Mit eigenem Headset ausgestattet und mit geübter Stimme einer Radio-Moderatorin hatte die Autorin Jutta Sybille Schütz keine Mühe, am vergangenen Freitag ihr Publikum in der Gemeindebücherei zu verzaubern. Sie las im Rahmen der Literaturveranstaltung „Lesebühne“ fünf Geschichten aus ihrem neuen Buch „Paradiesvogel“ vor.
Eine davon erregte besondere Aufmerksamkeit und Bewunderung: Sie war in einer Schreibgruppe zum Thema „Hand“ entstanden. Das Wort kam in jedem Satz der Geschichte vor und ergab trotzdem eine sinnvolle Handlung. Das ging von der Hand in den Mund, über Handlungsreisender bis zur Handgranate. Wie oft das Wort vorkam, hatte sie noch nicht gezählt, gab sie auf Nachfrage lachend zu. Eine noch unveröffentlichte Geschichte, in der Hühner eine Rolle spielten, las sie zum Schluss.
Mit dem Saxophonisten Matthias Rüdiger war abgesprochen, nach jeder Geschichte eine Impression auf seinem Instrument erklingen zu lassen. Er hatte ein Tenor- und ein Sopransaxophon mitgebracht. Virtuos ließ er die Stimmen eines Hühnerhofs erklingen, bevor er mit einem fantastischen „In the Mood“ die Veranstaltung beendete. Matthias Rüdiger war musikalisch mit Bands in der ganzen Welt unterwegs. Er unterrichtet nur noch selten, weil er sich die Ausreden der Schüler, warum sie nicht geübt haben, nicht mehr anhören mag. Lieber kümmert er sich mit Erfolg um reparaturbedürftige Instrumente in der Hofheimer Musikwerkstatt. „Es war eine rundum vergnügliche und sehr gelungene Lesebühne, wie man an den Gesichtern der Zuhörer sehen konnte“, freut sich Organisatorin Hanna Dunkel vom Kulturforum.
Die nächste Lesebühne wird schon am Freitag, 11. April, stattfinden. Dann wird Hanna Dunkel ihren druckfrischen Roman „Dodo“ vorstellen. Wer sich für die Veranstaltungen interessiert, kann sich auch unter https://z4.de/lesebuehne eintragen.
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