Drumrum statt geradeaus

Am Bahnhof blockieren die Schallschutzelemente den direkten Zugang

Vorbei ist es mit der Aufstellung dieser Schallschutzelemente mit dem direkten Zugang vom Bahnhofsvorplatz zu den Bahnsteigen. Die Wand wird hinter dem Treppenabgang zur Unterführung etwas versetzt aufgenommen, so dass möglichst wenig vom Zuglärm in der Bahnhofstraße ankommt.

Inzwischen ist es recht gut ersichtlich, wie das Schallschutzwandkonzept der Deutschen Bahn im Bereich des Bahnhofs selbst aussieht. Das Problem ist naheliegend: Während entlang der Schienen nicht mehr zu tun war als parallel zum Verlauf die drei Meter hohen Elemente aneinanderzureihen, muss am Bahnhof mit seinem Menschenverkehr ein Kompromiss zwischen der schallschutztechnisch wünschenswerten, durchgehenden Abschirmung und dem Verlangen der Kundschaft nach direkten Wegen gefunden werden.

Ob das im sich inzwischen andeutenden Endzustand des Ausbaus zur Zufriedenheit beider Interessengruppen gelöst wurde, darf nun heiß diskutiert werden. Besonders das Wandelement direkt rechts vom Bahnhofsgebäude behindert den Zugang zu den Bahnsteigen deutlich. Immerhin bietet es in der aktuellen Situation ein kleines Gimmick: Ein derzeit noch offener, etwa 40 Zentimeter breiter Durchlass zwischen Gebäude und Beginn des Wandelements lässt die schlanken Passagier erstaunen und die nicht so schlanken erschaudern.

Nur wer hier durchpasst, darf sich in der Bäckerei ein Stückchen kaufen, könnte das heißen - oder auch einfach, dass die genormten Wandelemente eben nicht beliebig zugeschnitten werden können und der Ansatzpunkt vom anderen Ende aus berechnet wurde. Es bleibt abzuwarten, ob der Durchschlupf, den das Element beschert und der immerhin doch einige Meter Umweg erspart, am Ende doch noch zugebaut wird.

Die Fertigstellung der Wände geht inzwischen deutlich dem Ende entgegen, nachdem der Aufbau der 3.300 Meter schallabsorbierender Metallelemente zwischen Philipp-Schneider-Weg westlich des Friedhofs bis zum westlichen Ende der Bebauung in Keramag nach dem Start Ende Juli ursprünglich schon im Herbst abgeschlossen werden sollte. Aber solche Verzögerungen sind nun nichts ungewöhnliches. Ob der Etat von 6,4 Millionen Euro eingehalten wird, muss Flörsheim nicht weiter interessieren, das Projekt wird aus dem Programm „Lärmsanierung an bestehenden Schienenwegen der Eisenbahnen des Bundes“ finanziert.

Weitere Artikelbilder:

Noch keine Bewertungen vorhanden


X