Ein neues Logo zum 75-jährigen Jubiläum

VKS Neujahrsempfang: Tropica Raritätengärtnerei ist der neue "Botschafter von Kriftel"

Verkündung des neuen Botschafters von Kriftel unter bunten Luftballons: Die Tropica Raritätengärtnerei folgt auf das ShowSpielhaus von Bernhard Westenberger.

Nach einer Pause im vergangenen Jahr veranstaltete die Vereinigung Krifteler Selbständiger (VKS) am Sonntagvormittag wieder ihren beliebten Neujahrsempfang im Rat- und Bürgerhaus. Diesen Turnus will man auch künftig beibehalten, abwechselnd sollen Jahr für Jahr ein Sommerfest oder eben jener Neujahrsempfang die zentrale öffentliche Veranstaltung der VKS sein.

Das Rat- und Bürgerhaus war schon frühzeitig gut gefüllt, zu einem Gläschen Sekt wurden viele angeregte Gespräche geführt, bevor das Programm so richtig durchstartete. Die Resonanz der Bürgerinnen und Bürger war sicher zufriedenstellend, aber auch ein gutes Stück weit entfernt von den Hochzeiten des Neujahrsempfangs, als selbst die Plätze im oberen Stockwerk des Foyers kaum ausreichten, um jedem einen Sitzplatz anbieten zu können.

Der 1. Vorsitzende der VKS, Frank Bechstein, begrüßte schließlich das Publikum von der Bühne aus, und ihm zur Seite stand als "Sidekick" Bernhard Westenberger, seines Zeichens Chef der ShowSpielhauses und noch-amtierender "Botschafter von Kriftel". Westenberger wurde vor zwei Jahren insbesondere für seine Initiative geehrt sich für Menschen in der Ukraine einzusetzen, und dies ausgerechnet in einer Zeit, in welcher der Fortbestand des ShowSpielhauses selbst durch die Folgen der Corona-Pandemie nicht gesichert war. Doch der Wanderpokal, der "Krifteler Apfel", der nun zwei Jahre lang im ShowSpielhaus stand, hat selbigem offenbar Glück gebracht: Bernhard Westenberger konnte freudig verkünden, dass man nun endlich wieder auf dem Niveau von 2019 operiert, mit zahlreichen ausverkauften Veranstaltungen.

Bechstein und Westenberger spielten sich immer wieder gegenseitig die verbalen Bälle zu und sorgten so für eine lockere und kurzweilige Atmosphäre, die den gesamten Neujahrsempfang prägen sollte.

Der VKS-Vorsitzende konnte auch eine Reihe von prominenten Gästen begrüßen, wie Landrat Michael Cyriax, den Bundestagsabgeordneten Norbert Altenkamp, den Hessischen Landtagsabgeordneten Axel Wintermeyer, Ehrenbürger Bodo Knopf, diverse Mitglieder des Krifteler Gemeindevorstands sowie Bürgermeister Christian Seitz und den Ersten Beigeordneten Martin Mohr, die später auch noch zusammen auf der Bühne agieren sollten. Und von Mohrs Vorgänger Franz Jirasek, gerade in Hamburg weilend, konnte Frank Bechstein liebe Grüße weiterreichen.

75 Jahre VKS

Heiner May von der Tropica Raritätengärtnerei warf sodann einen ausführlichen Blick auf die Geschichte der VKS, die in diesem Jahr ihr 75-jähriges Jubiläum feiern darf.

Hierfür richtete May den Blick zunächst sogar noch weiter in die Vergangenheit: Denn schon von 1904 bis zur Machtergreifung der Nationalsozialisten gab es in Kriftel einen Handwerker- und Gewerbeverein. Dessen Zweck war es, "der Jugend eine Zeichen- und Fortbildungsschule anzubieten". Im November 1924 gab es sogar eine waschechte Gewerbeausstellung in Kriftel, um genau zu sein im Saal "Zur Eisenbahn". Für einen Eintrittspreis von 30 Pfennig konnte man damals über vier Tage hinweg 27 Aussteller begutachten, darunter vier Schuhmacher, vier Möbelschreiner sowie sieben Schmiede und Schlosser.

1950 wurde dann der Handwerker- und Gewerbeverein gegründet, mit dem bis heute fortwährenden Ziel, die Kundschaft am Ort zu binden. In den ersten knapp 50 Jahren des Vereins, von 1950 bis 1999, leitete der 1. Vorsitzende Fritz Schwab die Geschicke. Bereits zwei Jahre später gab es die erste Gewerbeschau im damaligen Jugendheim an der Bleiche. In ihrem ersten Jahrzehnt zählte die VKS etwa 100 Mitgliedsbetriebe, und im Vergleich zu den Zwanziger Jahren waren nun auch weitere Branchen vertreten, wie etwa sieben Bäckereien und fünf Lebensmittelläden.

