Solar-Stammtisch diskutiert über Energiewende in Hattersheim

Bundestagskandidatin Dr. Anna Lührmann wohnte der Veranstaltung online bei

Der erste Solar-Stammtisch des Jahres fand im Südringtreff statt.

Am vergangenen Donnerstag fand der erste Solar-Stammtisch in neuem Format statt. Für dieses Treffen hatte sich auch die Direktkandidatin der Grünen für den Main-Taunus-Kreis, Dr. Anna Lührmann (MdB und Staatsministerin für Europa und Klima im Auswärtigen Amt) angekündigt. Da sie kurzfristig persönlich verhindert war, wurde sie online der Veranstaltung zugeschaltet.

Als Einstieg und zur Information für Anna Lührmann und die Anwesenden referierte Dr. Thomas Seifert (u.a. Mitglied bei den Scientists for Future in Frankfurt) über den aktuellen Sachstand der Hattersheimer Klimapolitik, unter Berücksichtigung des Integrierten Klimaschutzkonzeptes der Stadt Hattersheim. Seit dem Arbeitsantritt des Klimaschutzmanagers sind die Planungen und Aktivitäten der Stadt zur Reduktion der Treibhausgasemissionen in Hattersheim endlich in Schwung gekommen. Die Umstellung der Wärmeversorgung auf erneuerbare Energie ist die größte Herausforderung und daher ist der Beginn der kommunalen Wärmeplanung dringend. Die Rechenzentren führen mindestens zu einer Verdoppelung des Stromverbrauchs in Hattersheim, was die Nutzung der Abwärme für die Fernwärme-Versorgung der Gebäude dringend erforderlich macht.

Die Planung der Stadt beinhaltet darüber hinaus verschiedene Maßnahmen im Verkehrsbereich. Dr. Seifert wirft jedoch die Frage auf, wie die Stadt den Erfolg ihrer Maßnahmen zeitnah kontrollieren möchte, wenn die Treibhausgasbilanz nur alle fünf Jahre erstellt werden soll auf einer jeweils mehrere Jahre alten Datenbasis. Eine transparente Darstellung der im Klimaschutzplan angesprochenen weiteren Erfolgsindikatoren wäre wünschenswert.

Mehr als 20 Interessierte nahmen an dem nachfolgenden Austausch teil und brachten ihre Fragen und Anregungen vor. Begrüßt wurde vor allem der Bürokratieabbau der vergangenen drei Jahre. Die Installation von Dach- und Balkonanlagen gestaltet sich jetzt deutlich einfacher und hat auch in Hattersheim zur Installation vieler neuer Anlagen beigetragen. Die Auswirkungen der Politik auf Unternehmen der PV- und Wärmepumpentechnik, die genau wie die Bürgerinnen und Bürger längerfristig planen wollen und müssen, wurden kritisch beleuchtet. Diskutiert wurde über Zuschüsse zu Gebäudesanierungen, vor allem zum Einbau von Wärmepumpen, und hier wurde die Kritik laut, dass eine langfristige Planbarkeit fehlt. So wurde befürchtet, dass nach der Bundestagswahl die Hausbesitzer mit den notwendigen Sanierungen wieder alleingelassen werden.

Eine Familie aus Hattersheim berichtete über ihre Erfahrung mit einer vor einigen Monaten eingebauten Wärmepumpe und ein Teilnehmer aus Okriftel bestätigte: „Ich habe meine Wärmepumpe 2006 eingebaut und sie läuft seitdem – bis auf ein Relaistausch – tadellos und das bei deutlich geringeren Heizungskosten“. Aus den Reihen der Teilnehmenden wurde auch angesprochen, dass sich nicht alle Heizungsinstallateure ausreichend mit der Wärmepumpentechnik beschäftigt haben und oftmals ihren Kunden empfehlen eine neue Gasheizung einzubauen. Deshalb sollte vor allem bei der Ausbildung zum Heizungsinstallateur diese zukunftsweisende Technik im Fokus stehen. Es wurde vorgeschlagen zu einem nächsten Treffen ortsansässige Heizungsinstallateure einzuladen, um sich über deren Erfahrungen zu informieren.

Anna Lührmann konnte viele Anregungen mitnehmen und hat zugesagt, den Solar-Stammtisch zu einem späteren Zeitpunkt noch einmal persönlich zu besuchen.

Die Diskussion wurde in kleinen Gruppen bei heißem Apfelwein, Saft, Bier und kleinen Snacks weitergeführt. Die Anwesenden waren sich einig, dass dieses Format – Informationen, persönlicher Austausch und geselliger Rahmen – in dieser Form fortgeführt werden sollte.

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