Waldgeister im Schwefelduft BUND-Spechte geben Bäumen rund um die Bad Weilbacher Quelle ein Gesicht

Für ihre Gruppe hatte sich Cäcilia Habicht wieder einiges einfallen lassen: Heilwasser probieren, Waldgeister aus Ton an die Bäume anbringen und Blätter-Mandalas legen.

BUND-Spechte geben Bäumen rund um die Bad Weilbacher Quelle ein Gesicht

Die Tage bleiben länger dunkel und in der Abenddämmerung kriechen Nebel über die feuchten Wiesen. Tau beladene Spinnennetze, bunt gefärbte Blätter, Rabenvögel kreisen über den Feldern – Zeit für die BUND-Spechte, noch einmal draußen auf Entdeckungstour zu gehen, denn auch düster-graues Novemberwetter hat Interessantes zu bieten.

Cäcilia Habicht vom BUND-Ortsverband Flörsheim wartete am Dienstag nachmittag vergangener Woche an der Bad Weilbacher Schwefelquelle auf ihre Kinder, diesmal begleitet von Gerlinde Krichbaum. Für ihre Gruppe hatte sich Cäcilia Habicht wieder einiges einfallen lassen: Heilwasser probieren, Waldgeister aus Ton an den Bäumen anbringen und Blätter-Mandalas legen.

Schwefel ist den Menschen schon lange bekannt und wurde nicht nur für Schadenszauber verwendet, das Heilwasser der Bad Weilbacher Schwefelquelle allerdings traf nicht gerade den Geschmack der Kinder, schließlich stieg ihnen beim Trinken der typische Geruch des Faulborn in die Nase. Zum Vergleich konnten sie das mitgebrachte Wasser aus der Natron-Quelle probieren. Weitaus interessanter war es für die Kinder und Jugendlichen jedoch, aus Ton einen Waldgeist zu fertigen und in die Baumrinde einzuarbeiten. Eine Anleitung gab es dazu nicht, Phantasie war gefragt. Eulen und Gesichter entstanden – eher freundlich als zum Fürchten. Dabei wurde natürlich darauf geachtet, die Bäume nicht zu verletzen und vorhandene Furchen oder Einkerbungen sinnvoll zu nutzen.

Wer hinter die grell-bunten Kulissen moderner Halloween-Feste blickt, der entdeckt dort die Bräuche unserer Vorfahren, ihre Alltagssorgen, ihre Ängste und ihren Glauben. Um sich vor bösen Geistern zu schützen, versuchen die Menschen, sie mit großen Feuern, Fabelwesen und gruseligen Fratzen zu erschrecken. Das ist den BUND-Spechten gelungen: Die hübschen kleinen Waldgeister rund um die Schwefelquelle bringen nun die Spaziergänger eher zum Schmunzeln, als dass sie diese erschrecken würden.

Überraschend schnell wurde es dunkel, höchste Zeit für die Gruppe, schnell noch herbstlich-buntgefärbte Blätter für die Mandalas einzusammeln. Einzigartige Kunstwerke entstanden aus Steinen, Blättern und Zweigen.

Beim nächsten Termin der BUND-Spechte am 19. November lautet das Thema „Jetzt geht’s rund“. Willkommen sind alle Kinder und Jugendlichen zwischen 6 und 16 Jahren, die Interesse an der Natur haben und ihren „Entdeckerdrang“ ausleben möchten. Die Kindergruppe des Ortsverbandes Flörsheim trifft sich im zweiwöchigen Rhythmus, jeweils von 16.45 Uhr bis 18.45 Uhr. Verschiedenste Themenbereiche werden den BUND-Spechten das ganze Jahr über angeboten. Die Symbiose aus Spiel, Spaß und erlebnisorientierter Wissensvermittlung machen jedes Treffen zu einem einzigartigen Erlebnis.

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