Weitere Großveranstaltungen sollten über die Jahrzehnte hinweg folgen, wie Gewerbeausstellungen, die "Krifteler Ausstellungs-Tage", die Neujahrsempfänge und auch der Krifteler Weihnachtsmarkt am 1. Adventswochenende war bis 1993 VKS-Sache, bevor dieser zum Adventsmarkt des Vereinsrings wurde.

1999 folgte Rechtsanwalt Peter Ellefret auf Fritz Schwab an der Spitze der VKS, das 50-jährige Jubiläum der Vereinigung wurde im Jahr 2000 mit einem eigenen Motivwagen zum Kerbeumzug gut sichtbar begangen. Von 2005 bis 2019 übernahm Silvia May den Posten der VKS-Chefin, gefolgt von Björn Hellmich, dessen Amtszeit überwiegend in die äußerst Schwierige Ära der Corona-Pandemie fiel. Und seit 2023 heißt der 1. Vorsitzende der VKS nun Frank Bechstein.

Neues Logo

Zum Jubiläum gönnte sich die VKS auch ein neues Logo. Frank Bechstein zitierte hierzu die Erklärung des kreativen Kopfs hinter dem Design, Stefan Schmelz aus Kriftel: "Das Logo ist modernisiert und mit einer starken Typografie versehen, welches sich durch den umliegenden symbolischen Kreis unserer Mitglieder zu einer Gemeinschaft vereint. Der Bogen im unteren Bereich des Logos stellt den positiven Schwung und die Dynamik unseres Vereins in Form einer Aufwärtsbewegung dar. Der Weißraum im Bogen dieses Aufschwungs zeigt darüber hinaus aber auch unsere Offenheit für neue Ideen, Impulse sowie neue Mitglieder. Bei uns ist immer Platz für Neues und Innovatives. Die prägnante Typografie der drei in sich verschmelzenden Buchstaben stellt die Stärke und die Größe unserer Gemeinschaft in den Vordergrund, Die sich ausstreckenden Buchstaben haben eine klare, nach oben strebende Bewegung, ohne dabei aber die Bodenständigkeit und die Nähe zu unseren Mitgliedern zu verlieren. Um der Historie und auch den alten Werten des Vereins treu zu bleiben, sind wir bei der blauen Hauptfarbe des Logos geblieben, haben aber einen helleren, moderneren und frischeren Farbton gewählt."

Frank Bechstein lobte diese Beschreibung: "Das finde ich ganz klasse, und ich bin ein bisschen stolz." Deshalb bat er auch Stefan Schmelz zu sich auf die Bühne, wo dieser unter großem Applaus ein Präsent für seine Mühen erhielt.

Rathausspitze auf der Bühne

Es folgte der Auftritt von Bürgermeister Christian Seitz und dem Ersten Beigeordneten Martin Mohr, der als Nachfolger von Franz Jirasek seine VKS-Neujahrsempfangs-Premiere feierte. Zwischenzeitlich war über viele Jahre hinweg der nicht nur kommunalpolitische Rück- und Ausblick der Rathausspitze ein fester Programmpunkt dieser Veranstaltung, zuletzt jedoch nicht mehr. Zur diesjährigen Jubiläumsveranstaltung ließ man diese Rubrik gerne noch einmal auferstehen.

Frank Bechstein würde daraus gerne wieder eine regelmäßige Sache machen, die bei keinem VKS-Neujahrsempfang fehlen darf. Das Publikum stimmte ihm bei diesem Wunsch gut hörbar zu - ob sich Bürgermeister und Erster Beigeordneter tatsächlich wieder öfter auf dieser Bühne präsentieren werden, muss man jedoch abwarten.

Wahl des dritten Botschafters von Kriftel

Und dann kam es auch schon zum letzten Programmpunkt auf der Bühne, bevor man zum Ausklang zum Bereich vor dem Rat- und Bürgerhaus wechselte, wo schon Glühwein und Bratwürstchen auf die Gäste warteten: Der neue "Botschafter von Kriftel" wurde ernannt.

Nominiert waren diesmal folgende Krifteler Betriebe:

  • CoWorking@A66
  • Heilpraktikerin Anja Pietzsch
  • Highlight-Eventtechnik
  • HolzArt Taunus
  • Nikolai Optik Werkstatt
  • Spiel-Punkt
  • Tropica-Raritätengärtnerei

Und letztere war es dann auch, die zum dritten "Botschafter von Kriftel" ernannt wurde. Heiner Mey, Silvia Mey und Oliver Prusko nahmen die Auszeichnung unter einem bunten Ballonregen freudig an. Frank Bechstein gratulierte herzlich: "Was Ihr so auf die Beine gestellt habt, wie Ihr die VKS nach vorne gebracht und unterstützt habt, was Ihr alles an sozialen Unternehmungen gemacht habt - Ihr habt es wirklich verdient, es hätte keinen Besseren treffen können!"

Das sollte natürlich die Leistungen der anderen Nominierten nicht schmälern, betonte Bechstein und verkündete aufrichtig: "Alle, die Ihr hier steht: Ihr seid Botschafter von Kriftel."

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