Die SPD ist mit 16 von insgesamt 37 Sitzen immer noch die stärkste Fraktion in Ginsheim-Gustavsburg, muss aber jetzt den Verlust der absoluten Mehrheit verkraften.
Überraschende Unterstützung haben dabei die Genossen nach der Kommunalwahl bei der CDU gefunden. Diese sitzen jetzt mit neun Vertretern im Gemeindeparlament und stellen damit weiterhin die zweitstärkste Fraktion.
Nach Sondierungsgesprächen mit allen Gruppierungen fanden sich bei den Sachthemen die meisten Übereinstimmungen mit den Christdemokraten, erklärt der SPD-Fraktionsvorsitzende Thorsten Weinerth im Gespräch mit dem Lokal-Anzeiger die Annäherung. Mit einer Absichtserklärung über mehr als ein Dutzend Punkte wurde im Vorfeld der konstituierenden Sitzung der mögliche Kuschelkurs der beiden Fraktionen festgehalten. „Das Papier gibt die Schnittmenge der SPD mit der CDU wieder“, wertete Weinerth die vorsichtige Annäherung. Koalitionsverhandlungen seien es aber nicht gewesen, betont der SPD-Vertreter im Gespräch mit unserer Zeitung.
Da die CDU der SPD bei der konstituierenden Sitzung beistand, wurde der bisherige Vorsitzende der Gemeindevertretersitzung, Jochen Krausgrill (SPD), mit Stimmenmehrheit wiedergewählt. Claus Rethorn, Fraktionsvorsitzender von Bündnis 90/Die Grünen, stellte sich in der konstituierenden Sitzung gegen den SPD-Kandidaten. Der Wähler habe gezeigt, dass er eine Veränderung wünsche, erklärte er. Es könne ihm jetzt deshalb nicht dasselbe SPD-Personal präsentiert werden, wie vor der Kommunalwahl. Dieser Ansicht schloss sich auch ein Teil der Freien Wähler an und enthielten sich der Stimme.
Auch mit dem Antrag der Grünen, die Wahl der Beigeordneten in die nächste Sitzungsrunde zu verschieben, konnte sich Rethorn nicht durchsetzen. Als Erster Beigeordneter wurde nachfolgend Franz Birle (SPD) im Amt bestätigt.
Gegenüber dem Lokal-Anzeiger wertete Rethorn im Nachgang den Verlauf der konstituierenden Sitzung: „Es war ein rein formaler Wahlmarathon ohne Möglichkeit der Aussprache zum Wahlergebnis. Sämtliche Schlüsselpositionen wurden erneut von der SPD besetzt, als habe es nie einen Entzug der absoluten Mehrheit gegeben.“
Der Grüne monierte auch, dass der Inhalt der Absichtserklärung von SPD und CDU bisher nicht allgemein bekannt gegeben wurde. Auch der Basis der beiden Parteien sei das Papier bisher vorenthalten worden, kritisierte er.
Rudolf Guthmann (CDU) betonte darauf gegenüber unserer Zeitung, dass es bei vielen Ortsprojekten schon immer eine Übereinstimmung mit der SPD gegeben habe. Besonders für die Ortsentlastungsstraße in Ginsheim habe sich die CDU seit rund 40 Jahren stark gemacht. Auch für die geplanten neuen Baugebiete in der Altrheingemeinde und die Sportplatzverlegung an die Gesamtschule habe man sich in diesem Zusammenhang erwärmen können, erläuterte Guthmann. Der Inhalt der Absichtserklärung mit der SPD werde jetzt der CDU-Basis vorgestellt und dann der Öffentlichkeit präsentiert, versprach Guthmann.
Gegenüber dem Lokal-Anzeiger versicherte der CDU-Politiker, dass bei neuen Projekten, die innerhalb der Legislaturperiode aufkommen, nicht notgedrungen der selbe Kurs gefahren werde, wie ihn die SPD einschlage. Die von beiden Fraktionen unterschriebene Absichtserklärung beziehe sich ausschließlich auf bekannte Projekte. „Wir haben nicht vereinbart, auf Gedeih und Verderb in den nächsten fünf Jahren zusammenzuarbeiten“, betonte Guthmann in Richtung SPD.
