Rundgänge durch das Vorzeigeprojekt

Wohnbauprojekt in der Raiffeisenstraße: Führungen für Mandatsträgerinnen und -träger und Presse

Die vier Häuser mit 48 Sozialwohnungen auf dem rund 4.300 Quadratmeter großen Grundstück an der Raiffeisenstraße nähern sich der Fertigstellung.

Das größte Bauprojekt in der über 50-jährigen Geschichte der Gemeinnützigen Wohnungsbaugesellschaft (Gewobau) der Gemeinde Kriftel nähert sich der Vollendung: Bis zum 31. Oktober müssen die AH Aktiv-Haus GmbH und die Wolff & Müller Hoch- und Industriebau GmbH und Co. KG, beide aus Stuttgart stammend und gemeinsam als „ARGE Wohnanlage Kriftel“ tätig und verantwortlich für Ausführungsplanung und Baudurchführung, das Bauvorhaben in der Raiffeisenstraße mängelfrei übergeben. Ab Dezember soll dann die Vermietung der 48 Sozialwohnungen beginnen. Es wurde also langsam Zeit, die mittlerweile weit vorangeschrittene Baustelle unmittelbar der Öffentlichkeit zu präsentieren.

Die Besichtigungen finden nun nach und nach gestaffelt statt. „Es handelt sich ja um eine große Baustelle, auf der die Sicherheit der Besucherinnen und Besucher gewährleistet sein muss“, so der Erste Beigeordnete und Geschäftsführer der Gewobau, Franz Jirasek, zu den raren Besuchsterminen, die stets mit den anstehenden Arbeiten abgestimmt werden müssen.

Erst vor wenigen Wochen wurde die Gewobau für das Bauvorhaben in der Raiffeisenstraße mit dem Zukunftspreis des Großen Frankfurter Bogens ausgezeichnet. Hier entstehen 48 Sozialwohnungen in serieller Holzmodulbauweise, mit begrünten Dachflächen und einer Photovoltaikanlage. Auch Bauexpertinnen und Bauexperten aus den Bereichen Architektur, Verwaltung und Wohnungsbau hatten sich das Projekt im Rahmen des GFB-Bausymposiums angeschaut und zeigten sich beeindruckt.

Tag der offenen Tür für Bürgerinnen und Bürger geplant

In der vergangenen Woche wurde zunächst Mitgliedern des Gemeindevorstands und der gemeindlichen Gremien die Gelegenheit gegeben, sich ein Bild vom aktuellen Stand der Arbeiten zu machen und mehrere Wohnungen unterschiedlicher Größe zu besichtigen. Architektin Christina Klose vom Architekturbüro Klose + Sticher (AKS), die zusammen mit ihrem Vater Hubertus verantwortlich für Entwurf und Genehmigungsplanung ist, stand zusammen mit Jirasek dem ersten „Schwung“ an Mandatsträgerinnen und -trägern gerne Rede und Antwort. Das Feedback war zunächst rundum positiv. Jirasek kündigte noch einen weiteren Besichtigungstermin für diejenigen Parlamentarierinnen und Parlamentarier an, die in der vergangenen Woche – und damit noch mitten in den Sommerfeien – verhindert waren. Außerdem ist bereits eine Art „Tag der offenen Tür“ für die Krifteler Bevölkerung angedacht.

Dazwischen wurde am Montag auch Vertreterinnen und Vertretern der Presse die Möglichkeit geboten, die Baustelle zu besichtigen. Der Erste Beigeordnete Franz Jirasek sowie Bauleiter Dipl.-Ing. Marvin Migesel (Wolff & Müller) führten bei diesem Termin durch das Bauprojekt, und auch hier konnten diverse Wohnungen begutachten werden, von einer Vier-Zimmer-Wohnung bis hin zu einer der sechs rollstuhlgerechten Wohnungen. Letztere zeichnen sich unter anderem durch niedriger angebrachte Türklinken und -schlösser aus, ebenso findet sich im Eingangsbereich hinter der Wohnungstür eine geräumige Nische, die als Abstellplatz für den Rollstuhl dienen kann. Und natürlich ist auch das Badezimmer auf die besonderen Bedürfnisse hin ausgerichtet.

Barrierefrei sind alle der 48 Wohnungen, und jede Wohnung verfügt über eine Terrasse, Loggia, Dachterrasse oder einen Balkon. Ein Aufzug, der jeweils die Gebäude A und B voneinander trennt, transportiert gehbehinderte Mieter sicher in den zweiten Stock. Auch die beiden dreigeschossigen Gebäude C und D wurden durch einen Aufzug und Laubengänge erschlossen. Von den 48 Pkw-Parkplätzen werden sechs zur Raiffeisenstraße angeordnete Parkplätze als Behindertenplätze hergestellt. Großzügige überdachte Flächen vor den Wohnungen bieten sich als Fahrradabstellplatz oder Treffpunkt an.

Noch sind die Neubauten in der Raiffeisenstraße freilich in erster Linie Baustellen. Zahlreiche Gerüste lassen die Gänge und Treppenhäuser momentan dunkler und enger erscheinen als dies im finalen Zustand der Fall sein wird. Auch die noch kommende Fassadenbegrünung wird letztendlich gemütliche und lebendige Akzente setzen.

Modern ist das Projekt neben seinem nachhaltigen und klimafreundlichen Baustoff Holz (hier kommt die "Sibirische Lärche" zum Einsatz, heimisch in Russland und der Mongolei) auch aufgrund der nachhaltigen Ausstattung: Die Wärmeversorgung erfolgt über zentrale Luftwärmepumpenanlagen und mit Photovoltaikanlagen auf den begrünten Dachflächen wird Strom produziert, der neben der Versorgung der Wärmepumpen über ein Mieterstrommodell direkt von den Bewohnerinnen und Bewohnern verbraucht werden kann.

Erwartungsgemäß fällt die Nachfrage bislang groß aus, auch erste Besichtigungen hat es bereits gegeben. Nach Abschluss der Arbeiten warten insgesamt fünf Ein-Zimmer-Wohnungen, sechs Zwei-Zimmer-Wohnungen, 21 Drei-Zimmer-Wohnungen, elf Vier-Zimmer-Wohnungen sowie fünf Fünf-Zimmer-Wohnungen auf neue Mieterinnen und Mieter. 30 Wohnungen sind dauerhaft für Menschen mit geringem Einkommen (7,80 Euro Kaltmiete pro Quadratmeter) vorgesehen, 18 Wohnungen für Mieter mit mittlerem Einkommen (9 Euro Kaltmiete pro Quadratmeter).

Die Gesamtkosten des Vorzeigeprojekts belaufen sich auf 17,5 Millionen Euro. Das Vorhaben soll sich dabei größtenteils selbst tragen. Die Gewobau erhält Zuschüsse von Land und Bund von insgesamt 3,6 Millionen Euro, 6,7 Millionen Euro werden über öffentliche zinslose Darlehen von der Wibank finanziert. Kriftel selbst bürgt mittels Kommunalkredit mit 6,5 Millionen Euro. Der Eigenanteil der Gewobau beträgt rund 700.000 Euro.

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