Bach abwärts bis zur Obermühle machten sich die Geologieinteressierten auf Spurensuche. Im Fokus stand dabei vor allem die Zeit vor 30 Millionen Jahren, dem Tertiär, als das Gebiet noch von einem Meer bedeckt gewesen war. Unter tropischem Klima konnten sich im warmen Wasser jener Zeit Riffe entwickeln, um die sich eine vielseitige Fauna ansiedelte. Steinerne Zeugen dieser Zeit sind bis heute noch als Gesteinsabdrücke in der Gemarkung zu finden. Auch der Kalksteinabbau in der Region sei auf den Meeresvorstoß zurückzuführen und so konnte Dr. Manuel Lauterbach ein kostbares Fossil, eine versteinerte Landschnecke, auf einem Bruchsteinstück, was in der Flörsheimer Altstadt verbaut war und abgerissen wurde, finden. Nach dem Zeitalter des Meeres wurde die Landschaft während der Eiszeit von Ablagerungen wie Löss und Flugsand bedeckt und der Wickerbach grub sich auf seinem Weg zum Main Stück für Stück in diese Schichten ein. So seien vor allem am Ufer des 23,8 Kilometer langen Baches einzelne Zeitschichten abzulesen. Neben dem Wickerbach nahmen die Exkursionsteilnehmer auch den ehemaligen Dyckerhoff-Steinbruch in Augenschein. Dr. Manuel Lauterbach und seine Ehefrau Dr. Christine Kumerics, ebenfalls Geologin, beschäftigen sich allein schon aus beruflichem Interesse mit den Bodenfunden der Vorzeit. Als geborener „Gänskippler“ hätte er schon als Kind sich für Fossilien und Geologie in der Region interessiert.
Beruflich arbeitet Dr. Manuel Lauterbach heute als Geologie-Ingenieur in Mainz, wo er sich vor allem mit Erdrutschen und Gesteinsabtragungen und deren Sicherung beschäftigt.