Zur jüngsten Sitzung der Krifteler Gemeindevertretung legte die FDP-Fraktion einen Antrag vor, demzufolge der Gemeindevorstand die Umsetzung der Aktion „Rücksicht macht Wege breit“ des Regionalbauernverbandes Wetterau/Frankfurt a. M. e.V. in der hiesigen Feldgemarkung prüfen solle. Zudem sollen die bereits bestehenden Hinweisschilder mit Verhaltensregeln wieder in einen ordentlichen Zustand versetzt werden, heißt es im Antragstext. Diese solle zum Beispiel durch Freischneiden oder das Ersetzen ausgeblasster Schilder erfolgen.
Hintergrund der Aktion
Durch die Aktion „Rücksicht macht Wege breit“ wollen die Landwirte für mehr Verständnis im Feld werben. Wer regelmäßig auf Feldwegen unterwegs ist, hat garantiert schon einmal erlebt, dass ein Landwirt mit schwerem Gerät auf einen zugefahren kommt. "Der Schritt zu Seite ist meist schneller getan als der Fahrer seine Maschine auf die Seite rangiert hat. Denn nicht nur bei der Ernte, wenn der Wagen voll beladen ist, ist ein Ausweichen mit dem Traktor nahezu unmöglich", gibt der Regionalbauernverband Wetterau/Frankfurt zu bedenken. Jeder Landwirt wird gerne ausweichen und Spaziergänger oder Radfahrer vorbeilassen - sofern ihm das platztechnisch und beladungsmäßig möglich ist.
Und man solle auch stets bedenken: Landwirte arbeiten dort, wo andere Menschen ihre Freizeit verbringen. Dies gilt es harmonisch und rücksichtsvoll unter einen Hut zu bringen.
Beliebtheit der Felder sorgt für Anstieg von Streitigkeiten
In ihrer Antragsbegründung stellen die Freien Demokraten fest, dass sich die Außengebiete der Gemeinde nicht erst seit der Corona-Pandemie einer hohen und weiter steigenden Beliebtheit erfreuen. Dadurch hätten jedoch leider auch die Konfliktsituationen zwischen den verschiedenen Interessengruppen im freien Feld zugenommen: "Immer wieder berichten Bauern davon, dass sie auf Unverständnis bei Spaziergängern und Radfahrern stoßen, wenn sie mit ihren großen Maschinen über die Wirtschaftswege zu ihren Arbeitsplätzen, den Äckern, gelangen wollen. Auf der anderen Seite können landwirtschaftliche Maschinen andere Verkehrsteilnehmer in der Feldgemarkung gefährden, was leider schon in Nachbarkommunen zu schweren Unfällen geführt hat." Derartige Konflikte könnten durch eine proaktive Kommunikation der Bedürfnisse der jeweiligen Seite entschärft werden.
Weitere Beratungen folgen
Dr. Daniel Fries (CDU) stellte fest, dass es sich hierbei aus seiner Sicht um einen absolut unterstützenswerten Antragt handele. Es sei zwar selbstverständlich, dass man auf den Wirtschaftswegen der Landwirte auch Spazierengehen, Radfahren oder Joggen könne - aber man dürfe dabei eben nie vergessen, dass es sich eben auch um Wirtschaftswege handelt, die stets als solche nutzbar sein müssen. Dr. Fries beantragte die Überweisung des Antrags in den Planungsausschuss zur weiteren Erörterung.
Auch Clemens Schäfer (SPD) gab an, dass seine Partei den Antrag der FDP unterstützt. Kriftel sei schließlich auch der "Obstgarten des Vordertaunus", und zudem könne man vielleicht in der seitens der SPD angeregten Flurbegehung gerade auch Neubürgerinnen und -bürgern zeigen, wo in und um Kriftel herum die Wirtschaftswege verlaufen.
Einstimmig wurde der Antrag, wie von Dr. Fries vorgeschlagen, zur weiteren Aussprache in den Planungsausschuss überwiesen.
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