Das Konzert wurde von hr2 Kultur gesponsert, und so führte auch Susanne Schaeffer, Musikredakteurin von hr2 Kultur und Mitglied des fachlichen Beirates der Galluskonzerte, ins Konzert thematisch ein. Die Spanier, erklärte Schaeffer, hätten im 17. Jahrhundert kurz nach der Rekatholizierung ein Leben in politischer und wirtschaftlicher Unsicherheit geführt und sich eben in der Kunst eine idealisierte Scheinwelt geschaffen. „In dem Maße, in dem die spanischen Truppen ihre Schlachten verloren, gewannen die spanischen Künstler ihr Ansehen durch ihre Bücher, ihre Gemälde und ihre Musik“, war im Programmbegleitheft zum Konzert zu lesen. In dieser Zeit seien in Spanien auch viele geistliche Mysterienspiele und zahlreiche Kantaten einer besseren Welt entstanden.
„Dieses Konzert von Accentus Austria ist für den Kirchenraum von St. Gallus geradezu geschaffen“, schwärmte Schaeffer. Das achtköpfige Ensemble spielte unter anderem auf Barockviolinen, einer Viola da Gamba und einer spanischen Barockharfe. Den gesanglichen Part übernahm die Sopranistin Olga Pitarch Mampel, die mit ihrer Vorliebe für Barockmusik an der Wiederentdeckung des umfangreichen spanischen Repertoires großen Anteil hat.
Kommentare