Meine Mutter ist im Oktober vergangenen Jahres verstorben; sie war in der Ruhe vermittelnden/glücklichen Situation, dass ihre Familie sie begleiten konnte. Mein Vater hat diesen Verlust offensichtlich nicht verarbeiten können und wurde sehr krank. Nachdem auch ein Krankenhausaufenthalt keine Besserung erwarten ließ, haben wir ihn auf seinen Wunsch hin am 12. Mai 2011 nach Hause geholt; hierzu hatten mein Bruder und seine Frau und mein Mann und ich alles veranlasst.
Ich hatte mich beurlauben lassen, wir hatten eine Pflegekraft engagiert und wir hatten Betreuung durch ein Palliativ-Team. Gleichwohl brauchten wir stundenweise weitere Hilfe, aber meine Anrufe bei der Generationenhilfe Mainspitze und Hospiz Mainspitze blieben tagelang unbeantwortet. Trotz Mitgliedschaft meiner Eltern in beiden Vereinen kam keine Unterstützung. Mein Vater ist am 19. Mai 2011 verstorben – kein/e Verantwortliche/r der beiden Vereine hat kondoliert!
Wahrscheinlich war man zu sehr mit der Eigendarstellung befasst! Meine Eltern hatten in Gesprächen mit mir immer zum Ausdruck gebracht, dass sie vorgesorgt hätten „falls wir mal Hilfe brauchen“. Diese Art der Hilfe habe ich kennen gelernt. Ich hoffe für alle Menschen, die auf die Hilfe der beiden Vereine zählen, dass sie Angehörige, Freunde, Nachbarn oder andere liebe Menschen kennen, die helfen – im Stillen helfen und keine Öffentlichkeit brauchen oder suchen.
Mag sein, dass dieser Brief einige Personen verärgert, verstört und sie nicht nachvollziehen können, dass ich an die Öffentlichkeit gehe. Ich tue dies für meine Eltern, denn ihr Vertrauen wurde enttäuscht. Mit liebevollen Gedanken an meine Eltern
Kornelia Hanys, geb. Böttinger
München
Kommentare