Manche Pflanzen im neuen Flörsheimer Stadtgarten brauchen länger, bis sie den gewünschten Ertrag im Konzept „Essbare Stadt“ bereitstellen. Andere tragen ihre Früchte schon im ersten Frühjahr. Unser Foto von Anfang dieser Woche zeigt eine der ersten ihrer Art in einem noch zarten rosa. Noch ein, zwei Tage, dann kann jemand zugreifen und diese Himbeere genießen.
Die Sträuche, zuzuordnen der Rosengewächse, bilden einen Schwerpunkte im Nutzgartenbereich des Stadtgartens. Himbeeren gehören hierzulande nach den Erdbeeren zu den beliebtesten heimischen Früchten, im weltweiten Anbau spielen sie aber mit „nur“ rund 887.000 Tonnen Ernte keine große Rolle. Zum Vergleich: Die Erdbeerernte betrug 2021 mit 9,17 Millionen Tonnen mehr als das Zehnfache. Weltmeister ist übrigens die Banane mit fast 125 Millionen Tonnen Erntegewicht.
Irgendwie ein nicht ganz fairer Vergleich, so eine Himbeere ist nun einmal viel kleiner als eine Banane und ein Strauch keine Staude. Was in den Statistiken zudem nicht einfließt ist – jedenfalls in Deutschland – die außerordentliche Beliebtheit der Himbeerpflanze in den Kleingartenanlagen und häuslichen Gartenflächen.
Interessant wird es im Stadtgarten zu sehen, ob sich im Laufe der Jahre auch dort das zeigt, was Hobbygärtner nur allzu gut kennen: die ungewollte Ausbreitung der Sträucher durch die unterirdischen Aktivitäten der Wurzeln, die dann gerne an unvorhergesehenen Stellen austreiben und so ihren zugewiesenen Raum verlassen – diese Wurzelsprossen können zu kleinen Terroristen des Gartens werden, die man ohne große Grabungsaktionen nicht gestoppt bekommt.
Mögen die städtischen Grünpfleger ihre Himbeersträucher im Stadtgarten unter Kontrolle halten. Bisher sieht es so aus, als sollte den Flörsheimern eine reichhaltige Ernte gegönnt sein, während bei den anderen Früchten in diesem Jahr wohl noch nichts zu holen sein wird. In den jüngsten, hitzigen Tagen hat es, wie sich gerade zeigt, den Protagonisten des zweiten Teils unserer Serie zerlegt: die Kiwi-Pflanzen an den Säulen der nördlichen Pagoden (Foto unten) sehen sehr vertrocknet aus, da scheint der Standort nicht die beste Wahl gewesen zu sein.
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