsentwicklungskonzeptes und damit verbunden auch eines Klimaschutzkonzeptes. Danach wird immer wieder gefragt. Mit voller Kraft soll es 2025 um die Entwicklung des Bau- und Gewerbegebietes Krifteler Wäldchen gehen. Nach etlichen Jahren mit zähen Verhandlungen ist nun endlich der Weg bereitet. Hier können wir nächstes Jahr mit der Vermarktung der Gewerbegrundstücke beginnen. Ein weiteres wichtiges Thema ist auch die energetische Sanierung all unserer Liegenschaften, um unsere Verbrauchskosten im Griff zu behalten.

Vielen Dank für das Gespräch!

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