„Koalitionsverhandlungen, das waren unsere Erwartungen“, ging Rethorn von den Grünen im Vorfeld mit ganz anderen Absichten zum persönlichen Gespräch mit den SPD-Vertretern. Mit sechs Mandaten gestärkt, avancieren die Grünen zur drittstärksten Fraktion in Ginsheim-Gustavsburg. Bei den internen Gesprächen mit der SPD habe seine Fraktion gewünscht, dass der Erste Beigeordnete von den Grünen gestellt werde, verrriet Rethorn jetzt gegenüber dem Lokal-Anzeiger Einzelheiten. Wer die Person sein könne, sei dabei noch offen gelassen worden, äußerte er. „Ich bin Volljurist und habe Verwaltungserfahrung“, sieht sich Rethorn aber durchaus diesem Ehrenamt gewachsen. Bei schon begonnenen Projekten, die nicht im Sinne der Grünen sind, habe man sich kompromissbereit gezeigt. „Die Ortsumgehungsstraße halten wir aber für völlig blödsinnig“, betonte Rethorn, dass bei den internen Verhandlungen mit der SPD nicht alle Positionen der Grünen über den Haufen geworfen wurden. Er vermutet, dass der Griff der Grünen nach dem Posten des Ersten Beigeordneten das KO-Kriterium war, wieso es im Vorfeld zu keiner Einigung mit der SPD kam.
Das sei nicht der ausschlagende Punkt gewesen, warum eine zukünftige engere Zusammenarbeit der SPD mit den Grünen scheiterte, widersprach Thorsten Weinerth gegenüber dieser Einschätzung. Während die Grünen von einer Koalition ausgegangen wären, habe die SPD zunächst nur eine Zusammenarbeit angestrebt, stellte er heraus.
Konstituierende Sitzung:
Vorsitzender der Gemeindevertretung: Jochen Krausgrill (SPD), Gemeindevorstand: Franz Birle (SPD), Erster Beigeordneter, Hannelore Reinheimer-Kampe (SPD), Ingrid Simon-Werth (SPD), Solweig Driesel (CDU), Uwe Schmitt (CDU), Herta Rethorn (Bündnis 90/Die Grünen), Joachim Pärsch (Freie Wähler).
Osterferien ganz ohne Langeweile
Schulkinderbetreuung bot zwei Wochen Programm
BISCHOFSHEIM (pm) - Nach einem ausgiebigen, gemeinsamen Frühstück ging es am ersten Osterferientag schon für einen Teil der Kinder in der Schulkinderbetreuung sportlich los.
Nachdem die „Drahtesel“ geprüft und für fahrtauglich erklärt wurden, ging die Reise los. Bei herrlichem Wetter führte die Gruppe der Wind bis nach Astheim, vorbei an Feldern, Wiesen und Auen. Ein kräfteauffrischendes Picknick und der Besuch eines Spielplatzes ließen die Kinder ihre müden Muskeln vergessen. Mit leicht schmerzendem Gesäß, aber glücklich kehrten die Ausflügler am Nachmittag zurück in die Schulkinderbetreuung.
Die restlichen Teilnehmer machten sich derweil zu Fuß auf und besuchten den Klinkerspielplatz. Auch hier verbrachten sie bei herrlichem Wetter ein paar schöne Stunden.
Sehr schön war auch wieder einmal der Besuch des „Lachebades“ in Rüsselsheim. Es ist immer wieder erfreulich zu sehen, wie diszipliniert und fröhlich sich die Kinder im Wasser tummeln.
Zum Abschluss der Woche durften die Kinder gemeinsam einen tollen Film („James und der Riesenpfirsich“) schauen und wurden zufrieden ins Osterwochenende entlassen.
In der zweiten Ferienwoche tauchte eine Gruppe Kinder in die Welt des Schwarzlichttheaters ein. Mit viel Leidenschaft und Herzblut studierten die Kinder eine wundervolle Choreographie ein und konnten voller Stolz und Freude am letzten Ferientag eine Aufführung in der Schulaula präsentieren.
Die anderen, nicht am Schwarzlichttheater teilnehmenden Kinder, vergnügten sich in der Zwischenzeit mit Fußball spielen, basteln oder beim „Beyblade“-Kampf.
Auch das ungestörte Spielen auf dem Legoteppich, am PC oder an der „Wii-Konsole“ wussten die Kinder zu genießen.
Nachdem das letzte, lecker gegrillte Würstchen verspeist war, die Kinder „pappsatt“ und glücklich dreinblickten, waren zwei Wochen Ferien wieder einmal viel zu schnell zu Ende.
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